Die Sanierung der Rheinbrücke Maxau in Karlsruhe ist für Stadt und die ganze Region von hoher Bedeutung. Mit einer deutschlandweit neuartigen Bauweise wird das Bauwerk für die steigende Verkehrsbelastung fit gemacht.
Am 27.09.2018 hat Dr. Uwe Lahl, Ministerialdirektor des Landesverkehrsministeriums, die vorbereitenden Arbeiten zur Verstärkung der Rheinbrücke Maxau in Karlsruhe besichtigt. Die Stahlbrücke wird unter anderem durch eine sechs Zentimeter dicke Platte aus hochfestem Beton auf der Fahrbahn verstärkt. Hierdurch wird das Bauwerk für die steigende Verkehrsbelastung fit gemacht. Mit dem Besuch unterstrich das Landesverkehrsministerium die hohe Priorität dieser Maßnahme. „Nicht nur die Stadt Karlsruhe, sondern die ganze Region ist abhängig von einer Rheinbrücke, die auch in Zukunft noch trag- und leistungsfähig ist,“ erläuterte Lahl. Das Projekt wird von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) sowie dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wissenschaftlich begleitet.
Deutschlandweit neuartige Bauweise
Die Sanierung der Rheinbrücke erfolgt mit Spezialbeton, einer deutschlandweit neuartigen Bauweise. Bevor die eigentlichen Verstärkungsarbeiten an der Brücke losgehen können, muss nachgewiesen werden, dass die außergewöhnliche Rezeptur des Betons auch fachgerecht hergestellt werden kann. Um den Erfolg der Maßnahme sicher zu stellen, müssen neben den eigentlichen gewünschten speziellen Materialeigenschaften auch die beim Einbau vorhandenen Umweltbedingungen berücksichtigt werden. Die Temperatur der Luft und der Stahlbrücke, sowie Wind und Luftfeuchtigkeit müssen beachtet werden. Besonders wichtig ist die Temperaturentwicklung des Betons. Damit er beim Aushärten die gewünschten Eigenschaften entwickeln kann, werden die Zuschlagstoffe wie Kies und Wasser vor dem Mischen des Betons bei Bedarf gekühlt. Auch die Einbaustelle wird mit einem klimatisierten Zelt vor ungünstigen Umwelteinflüssen geschützt.
Weitere entscheidende Faktoren: Spezialmaschinen und Erfahrung des Personals
Weitere entscheidende Faktoren sind die beim Transport und Einbau des Betons verwendeten Spezialmaschinen, sowie die vorhandene Erfahrung des Personals. In den hochfesten Spezialbeton werden beim Mischen Stahlfasern eingestreut, welche nach dem Aushärten Zugkräfte im Beton übernehmen sollen. Damit die neue Betonplatte auch auf der bestehenden Fahrbahn aus Stahl haftet und somit Kräfte übertragen werden können, wird die Stahlplatte im Vorfeld mit einer speziellen Haftbrücke behandelt.
Probeplatte muss betontechnologische Anforderungen erfüllen
„Mit der heutigen Betonage der Probeplatte sind wir dem Baubeginn einen großen Schritt nähergekommen,“ sagte Regierungspräsidentin Nicolette Kressl. Denn erst wenn die Probeplatte die betontechnologischen Anforderungen erfüllt, kann Ende Oktober mit der Ertüchtigung der Brücke begonnen werden. Ministerialdirektor Lahl zeigte sich beeindruckt von den komplexen Zusammenhängen: „Ich bin zuversichtlich, dass die Probeplatte und damit auch die gesamte Sanierung der Rheinbrücke nun erfolgreich umgesetzt werden kann.“