Der mit insgesamt 11.000 Euro dotierte Landespreis für Heimatforschung 2016 geht an drei Autoren und zwei Autorenkollektive, die sich mit lokalgeschichtlichen Themen beschäftigen. In ihren ehrenamtlich erstellten Forschungsarbeiten haben die Preisträgerinnen und Preisträger Fragestellungen zur Geschichte der Kommunen Heidenheim, Herrenberg, Meckesheim, Mosbach und Tübingen untersucht.
Die Auszeichnung wurde durch Dr. Claudia Rose, Kunstabteilungsleiterin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, im Rahmen einer Festveranstaltung in Bad Mergentheim verliehen.
Wichtiger Beitrag zur kulturellen Identität im Land
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer würdigte im Vorfeld der Verleihung das Engagement der Preisträgerinnen und Preisträger. „Auch in Zeiten weltweiter Vernetzung und gestiegener Mobilität wollen wir uns mit unserem Lebensumfeld, dessen Traditionen und Geschichte auseinandersetzen. Die ausgezeichneten Arbeiten behandeln interessante Aspekte aus der Lokal- und Regionalgeschichte und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Identität in unserem Land.“ Besonders erfreulich sei die Tatsache, dass sich auch viele Jugendliche für die Heimatforschung interessierten. Dadurch werde der Austausch und das Gespräch über Generationen hinweg angestoßen.
Die ausgezeichneten Arbeiten wurden aus 128 eingereichten Bewerbungen, darunter auch Filme, DVDs und CDs, ausgewählt. Der unabhängigen Jury gehörten Vertreterinnen und Vertreter des Landesausschusses Heimatpflege sowie Persönlichkeiten aus der Forschung und dem Schulbereich an. Neben den mit einem Preisgeld dotierten Auszeichnungen wurden auch sieben Arbeiten mit Anerkennungsurkunden gewürdigt.
Heimatforschung erstreckt sich auf ein breites Themenspektrum, das von der Orts-, Siedlungs- und Naturgeschichte über Themen zur Migration bis hin zu lokalen Traditionen und Lebensläufen herausragender Persönlichkeiten reicht.
Die Preisträgerinnen und Preisträger 2016
Erster Preis (dotiert mit 5.000 Euro):
Dr. Edith Wolber (Meckesheim)
„Jüdisches Leben in Meckesheim bis 1940. Die vergessene Geschichte eines Kraichgaudorfes“
Zweite Preise (dotiert mit jeweils 1.500 Euro):
Dr. Ulrich A. Seif (Schorndorf)
„Die Tabak- und Zigarrenindustrie in der Stadt Heidenheim und der Umgebung“
Frauengeschichtswerkstatt Herrenberg
Frauen gestalten Herrenberg. Herrenbergerinnen des 20. Jahrhunderts. Politik - Bildung - Kultur - Sport“
Jugendförderpreis (dotiert mit 1.500 Euro):
Jana Schumacher (Tübingen)
“Erziehung von oben und von unten“. Einfluss des Nationalsozialismus auf Jugend und Schule am Beispiel von Tübingen
Schülerpreis (dotiert mit 1.500 Euro):
Geschichts-AG des Nicolaus-Kistner-Gymnasiums Mosbach
„Johnny, have you chewing gum?“ - Der Einmarsch der Alliierten in Mosbach
Anerkennungsurkunden erhielten:
Karin Leinmüller (Schülerin, Iggingen)
Jenische - Wieso wurden sie von der Gesellschaft nicht akzeptiert?
Lea Leinmüller (Schülerin, Iggingen)
Margarete Steiff - Eine ambivalente Außenseiterin?“
Arbeitskreis „NS-Euthanasie und Ausgrenzung heute“ der Freiburger Hilfsgemeinschaft e.V.
Film: „Über Mutter wird nicht gesprochen“… eine Virtuelle Stadtführung zu den Orten der NS-Euthanasie und des Gedenkens in Freiburg sowie Ausstellung: „Über Mutter wird nicht gesprochen…“ „NS-Euthanasiemorde an Freiburger Menschen“
Joschi Ament (Sinsheim)
Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei
Bernhard Wetzel u.a. (Bad Saulgau)
Braunenweiler - Eine Dorfchronik
Beatrice Burst und Birgit Wallisser-Nuber vom Geschichts- und Altertums-verein Gomaringen e.V.
Das Glück in der Fremde gesucht - Gomaringer Auswanderer 1679-1957
Hildegard Ried (Karlsbad)
Die Karlsbader Orte in der 1848/49er Revolution. Untertitel: Schicksal der Revolutionäre“
Frauengeschichtswerkstatt Herrenberg (JPG)