Staatssekretärin Bärbl Mielich hat Daniela Adomeit die Verdienstmedaille des Bundes überreicht und sie für ihr Engagement zur Aufklärung über Multiple Sklerose gewürdigt.
Als Anerkennung für ihr herausragendes und vorbildliches Engagement zur Aufklärung über Multiple Sklerose hat Bärbl Mielich, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration, in Ettlingen die vom Bundespräsidenten verliehene Verdienstmedaille an Daniela Adomeit überreicht.
„Die heutige Auszeichnung würdigt Ihr außergewöhnlich hohes und vorbildliches Engagement, mit dem Sie anderen MS-Betroffenen den Mut geben, mit ihrer Erkrankung umzugehen und sich mit dem Schicksal auseinanderzusetzen. Frau Adomeit, Sie sind für mich eine großartige Mutmacherin, die sich nicht unterkriegen lässt, sondern zur Unterstützung von ebenfalls von MS Betroffenen immer da und ansprechbar ist und mit Rat und Hilfe zur Verfügung steht. Ich freue mich sehr, dass ich Ihnen heute diese Auszeichnung überreichen darf“, sagte Mielich in ihrer Laudatio.
„Mit Ihrer offenen Art sind Sie ein wichtiges Vorbild für andere junge Menschen. Sie zeigen, was trotz Krankheit und Handicap alles möglich ist. Die Stärke unseres Landes liegt in seiner starken Zivilgesellschaft. Wir brauchen couragierte Menschen wie Sie, die aus eigenem Antrieb heraus für das Gemeinwohl aktiv werden. Für Ihr Engagement, das unser aller Anerkennung verdient, möchte ich mich im Namen der gesamten Landesregierung bedanken“, sagte die Staatssekretärin abschließend.
Jüngste ehrenamtliche Mitarbeiterin
Daniela Adomeit erkrankte im Jahr 2004 mit 25 Jahren selbst an Multipler Sklerose. Seitdem engagiert sie sich bei der Aktion Multiple Sklerose Erkrankter (AMSEL) – zunächst bei der „Jungen Initiative“ der AMSEL-Kontaktgruppe Karlsruhe. Sie war dort eine der jüngsten ehrenamtlichen Mitarbeitenden und von 2007 bis 2010 Sprecherin der Karlsruher Gruppe für die MS-Betroffenen unter 40 Jahren. 2010 wechselte sie als Ettlingerin zur Kontaktgruppe nach Karlsbad und gründete dort die Kontaktgruppe Karlsbad-Ettlingen. Frau Adomeit war dort eine wichtige Ansprechpartnerin für die Nöte der Betroffenen, insbesondere dank der medizinischen Kenntnisse, die sie zum einen aus ihrem Beruf als Fachkrankenschwester in der Intensivpflege mitbrachte und zum anderen durch Fortbildungen des AMSEL-Landesverbandes erwarb. Neben den unzähligen intensiven Gesprächen mit den Betroffenen gestaltete Frau Adomeit auch das Programm für gemeinsame Aktivitäten wie Stammtische oder Sportgruppen.
Mitte 2015 musste sie diese Aufgabe aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Über ihre Geschichte und ihre Erfahrungen schreibt sie regelmäßig in ihrem Blog auf der Homepage des AMSEL-Landesverbandes.
Neben den an Multipler Sklerose Erkrankten richtete Frau Adomeit ihr Augenmerk auch auf andere Menschen wie Rollstuhlfahrerinnen und –fahrer oder auch Eltern mit Kinderwagen: alle, denen viele Wege innerhalb der Stadt, zum Arzt, in die Apotheke oder zum Bäcker zum Beschwernis und zur Stolperfalle wurden. Sie schloss sich dafür bereits 2008 der Gruppe „Barrierefreies Ettlingen“ an und setzte sich dort für ein menschenfreundliches Ettlingen ohne Barrieren ein.
Weiterführende Informationen
Mehr als 16.000 Menschen mit Multipler Sklerose (MS) leben allein in Baden-Württemberg. Ihr Leben ist durch die Nervenkrankheit mit Einschränkungen und oft körperlichen Beeinträchtigungen verbunden.
Der AMSEL-Landesverband Baden-Württemberg unterstützt die von dieser schweren Krankheit Betroffenen mit Informations- und Beratungsangeboten und ermutigt Menschen, die mit MS leben müssen, Experten in eigener Sache zu werden. Der Landesverband ist deshalb als eine tragende Säule der Selbsthilfe für Menschen mit MS und als bedeutender Ansprechpartner für die Landesregierung und das Ministerium für Soziales und Integration nicht mehr wegzudenken.