Für Projekte zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Verhalten in der digitalen Welt sind vier allgemeinbildende Schulen aus Baden-Württemberg mit dem Verbraucherschutzpreis 2018 ausgezeichnet worden.
„Der Verbraucherschutzpreis hat zum Ziel, die Verbraucherbildung an baden-württembergischen Schulen zu stärken. Das diesjährige Motto ‚Bei uns wird VERBRAUCHERBILDUNG groß GESCHRIEBEN – Verantwortungsvolles Verhalten in der digitalen Welt‘ wurde von den Preisträgern besonders gut umgesetzt. Ich bin beeindruckt von den tollen, alltagsnahen Projekten, die die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Lehrkräften auf die Beine gestellt haben“, sagte Minister Peter Hauk anlässlich der Verleihung des Verbraucherschutzpreises.
Verbraucherbildung ist eine gesellschaftliche Aufgabe
Kultusministerin Susanne Eisenmann betonte: „Verbraucherbildung ist eine gesellschaftliche Aufgabe aller Fächer und Disziplinen. Dabei lege ich Wert auf einen praxisbezogenen Unterricht, von dem die Schülerinnen und Schüler nachhaltig profitieren. Der Verbraucherschutzpreis für Schulen motiviert Schülerinnen und Schüler, sich aktiv mit ihrer Rolle als Verbraucherinnen und Verbraucher auseinanderzusetzen, Wissen zu erwerben, zu reflektieren und projektbezogen in der Schulgemeinschaft zu vermitteln.“
Vier Preise vergeben
Der Verbraucherschutzpreis 2018 wurde an vier baden-württembergische Schulen verliehen. Minister Peter Hauk und Kultusministerin Susanne Eisenmann übergaben die Auszeichnungen im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Den ersten Preis gewann die Freie Evangelische Schule Stuttgart mit dem Projekt ‚Was zahlst Du in der Gratiskultur der Big-Data-Welt?‘. Der zweite Preis ging an das Friedrich-von-Alberti-Gymnasium in Bad Friedrichhall. Jeweils einen dritten Preis erhielten die Augustenburg Gemeinschaftsschule Grötzingen, Karlsruhe, und die John-Bühler-Realschule Dornhan.
Den ersten Preis überreichte Verbraucherschutzminister Peter Hauk an die Freie Evangelische Schule Stuttgart mit dem Projekt „Was zahlst Du in der Gratiskultur der Big-Data-Welt?“. Die alltagsnahen und verbraucherorientierten Ausarbeitungen der Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums überzeugten die Jury am meisten. Dafür erhalten sie ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro. Die Schülerinnen und Schüler der Arbeitsgemeinschaft MedienKompetenzTraining des Friedrich-von-Alberti-Gymnasiums Bad Friedrichshall erhielten für das Projekt „Medienkompetenztraining für die Schulgemeinschaft“ den zweiten Preis mit einem Preisgeld in Höhe von 500 Euro. Ein jeweils dritter Preis mit 250 Euro Preisgeld geht an die Augustenburg Gemeinschaftsschule Grötzingen, Karlsruhe, mit dem Projekt „Das Digitale Ich – Wie stelle ich mich digital dar?“ und die John-Bühler-Realschule mit dem Projekt „Bist Du sicher online“. Alle Preisträger hatten im Rahmen der Veranstaltung die Möglichkeit, ihre Projekte und Ergebnisse in kurzen Präsentationen vorzustellen.
Professorin Dr. Silke Bartsch vom Institut für Alltagskultur und Gesundheit der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe würdigte als Vertreterin der Verbraucherkommission Baden-Württemberg die Preisträgerinnen und Preisträger und deren herausragendes Engagement in einer Abschlussrede.
Verbraucherschutzpreis für Schulen in Baden-Württemberg
Der Verbraucherschutzpreis für allgemeinbildende Schulen in Baden-Württemberg wird in diesem Jahr bereits zum fünften Mal vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und der Verbraucherkommission Baden-Württemberg vergeben. Ausgezeichnet werden die besten Projekte, Aktionen, Unterrichtssequenzen oder Schülerarbeiten, die sich mit Themen des Verbraucherschutzes befassen und einen Alltagsbezug haben.
Der diesjährige Verbraucherschutzpreis steht unter dem Motto „Bei uns wird VERBRAUCHERBILDUNG groß GESCHRIEBEN – Verantwortungsvolles Verhalten in der digitalen Welt“. Die Auseinandersetzung mit dem Thema soll Schülerinnen und Schüler für ein kritisches, selbstbewusstes und verantwortungsvolles Verhalten im Internet sensibilisieren, insbesondere für den Umgang mit den eigenen Daten sowie den Daten anderer.
Die Projekte der Preisträger
Das Projekt „Was zahlst Du in der Gratiskultur der Big-Data-Welt?“ der Freien Evangelischen Schule Stuttgart wird mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Schülerinnen und Schüler der Eingangsklasse A und B des Beruflichen Gymnasiums setzten sich im Fach Informatik in zwölf Unterrichtsstunden intensiv mit dem Thema „Schutz der Privatsphäre in der digitalen Welt“ auseinander. Hierfür haben die Schülerinnen und Schüler eine Umfrage zur Nutzung sozialer Netzwerke durchgeführt und Workshops für Mitschülerinnen und Mitschüler aller drei Schularten (Werkrealschule, Realschule, Berufliches Gymnasium) angeboten. Zudem wurden Einzelarbeiten eingereicht. Eine Schülerin erstellte eine Arbeit im Fach Informatik zum Thema „Datenschutz auf Facebook – Wem gehören meine Daten?“ und ein Schüler verfasste einen Rap-Song, den er auf Video aufgenommen hat.
Der zweite Preis geht an das Friedrich-von-Alberti-Gymnasium Bad Friedrichshall mit dem Projekt „Medienkompetenztraining für die Schulgemeinschaft“. In der Schüler-AG MedienKompetenzTraining, die sich einmal im Monat trifft, werden Workshops zu verschiedenen digitalen Themen und andere Projekte wie Informationsabende für Erwachsene vorbereitet. Die Workshops werden von Schüler-Medienscouts in den Klassenstufen fünf bis sieben durchgeführt. Ein Höhepunkt der AG war in diesem Jahr die Medienwoche. In der Medienwoche wurde mit Stellwänden, Plakaten, Flyern, Bastelangeboten und einem Theaterstück über Gefahren und Risiken der Mediennutzung aufgeklärt. Externe Experten werden regelmäßig miteinbezogen.
Ein dritter Preis geht an die Augustenburg Gemeinschaftsschule Grötzingen (Karlsruhe) mit dem Projekt „Das Digitale Ich – Wie stelle ich mich digital dar?“. Eine Lerngemeinschaft mit zwei Gruppen, eine davon inklusiv, hat sich innerhalb von drei Schulwochen fächerübergreifend mit digitalen Themen aus dem Schüleralltag auseinandergesetzt. Hierfür haben die Schülerinnen und Schüler eine Umfrage erstellt, durchgeführt und ausgewertet. Im Anschluss haben sie die Ergebnisse mit Hilfe von PowerPoint-Präsentationen, Plakaten sowie Video in ihren Klassen präsentiert. Mit Hilfe außerschulische Partner wurden die Themen vertieft.
Ein weiterer dritter Preis geht an die John-Bühler-Realschule Dornhan mit dem Projekt „Bist Du sicher online“. Zwei siebte und zwei achte Klassen haben sich im Fach Ethik in Expertengruppen kritisch mit den sozialen Medien beschäftigt. Die Expertengruppen organisierten jeweils zu einem ausgewählten Thema einen Infostand und erarbeiteten Präsentationen mit Plakaten, Flyern, Handouts, Fotos und Videos. Die Ergebnisse wurden einer siebten Klasse vorgestellt.