Die Mensa Wilhelmstraße in Tübingen wird ab Herbst 2019 bis Ende 2022 umfassend saniert und modernisiert. Das Ministerium für Finanzen hat hierfür die Baufreigabe erteilt.
„Vorbildlich kombiniert die neue Mensa eine moderne Verpflegung der Studierenden mit dem Erhalt unserer wertvollen Baudenkmäler“, sagte Finanzministerin Edith Sitzmann. „Das Projekt ist ein wichtiger Baustein des Masterplans Tal-Campus. Mit dem Bau neuer und der Sanierung bestehender Institutsgebäude werden weitere folgen.“
„Das Erdgeschoss der Mensa mitsamt der dort bestehenden Cafeteria wird künftig ganztägig geöffnet sein. Dies wird auch die Arbeits- und Lernsituation für die Studierenden verbessern“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.
Die Bauzeit für die Arbeiten rund um die neue Mensa beträgt voraussichtlich etwas mehr als drei Jahre. Mit der Sanierung soll Ende Juli 2019 begonnen werden, der Abschluss der Arbeiten ist für Ende 2022 vorgesehen. Während der Bauphase wird auf dem Gelände des ehemaligen Tübinger Schlachthofs eine Interims-Mensa eingerichtet. Diese wird Mitte September 2019 den Betrieb aufnehmen.
Multifunktionales Gebäude geplant
Das Bestandsgebäude des Architekten Paul Baumgarten aus dem Jahr 1966 steht unter Denkmalschutz. Nach der Sanierung und dem Teilneubau steht den Studierenden eine moderne Mensa mit neu gestaltetem Außenbereich zur Verfügung. Dafür wird ein Küchen- und Betriebsgebäude neu gebaut, Speisesaal und Büropavillon werden generalsaniert. Zusätzlich ist die Einrichtung von Arbeitsplätzen für Studierende vorgesehen. Das Gebäude kann somit künftig multifunktional auch als Lernort genutzt werden.
Die Gesamtbaukosten für Sanierung und Teilneubau der Mensa werden nach heutigem Stand rund 47 Millionen Euro betragen. Die Einrichtung der Interims-Mensa wird gut 4 Millionen Euro kosten. Das Wissenschaftsministerium und das Studierendenwerk beteiligen sich an den Gesamtkosten mit insgesamt rund 12 Millionen Euro. Für die Interims-Mensa wird die bestehende „Shedhalle“ auf dem ehemaligen Schlachthofgelände für Essensausgabe und Speisesaal mit 530 Sitzplätzen hergerichtet. Betriebsbereich und Sanitäranlagen werden in Containern untergebracht.
Mit der Sanierung des Daches und der Erneuerung der Verglasung wird das Gebäude auch energetisch aufgewertet. Zur Deckung des Eigenstrombedarfs ist auf dem Dach des Gebäudeensembles die Installation einer Photovoltaikanlage mit einer Fläche von 550 Quadratmetern und einer Leistung von 120 Kilowatt peak geplant. „Eine nachhaltige Energieversorgung und der bewusste Umgang mit Ressourcen sind uns wichtig“, so Sitzmann. Der Ausbau der Photovoltaik auf Landesliegenschaften ist daher fester Bestandteil des Energie- und Klimaschutzkonzepts für landeseigene Gebäude.
Sanierung der Mensa
Die Sanierung der Mensa war im Jahr 2015 vom Ministerium für Finanzen und der Universität Tübingen beschlossen worden. Nach Abwägung der Planungsvarianten stellte die Sanierung des Speisesaalbereichs und des Büropavillons in Kombination mit einem Neubau des Küchen- und Betriebsgebäudes aus Sicht der Bauverwaltung die beste Lösung dar, um den verschiedenen funktionalen, wirtschaftlichen und denkmalrechtlichen Belangen gerecht zu werden. Zuständig für Planung und Umsetzung der Maßnahme ist das Amt Tübingen des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg.