Wer auf dem Land wohnt, muss sich hinsichtlich der Mobilität nicht abgehängt fühlen. Ein neues Expertengremium, eine so genannte Ideenschmiede, soll nun kreative Lösungen ausarbeiten, wie sich in ländlichen Regionen Erreichbarkeit und Nachhaltigkeit vereinbaren lassen.
„Die Mobilität aller Bevölkerungsgruppen und die Sicherstellung gesellschaftlicher Teilhabe durch eine gute Infrastruktur sind zentrale Zukunftsaufgaben für die ländlichen Räume. Dazu brauchen wir innovative Lösungen, die passgenau auf die Bedürfnisse der Menschen zugeschnitten sind“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und Vorsitzende des Kabinettsausschusses Ländlicher Raum, Peter Hauk, im Rahmen der Auftaktveranstaltung der Ideenschmiede „Mobilität im Ländlichen Raum“.
„Die Ideenschmiede profitiert von engagierten Mobilitätsmachern und kreativen Köpfen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, die unterschiedliche Perspektiven einbringen und neue Blickwinkel eröffnen. Die Teilnehmer können konkrete Handlungsempfehlungen vorschlagen, da sie bereits eigene Projekte angestoßen haben oder als Praktiker vor Ort erleben, vor welchen Herausforderungen der Ländliche Raum beim Thema Mobilität steht“, so Minister Hauk. An insgesamt sechs Terminen werden unter anderem die Themen Versorgungsinfrastruktur, Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und Mobilitätsdienstleistungen sowie die Demografiefestigkeit der Mobilität im Ländlichen Raum diskutiert.
Die Ideenschmiede geht auf eine Initiative des Kabinettsausschusses Ländlicher Raum zurück. Das Expertengremium hat den Auftrag, konkrete Handlungsempfehlungen und Zukunftskonzepte für die Mobilitätsfragen des Ländlichen Raumes zu entwickeln. Das Forum der Ideenschmiede wird durch einen vielfältigen Personenkreis repräsentiert und bringt ungewöhnliche Akteure auf neue Art zusammen.
Akteure aus unterschiedlichen Disziplinen
„Das neue Expertengremium soll zeigen, wie die Verkehrswende in ländlichen Regionen umgesetzt werden kann. Die große Herausforderung ist, Mobilität auch ohne eigenes Auto in Regionen zu sichern, in denen das Auto das einzig mögliche Transportmittel zu sein scheint. Im Bodenseekreis und im Landkreis Tübingen beispielsweise stehen zunehmend umweltfreundliche Verkehrsmittel hoch im Kurs. Das ist wichtig, um die Klimaschutzziele einhalten. Obwohl kleinere Städte kürzere Wege bieten, wird dennoch das Auto scheinbar selbstverständlich genutzt. Das Projekt soll nun zeigen, dass sich Erreichbarkeit und Nachhaltigkeit nicht gegenseitig ausschließen“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann. „Die Ideenschmiede bringt deshalb verschiedene Akteure zusammen. Eine kleine Gruppe innovativer Personen – etablierte Experten auf der einen Seite und junge Querdenker auf der anderen Seite. Hierarchie und Status spielen keine Rolle“, betonte Hermann anlässlich des Auftakts des Projekts in Stuttgart.
„Für gleiche Ziele benötigen wir insbesondere im Bereich der Mobilität auf dem Land unterschiedliche Ansätze und Instrumente als in den Ballungszentren. Um hier zielgerichtet vorzugehen sind wir auf die Erfahrung und Ideen der Praktiker und der Menschen vor Ort angewiesen“, sagte Minister Hauk.