Klima

Starkniederschläge in Süddeutschland nehmen zu

Feuerwehrmann beim Hochwassereinsatz (Foto: © dpa)

Der Klimawandel führt zu immer mehr lokalen, kurzzeitigen Starkregen. Die länderübergreifende Kooperation Klimaveränderung und Wasserwirtschaft von Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wird das Thema 2020 mit neuen Klimamodellen betrachten.

Der Klimawandel führt nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand dazu, dass Starkregen in Intensität und Häufigkeit zukünftig zunehmen wird. Die länderübergreifende Kooperation Klimaveränderung und Wasserwirtschaft (KLIWA) wird sich im kommenden Jahr in einem neuen Projekt mit diesem Thema befassen. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte anlässlich des 20-jährigen Jubiläums von KLIWA: „Der Klimawandel führt nach ersten Erkenntnissen zu immer mehr lokalen, kurzzeitigen Starkregen. Mit unserer länderübergreifenden Kooperation wollen wir die Auswirkungen des Klimawandels besser verstehen und unsere Klimaanpassungsstrategien weiterentwickeln. Ab 2020 werden wir die neueste Generation von Klimamodellen auswerten, um in Zukunft auch kleinräumige Starkniederschläge darstellen zu können. Das Erforschen der Gegenwart soll einen Blick in die Zukunft ermöglichen. Je genauer wir wissen, wo extreme Niederschläge zukünftig vermehrt auftreten können, desto besser kann man dagegen Vorsorge treffen. Der Schutz vor heftigem Starkregen und Sturzfluten ist eine wichtige Säule des Hochwasserschutzes in Bayern.“

Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller hob anlässlich des Jubiläums hervor: „Die letzten Jahre haben mehr als deutlich gezeigt, dass der Klimawandel Süddeutschland mit zunehmender Wirkung trifft. Trockenheit und Starkregenereignisse sind die spürbaren Folgen. Auf diese Herausforderungen müssen wir reagieren. Die gemeinsame Forschung im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts KLIWA leistet in dieser Hinsicht seit zwei Jahrzehnten wertvolle Arbeit und liefert uns gute Grundlagen für unsere politischen Entscheidungen. Nur so konnten wir bereits 2005 aktiv auf den sich abzeichnenden Klimawandel reagieren. So haben wir zum Beispiel einen Klimawandelfaktor für die Bemessung von Hochwasserschutzanlagen in Baden-Württemberg eingeführt. Das trägt dazu bei, dass Anpassungsmaßnahmen in der Zukunft nicht zu immensen Kosten für die folgenden Generationen führen. Auch unser Hochwasser-, Niedrigwasser- und Starkregenmanagement entwickeln wir permanent weiter.“

Klimawandel-Folgen treten immer deutlicher zutage

Rheinland-Pfalzs Umweltministerin Ulrike Höfken ergänzte: „Ich bin froh, dass wir uns seit 20 Jahren im Süden mit dem Thema Klimawandel und Wasserwirtschaft in einem Gemeinschaftsprojekt befassen. Die Dürreperioden und Starkregenereignisse der letzten Jahre haben uns in Rheinland-Pfalz drastisch vor Augen geführt, wie wichtig es ist, bereits heute auf den sich abzeichnenden Klimawandel zu reagieren und uns anzupassen. Die KLIWA-Erkenntnisse bilden hierbei eine wichtige Grundlage. So haben wir beispielsweise erst kürzlich auf Grundlage der KLIWA-Ergebnisse unser Strategiepapier „Auswirkungen des Klimawandels auf die Trinkwasserversorgung – Anpassungsstrategien zur Daseinsvorsorge“ für Rheinland-Pfalz auf den Weg gebracht.“

Der Klimawandel und seine Folgen treten immer deutlicher zutage: neun der zehn bisher wärmsten Jahre wurden im 21. Jahrhundert gemessen und die Temperaturen steigen weiter an. Insbesondere Starkregenereignisse haben eine hohe regionale Relevanz, da sie in kürzester Zeit zu Hochwasser und teils immensen Schäden führen können. Mittels neuester und hochaufgelöster Klimamodelle untersucht die KLIWA im Rahmen eines neuen Projekts im kommenden Jahr, wie sich die lokalen Starkregenereignisse zukünftig verändern. Mit den Ergebnissen soll wissenschaftlich bestätigt werden, wie sich die Häufigkeit und Intensität von Starkregen aufgrund des Klimawandels verändert. Damit werden auch Aussagen darüber möglich, wie sich Starkniederschlagsereignisse in Süddeutschland räumlich verteilen. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wird der Klimaanpassungsbedarf ermittelt und es werden für die jeweiligen Städte und Gemeinden entsprechende Anpassungsmaßnahmen entwickelt.

Die KLIWA

Die KLIWA („Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft“) ist eine Kooperation der Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst. Seit 20 Jahren untersucht die KLIWA die klimawandelbedingten Veränderungen im Wasserhaushalt und erarbeiten Handlungsempfehlungen zur Anpassung. Im Fokus der ersten KLIWA-Jahre standen die Auswirkungen des Klimawandels auf das Hochwasser- und Niedrigwassergeschehen. Nach und nach wurde der Aufgabenbereich der KLIWA um die Schwerpunktthemen Grundwasser, Gewässerökologie, Boden und aktuell Starkregen erweitert.

Die Ergebnisse der KLIWA werden im regelmäßig aktualisierten „KLIWA-Monitoringbericht“ sowie im Rahmen von KLIWA-Symposien und durch verschiedene KLIWA-Hefte, Kurzberichte, Broschüren und Vorträge veröffentlicht. Das nächste KLIWA-Symposium wird im Jahr 2021 in Rheinland-Pfalz stattfinden.

KLIWA Klimaveränderung und Wasserwirtschaft

Quelle:

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg/Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz/Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz

Weitere Meldungen

Ein Monteur befestigt Solarpanele auf einem Dach.
  • Landesgebäude

Splett besichtigt aktuelle Photovoltaikprojekte

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 2. Juli 2024

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
  • Unwetter

Hochwasserhilfen auf den Weg gebracht

Ein Schild, das auf Tempo 30 und Lärmschutz hinweist, steht auf der Bundesstraße 31.
  • Lärmschutz

Landesweiter Lärmaktionsplan

Schmeck den Süden
  • Ernährung

Kurtz zeichnet SINOVA Sonnenberg Klinik aus

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen (links) begrüßt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts).
  • Auslandsreise

Kretschmann auf Delegationsreise in Wien

Plan eines Stadtgebiets, das farblich in unterschiedliche Bereiche eingeteilt wird
  • Wärmewende

Kommunen bei Wärmeplanung unterstützt

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Dialogreihe mit Spitzenunter­nehmerinnen fortgesetzt

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Delegationsreise

Wirtschaftsdelegation reist nach Frankreich

Ein Mann kontrolliert und putzt die Lichter einer Verkehrsampel.
  • Verkehr

Land startet Testfeld mit KI-gesteuerten Ampeln

Traktor auf dem Feld
  • Landwirtschaft

Erleichterungen für GAP-Förderung beschlossen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Strategiedialog Wohnen und Bauen läuft auf Hochtouren

Eine Ratte schaut aus einem Käfig (Bild: © dpa, Ronald Wittek)
  • Tierschutz

Projekte zur Vermeidung von Tierversuchen gefördert

Wasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Glas. (Foto: © dpa)
  • Wasserversorgung

Land fördert Neubau des Hochbehälters Langäcker

Auswärtige Kabinettssitzung im Neuen Schloss in Meersburg
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 25. Juni 2024

Logo der Landesstrategie Bioökonomie Baden-Württemberg
  • Bioökonomie

Fortschreibung der Bio­ökonomiestrategie beschlossen

Bohnen
  • Ernährung

Stuttgarter Bohnentag

Regionalzug im gelb-schwarz-weißen Design von bwegt an der Haltestelle Maulbronn-West
  • Schienenverkehr

Zusatzzüge zum Maulbronner Klosterfest

Blick in den Wald
  • Forst

Innovationen auf Holzbasis für Textilbranche

Ein fahrender Regionalzug
  • Schienenverkehr

Freie Fahrt für junge Menschen

Säue schauen durch die Absperrung eines Stalles auf einem Bauernhof. (Bild: © dpa)
  • Tierschutz

Nachbesserungen am Tierschutzgesetz gefordert

Weg im ländlichen Raum
  • Ländlicher Raum

Zuschüsse für Modernisierung ländlicher Wege

Wasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Glas. (Foto: © dpa)
  • Wasserhaushalt

Masterplan Wasserversorgung

Green Bond BW
  • Finanzmarkt

Dritter Green Bond BW hat positive Umweltwirkung

Ein Landwirt pflügt ein Feld. Luftaufnahme mit einer Drohne. (Foto: Patrick Pleul / dpa)
  • Landwirtschaft

Kongress zum Schutz landwirtschaftlicher Flächen