Finanzstaatssekretärin Gisela Splett hat die Klöster Alpirsbach und Hirsau im Schwarzwald besucht. In den Mauern der beiden Klosteranlagen sind viele Tier- und Pflanzenarten zu Hause.
Der Erhalt der historischen Monumente des Landes und der Artenvielfalt passen zusammen: Das hat Finanzstaatssekretärin Gisela Splett heute bei ihrem Besuch in den Klöstern Alpirsbach und Hirsau im Schwarzwald erlebt. In den Mauern der beiden Klosteranlagen sind viele Tier- und Pflanzenarten zu Hause.
So finden in der Hirsauer Klosteranlage Fledermäuse, Turmfalken und Waldkäuze, Garteneidechsen und Blindschleichen Lebensraum. Die Staatssekretärin betonte: „Die Verantwortung für den Fortbestand von Arten- und Lebensräumen nehmen wir sehr ernst. Wie die Ruinen von Kloster Hirsau haben sich viele historische Anlagen und Parks zu einer Arche für bedrohte Tierarten entwickelt.“
In diesem Zusammenhang spielen im Kloster Alpirsbach inzwischen auch wieder Honigbienen eine Rolle. „Die Imkerei hat für die Klöster auch in früheren Zeiten eine wichtige Rolle gespielt“, betonte die Staatssekretärin. Die Bienenvölker, die nun für Honig aus Alpirsbach sorgen, stehen in maximal drei Kilometern Entfernung vom Kloster. „Mit dem Kloster-Honig greifen wir eine alte Tradition auf und richten gleichzeitig den Blick auf die aktuellen Bemühungen um den Erhalt der Artenvielfalt“, sagte Splett und dankte den Imkerinnen und Imkern für ihre Arbeit. Wichtig sei das gemeinsame Engagement für eine insektenfreundliche Landschaft, das auch Wildbienen und Schmetterlingen zu Gute komme.
Kloster Alpirsbach
Über 900 Jahre alt ist das ehemalige Benediktinerkloster Alpirsbach. Die mächtige romanische Klosterkirche ist noch weitgehend erhalten. Im 16. Jahrhundert führte der württembergische Herzog Christoph die Reformation ein und hob im Jahre 1556 alle Klöster auf. Alpirsbach wurde für 40 Jahre zur Klosterschule und diente der Ausbildung angehender evangelischer Theologen.
Über 42.000 Gäste haben das Kloster Alpirsbach im zurückliegenden Jahr besucht. Die Klosterkirche wurde von 2006 bis 2008 durch das Land für rund 920.000 Euro saniert. Bei der Instandsetzung des Kircheninneren konnte insbesondere eine neue Heizung installiert werden. In den vergangenen fünf Jahren investierte das Land insgesamt rund 120.000 Euro in die Instandhaltung, also beispielsweise in Wartungen und Reparaturen. Auch 2019 wird es Arbeiten zum Erhalt des Klosters geben: So sollen Fassaden saniert und der Brandschutz
optimiert werden. Zudem soll der Pflasterbelag saniert und dabei die Barrierefreiheit verbessert werden. Für die Arbeiten sind insgesamt rund 1,8 Millionen Euro veranschlagt.
Kloster Hirsau
Kloster Hirsau, bereits im 9. Jahrhundert gegründet, war im Mittelalter eines der bedeutendsten Klöster auf deutschem Gebiet und ein geistliches und politisches Zentrum von größter Strahlkraft. Das alte Aureliuskloster wurde für die wachsende Anzahl der Mönche bald zu klein, so dass ein neues Kloster errichtet wurde: St. Peter und Paul. In der Reformation wurde das Kloster aufgehoben und in eine evangelische Klosterschule umgewandelt. 1589 bis 1593 ließ Herzog Ludwig von Württemberg ein Jagdschloss errichten.
Fast alle Gebäude der Anlage sowie das Jagdschloss fielen dem Pfälzischen Erbfolgekrieg zum Opfer, so dass Besucherinnen und Besucher heute in Hirsau ein eindrucksvolles Ruinengelände erleben. 2017 kamen fast 40.000 Gäste.
Die Instandsetzung der Jagdschlossruine wurde 2014 abgeschlossen. Das Land investierte in die restauratorischen Naturstein- und Putzsanierungen rund 580.000 Euro. Darüber hinaus wurden in den vergangenen fünf Jahren für
Instandsetzungsmaßnahmen im Kloster rund 215.000 Euro investiert.
„Landesgold“-Honig
Passend zum Jahresmotto „Tisch und Tafel“ verkaufen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg seit diesem Sommer den sogenannten „Landesgold“-Honig aus der Umgebung von 12 Monumenten des Landes. Auch im Alpirsbacher Kloster kann man ihn erwerben.