Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat ihre Sommerreise fortgesetzt und sich in Karlsruhe und Freiburg über Start-ups und die Gründerszene in Baden-Württemberg ausgetauscht.
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat ihre Sommerreise durch Baden-Württemberg fortgesetzt. Unter dem Titel „Der Wirtschaftsstandort von morgen: Start-ups zwischen Venture Capital, High-Tech und der Corona-Krise“ besuchte sie das CyberForum und die Technologiefabrik in Karlsruhe sowie den Grünhof in Freiburg. „Die Gründerszene im Land ist innovativ und vielfältig. Bei Business to Business-Geschäftsmodellen sind wir bundesweit die Nummer eins. Mit unserer 2017 gegründeten Landeskampagne ‚Start-up BW‘ bündeln wir alle Start-up-Aktivitäten im Land und fördern Neugründungen. Jetzt gilt es, den Start-ups auch in der Corona-Krise den Rücken zu stärken und sie passgenau zu unterstützen. Wir dürfen vielversprechende Geschäftsmodelle in der Corona-Krise nicht verlieren“, erklärte die Ministerin.
Austausch über IT-Start-ups im CyberForum
Im CyberForum in Karlsruhe tauschte sich Hoffmeister-Kraut mit Start-ups aus dem CyberLab Karlsruhe aus. „Das CyberLab ist ein durch die Landeskampagne Start-up BW geförderter Accelerator mit Schwerpunkt auf IT-Start-ups, ein echtes Vorzeigeprojekt und nimmt in unserer Gründungsszene eine Vorbildrolle ein. Hier wurde eine optimale Umgebung geschaffen, um bahnbrechende Ideen für Industrie 4.0-Produkte und -Dienstleistungen zum Erfolg zu bringen“, betonte die Ministerin.
„Das CyberLab ist auch ein wichtiger Partner bei unseren Förderprogrammen ‚Start-up BW Pre-Seed‘ und dem in der Corona-Krise geschaffenen ‚Start-up BW Pro-Tect‘.“ Bereits 17 Start-ups werden durch „Start-up Bw Pre-Seed“ gefördert. Hinzu kommen sieben Start-ups, die im Rahmen von „Start-up BW Pro-Tect“ zur Überbrückung der Corona-Krise unterstützt werden. „Start-up BW Pro-Tect“ richtet sich an Start-ups, welche schon die erste Phase hinter sich haben, aber aufgrund der Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind – vorausgesetzt, sie sind nicht älter als fünf Jahre. Ziel des Förderprogramms ist es, kurzfristige Liquiditätsengpässe bis zur nächsten Finanzierungsrunde zu überbrücken. Betroffene Start-ups erhalten einen rückzahlbaren Zuschuss in Höhe von bis zu 200.000 Euro, wobei 20 Prozent von privaten Investoren stammen müssen. „Start-ups mit großem Wachstumspotential wie im IT-Bereich sind häufig auf Bankdarlehen und mutige Investoren angewiesen. Schon unter normalen Umständen bedeutet das nicht selten das Aus für viele Geschäftsideen. Aufgrund der Corona-Pandemie haben Gründerinnen und Gründer nun verstärkt mit ausbleibenden Finanzierungsrunden und daraus resultierenden Liquiditätsengpässen zu kämpfen. Hier setzt unsere Hilfe an“, betonte die Ministerin.
Technologieregion Karlsruhe weiter voranbringen
Programmauftakt in Karlsruhe war eine Einführung in das Start-up Ökosystem, seine Entwicklung und wichtigsten Player vor Ort. Die Start-ups Nesto, dooshop und HQS Quantum Simlulations berichteten von ihren Erfahrungen und der Unterstützung, die sie durch das CyberForum, das Acceleratorenprogramm und die „Start-up BW Finanzierungsinstrumente „Start-up BW Pre-Seed“ und „Start-up BW Pro-Tect“ erfahren haben. Zudem berichteten die Start-ups von ihrer Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmenspartnern und das Start-up auvisus demonstrierte live seinen auf Künstliche Intelligenz basierenden Scanner für den Gastronomiebereich.
In der nur wenige Meter vom CyberForum entfernten Technologiefabrik Karlsruhe besichtigte die Ministerin den dort ansässigen Start-up BW geförderten Accelerator „AXEL – der Energie-Accelerator“. Dort stellte das Start-up HiLabs vor, wie es mit einer neuen Batterietechnologie namens ABBy die Speicherung von Strom auf Basis der Zink-Luft-Batterietechnologie in den Bereichen Luft- und Raumfahrttechnik, Sondermaschinenbau und elektrische Energiespeicherung vorantreibt. „Mit AXEL – der Energie-Accelerator wollen wir die TechnologieRegion Karlsruhe als Start-up Region im Energiesektor weiter etablieren, denn wir brauchen innovative Ideen und intelligente Lösungen um die Energiewirtschaft nachhaltig zu verändern und die Energiewende zu meistern“, so die Ministerin. Studien zufolge hinke die Energiewirtschaft anderen Branchen beim Investitionsvolumen in junge Unternehmen hinterher. „Mit einem auf die Energiewirtschaft ausgerichteten Accelerator-Programm wollen wir dem ein Stück weit entgegenwirken.“ Insgesamt erhalten drei Start-ups des Energie-Accelerator „Start-up BW Pre-Seed“ und ein Start-up wird mit „Start-up BW Pro-Tect“ gefördert.
Energie, Green Digital und nachhaltiger Konsum
Anschließend besuchte Ministerin Hoffmeister-Kraut den in Freiburg ansässigen Start-up Inkubator Grünhof. Der Grünhof beheimatet unter anderem den durch Start-up BW geförderten „<SMART> GREEN Accelerator“, der auf Umwelttechnik, Energie, Green Digital und Nachhaltiger Konsum spezialisiert ist. „Der Nachhaltigkeits-Aspekt spielt bei Neugründungen eine immer größere Rolle. Es ist wichtig, dass Start-ups mit einem Fokus auf Green Energy und Umwelttechnik sich hier vernetzen können und von Beginn an betreut werden“, erklärte Hoffmeister-Kraut.
Mit Start-ups wie dem Energie-Start-up greenventory, dem Telekommunikations-Start-up Wetell und dem Raumfahrt und High-Tech Start-up ConstellR führte der Accelerator in Freiburg Olympiareife vor und demonstrierte wie Kooperationsanbahnungen zwischen Start-ups und innovationsgetriebenen Unternehmen wie Pfizer oder Unternehmen der Green Economy wie EWS Schönau funktionieren und Start-ups in ihrer Weiterentwicklung beflügeln können. Den Abschluss des Programms bildete eine Führung durch die denkmalgeschützte Lokhalle, die vielen Start-ups und Unternehmen einen inspirierenden Raum für Kreativität, Innovation und Co-Working-Space bietet. Auch der Grünhof ist mit aktuell 15 geförderten Start-ups ein wichtiger Start-up BW Pre-Seed Partner. Mit dem Förderprogramm „Start-up BW Pro-Tect“ überbrückt hier aktuell ein Start-up die Corona-Krise.
Vielversprechende Start-ups und Geschäftsmodelle
„Ich habe heute vielversprechende Start-ups und Geschäftsmodelle gesehen und engagierte Gründerinnen und Gründer erlebt“, resümierte die Ministerin. „Der Start-up-Spirit ist im ganzen Land spürbar. Es stimmt mich optimistisch für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts, dass wir motivierte Jungunternehmer haben, die mithilfe unserer Maßnahmen der Landeskampagne Start-up BW das Know-How und die Mittel an die Hand bekommen, um ihre Ideen zum Erfolg zu führen.“
Die „Start-up BW“ Acceleratoren wurden bisher mit rund sieben Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, mit Mitteln des Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes gefördert. Ab 2021 stellt das Wirtschaftsministerium knapp vier Millionen Euro Landesmittel zur Förderung bereit.
Wirtschaftsministerium: Bilder der Sommerreise zum Herunterladen
Technologiefabrik in Karlsruhe
Start-up BW: Übersicht der Start-up BW Acceleratoren
Start-up BW: Übersicht geförderter Start-up BW Pre-Seed Start-ups