Zum Abschluss ihrer Denkmalreise besuchte Staatssekretärin Katrin Schütz die Höhensiedlung Wunnenstein im Landkreis Ludwigsburg und den Kurgarten Bad Mergentheim.
„Baden-Württemberg verfügt über eine vielfältige Denkmallandschaft. Es ist mir ein großes Anliegen, dem vielseitigen Engagement für die Denkmalpflege meine Wertschätzung entgegenzubringen und mit meiner Reise für den Schutz und Erhalt unserer Denkmale zu werben. Ich freue mich, dass dieses Jahr alle Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit mir auf Entdeckungstour gehen und unsere Denkmale hautnah von zu Hause erleben können“, so Schütz.
Höhensiedlung Wunnenstein
Ihre Tagestour startete die Staatssekretärin auf der Höhensiedlung Wunnenstein. Er gehört zu den geschichtsträchtigsten Orten des Kreises Ludwigsburg. Bereits in der Mittleren Steinzeit, vor 8.000 bis 10.000 Jahren, wurde sein Gipfel von nacheiszeitlichen Jäger- und Sammlergruppen als Lagerplatz genutzt. Römische Dachziegel und Gefäßscherben, die seit dem 19. Jahrhundert zutage traten, zeugen von einem römischen Bauwerk, bei dem es sich um einen Tempel gehandelt haben dürfte. Spätestens im 13. Jahrhundert entstand die Burg der Herren von Wunnenstein.
„Die genaue Gestalt der Burg, die zu Anfang des 15. Jahrhunderts bereits wieder verfiel, ist bis dato noch unbekannt – das könnte ein neues archäologisches Ausgrabungsprojekt werden. Ein Schwerpunkt beim aktuellen Projekt am Wunnenstein liegt in der fachlichen Aus- und Weiterbildung von Ehrenamtlichen. Dieses ehrenamtliche Engagement in breiter Fläche und das Interesse der Bürgerinnen und Bürger am Erhalt unseres Kulturerbes ist beeindruckend und enorm wichtig für den Denkmalschutz“, so die Staatssekretärin.
Kurgarten Bad Mergentheim
Den Abschluss der diesjährigen Denkmalreise bildete ein Besuch im Kurgarten der Gesundheitsstadt Bad Mergentheim, der nördlich des Tauberkanals im Anschluss an den Schlossgarten liegt. Der Kurgarten wurde als Landschaftsgarten mit Alleenanlage angelegt. „Das Haus des Gastes – ein dreigeschossiger, verputzter Massivbau unter Walmdach, erbaut 1921, geht auf die Planung des berühmten Stuttgarter Architekten Paul Bonatz zurück. 1928 kamen ein Musik- und ein Cafépavillon sowie die Wandelhalle mit zwei Trinkpavillons dazu“, führte Schütz aus. Diese wurden 1934 durch Kurkolonnaden mit Läden ergänzt. „Auch diese flachgedeckten, lichtdurchfluteten Stahlbetonbauten mit ihrer filigranen Architektur im Stil der Neuen Sachlichkeit sind sehr bemerkenswert. Geplant wurden sie von Eduard Krüger, einem Schüler von Paul Bonatz“, so Schütz weiter.
„Wenn es in diesen Tagen nicht möglich ist, dass Sie zu den Denkmalen kommen können, kommen die Denkmale auf diesem Weg zu Ihnen“, so Schütz weiter. Die Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg habe sich daher dazu entschlossen, die diesjährige Denkmalwoche mit der Denkmalreise und dem Tag des offenen Denkmals mit digitalen Angeboten zu flankieren. „Ich bin allen Beteiligten dankbar, dass wir auch in diesem Jahr die Denkmalreise durchführen und um tolle digitale Angebote ergänzen konnten. Die Filme, die dabei entstanden sind und deren digitale Erlebbarkeit der Denkmalpflege wurden so für einen sehr großen Teilnehmerkreis erweitert. Ich lade Sie ein, mit mir auf digitale Denkmalreise zu gehen und sich vielleicht auch selbst nochmals vor Ort ein eigenes Bild von unseren Denkmalen im Land zu machen“, so die Staatssekretärin abschließend.
Start der Denkmalwoche
Die Denkmalreise ist der Auftakt in die Denkmalwoche, die mit der Nacht und dem Tag des offenen Denkmals am 12. und 13. September 2020 unter dem Motto „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu Denken.“ ihren würdigen Abschluss findet. Mit Filmen und Aktionen auf der Webseite des Ministeriums und in den sozialen Medien können dies alle Bürgerinnen und Bürger verfolgen.