Die Rheinbrücke in Karlsruhe-Maxau wird zurzeit durch eine sechs Zentimeter dicke Platte aus ultrahochfestem Beton auf der Fahrbahn verstärkt. Diese Bausweise ist in Deutschland bei einer Brücke dieser Größenordnung neu.
Die Rheinbrücke in Karlsruhe-Maxau wird zurzeit durch eine sechs Zentimeter dicke Platte aus ultrahochfestem Beton auf der Fahrbahn verstärkt. Hierdurch wird das Bauwerk für die gestiegene Verkehrsbelastung fit gemacht. Bei einem Besuch auf der Baustelle unterstrich der Minister für Verkehr, Winfried Hermann, die hohe Bedeutung der Rheinbrücke. „Nicht nur die Stadt Karlsruhe, sondern die ganze Region ist abhängig von so einem Bauwerk, die auch in Zukunft noch trag- und leistungsfähig sein muss“, so der Minister.
Die Verstärkung der Rheinbrücke erfolgt mit ultrahochfestem Beton, einer in Deutschland neuartigen Bauweise an einer Brücke dieser Größenordnung. Bevor die Verstärkungsarbeiten an der Brücke beginnen konnten, musste zunächst die Eignung des Einbauverfahrens und die Rezeptur des Betons für eine fachgerechte Herstellung nachgewiesen werden. Um den Erfolg zu garantieren, müssen neben den gewünschten speziellen Materialeigenschaften auch die beim Einbau vorhandenen Umweltbedingungen berücksichtigt werden. Zu beachten sind die Lufttemperatur, die Temperatur der Stahlbrücke, der Wind und die Luftfeuchtigkeit müssen beachtet werden. Besonders wichtig ist die Temperaturentwicklung des Betons. Damit er beim Aushärten nicht zu warm wird und die erforderlichen Eigenschaften entwickeln kann, werden die Zuschlagstoffe wie Kies und Wasser vor dem Mischen des Betons bei Bedarf gekühlt.
Um diese vielfältigen Vorgaben zu erfüllen, wird die Einbaustelle mit einem klimatisierten Zelt vor ungünstigen Umwelteinflüssen geschützt. Weitere entscheidende Faktoren sind die beim Transport und Einbau des Betons verwendeten Spezialmaschinen, die von erfahrenen Fachleuten gesteuert werden. In den ultrahochfesten Spezialbeton werden beim Mischen Stahlfasern eingestreut, die nach dem Aushärten Zugkräfte im Beton aufnehmen werden. Damit die neue Betonplatte auch auf der bestehenden Fahrbahn aus Stahl haftet und somit Kräfte übertragen werden können, wird die Stahlplatte im Vorfeld mit einer speziellen Haftbrücke behandelt. Aufgrund der deutschlandweit neuartigen Technologie wird das Projekt von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) sowie dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wissenschaftlich begleitet.
Bei seinem Besuch konnte sich Minister Herrmann gemeinsam mit Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder vom Fortschritt der technisch anspruchsvollen Baumaßnahme überzeugen. Die künftige Fahrbahn auf dem nördlichen Teil des Brückenüberbaus ist damit fertiggestellt, die Stahlbauarbeiten für die Schutzeinrichtungen sind zurzeit im Gange. Es ist vorgesehen, im Juli den Verkehr auf den bis dahin fertiggestellten nördlichen Brückenüberbau zu verlegen und dann mit der Ertüchtigung im Bereich des südlichen Überbaus zu beginnen.
Hermann und Felder ließen sich die technischen Herausforderungen und deren Auswirkungen auf die Bauzeit erläutern. Der Minister dankte allen Beteiligten für ihre Bemühungen, dieses für den Verkehr in der Region so wichtige Projekt schnellstmöglich fertigzustellen, um die Verkehrsbehinderungen so kurz wie möglich zu halten. Er zeigte sich beeindruckt von dem komplexen Bauvorhaben: „Trotz aller technischen Herausforderungen kann dieses Bauvorhaben erfolgreich umgesetzt werden. Die Brücke wird noch einige Jahrzehnte dem Verkehr sicher dienen. Deshalb muss die Qualität der Arbeit stimmen.“
„Mit der gelungenen Betonage der nördlichen Fahrbahn sind wir dem nächsten Bauabschnitt trotz aller technischer Herausforderungen wieder einen großen Schritt nähergekommen“, sagte Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder.
Bis zum Jahresende wird angestrebt, alle Arbeiten an der Rheinbrücke, die zu Verkehrsbeeinträchtigungen führen, abzuschließen.