Recycling

Recycling ist Klimaschutz

Projekt: BW2Pro: Anlieferung von Bioabfall

Die Abfallbilanz 2021 zeigt, dass die Kreislaufwirtschaft im Land viel zum Klimaschutz beiträgt. Abfall ist ein wertvoller Rohstoff, der viel zu wichtig ist, um ihn wegzuwerfen, da er viele wichtige Rohstoffe liefern kann.

Mit der Abfallbilanz veröffentlicht das Umweltministerium jedes Jahr Zahlen zu Verwertung und Entsorgung von Abfällen in Baden-Württemberg. Die Bilanz 2021 zeigt unter anderem die anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Kreislaufwirtschaft. So liegt das Aufkommen an Haus- und Sperrmüll nach wie vor über dem Niveau von 2019. Erfreulich ist die Entwicklung bei der Getrenntsammlung von Bioabfällen zur energetischen und stofflichen Verwertung.

Abfall als hochwertiger Rohstoff

Umweltstaatssekretär Andre Baumann betonte bei der Vorstellung der Abfallbilanz 2021 die Bedeutung des Abfalls für den Klimaschutz und die Energiewende: „Unsere wertvollen Schätze liegen in den Bio- und Restmülltonen“, sagte Baumann am 1. August 2022 in Stuttgart.

Abfall sei schon lange ein hochwertiger Rohstoff, der viel zu schade ist, um ihn achtlos wegzuwerfen. „Der Abfall liefert viele verschiedene Rohstoffe, die – das ist nicht übertrieben zu sagen – die Welt verbessern können“, betonte der Staatssekretär. Aber noch immer seien zwei Drittel der Abfälle in der Restmüll­tonne Wertstoffe oder Bioabfälle, die nutzbringend recycelt werden könnten. „Diese Rohstoffe müssen wir unbedingt in die Verwertung, in den Kreislauf zu­rückbringen.“ Das sei gut für den Klimaschutz und die Unabhängigkeit bei der Energieversorgung von Ländern wie Russland.

Denn gerade der Biomüll leiste einen massiven Beitrag für die Energiewende, fügte Baumann hinzu, weil er zusätzlich zur Komposterzeugung auch noch in den Biogasanlagen Biogas und damit Strom und Wärme erzeugen könne. „Deshalb müssen wir den Anteil der vergorenen Bioabfälle unbedingt weiter steigern und dafür die erforderlichen Biogasanlagen bauen.“ Im Moment betrage die Vergärungsquote 67 Prozent.

Mengenentwicklung in 2021

Mit 11,95 Millionen Tonnen haben die öffentlich-rechtlichen Entsorger im Jahr 2020 wieder weniger Abfälle angenommen und entsorgt als im Jahr zuvor (2020: 12,24 Millionen Tonnen). Davon entfallen 6,33 Millionen Tonnen (2020: 7,12 Millionen Tonnen) auf Baumassenabfälle und 5,43 Millionen Tonnen (2020: 5,45 Millionen Tonnen) auf Siedlungsabfälle.

„Im Vergleich zum Vorjahr hat das Aufkommen an kommunalen Siedlungs­abfällen um 0,4 Prozent abgenommen, die kommunal entsorgten Baumassen­abfälle sanken sogar um elf Prozent“, sagte Baumann. Das hänge auch damit zusammen, dass es erstmals seit Jahren keinen nennenswerten Zuzug mehr nach Baden-Württemberg gegeben habe.

Das Haus- und Sperrmüllaufkommen habe sich zwar gegenüber dem Vorjahr um rund 1,5 Kilogramm pro Einwohner und Jahr verringert, es liege aber immer noch um rund 4,5 Kilogramm pro Einwohner und Jahr höher als im Jahr 2019, also vor Corona. Interessant sei, betonte der Staatssekretär, dass das Pro-Kopf-Aufkommen an Wertstoffen mit jetzt 162 Kilogramm pro Einwohner und Jahr um rund sechs Kilogramm pro Einwohner und Jahr abgenommen habe.

Pro-Kopf-Aufkommen an Bioabfällen steigt weiter

Das Pro-Kopf-Aufkommen an Wertstoffen sei damit unter den Wert von 2019 gefallen. „Ursächlich ist der anhaltende Rückgang der Fraktion Papier/Pappe/Kartonagen um rund fünf Kilogramm pro Einwohner und Jahr seit 2019. Offenbar konnte der Anstieg an Kartonverpackungen aus dem Versand­handel den rückläufigen Einsatz von Tageszeitungen und Zeitschriften nicht auf­wiegen“, sagte Baumann.

Erfreulich sei aber, dass das Pro-Kopf-Aufkommen an Abfällen aus der Biotonne jetzt bei 58 Kilogramm pro Einwohner und Jahr und damit rund drei Kilogramm höher als im Vorjahr liege. Das Ziel des Abfallwirtschaftsplans von 60 Kilogramm habe man aber damit leider noch nicht erfüllen können, bedauerte Baumann. „Aber wir sind auf einem guten Weg, damit künftig weniger Bioabfälle im Rest­müll landen.“

Für die Jahresabfallgebühren muss ein Vier-Personenhaushalt im Land in die­sem Jahr 2022 im Schnitt 173,71 Euro aufbringen. Pro Tag sind dies für einen Vier-Personen-Haushalt lediglich 48 Cent. „Die Abfallgebühren im Land gehören im Durchschnitt zu den niedrigsten in ganz Deutschland“, hobt Staatssekretär Baumann hervor. Sie seien gegenüber 2021 zwar um 2,07 Euro gestiegen, aber dieser Gebührenzuwachs liegt mit 1,2 Prozent deutlich unter der aktuellen Inflationsrate. „Und das sei angemessen dafür, dass unser Abfall geordnet, ver­lässlich und ökologisch auf hochwertige Weise entsorgt wird.“

Umweltministerium: Abfallbilanz 2021

Weitere Meldungen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Gouverneur Yuji Kuroiwa zeigen die unterzeichnete Gemeinsame Absichtserklärung zwischen Baden-Württemberg und Kanagawa.
  • Internationale Zusammenarbeit

Weitere Kooperation mit Kanagawa

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. Juli 2024

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Polizei

Zweite Aktionswoche der Verkehrssicherheit gestartet

Das Display eines Heizkessels mit den Einstellungen für Außen-, Innen und Vorlauftemperatur.
  • Klimaschutz

Klimaschutz- und Projektionsbericht veröffentlicht

Altes Gaswerk in Rottweil
  • Umweltschutz

Land fördert Sanierung des Gaswerks Rottweil

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
  • Straßenbau

Baubeginn des Röhrenbergtunnels an der B 33

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp bei seiner Ansprache
  • Donauraum

Land baut Wirtschaftsbeziehungen mit Südost- und Osteuropa aus

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. Juli 2024

Wald (Bild: © Archiv ForstBW - Fotografin Ulrike Klumpp)
  • Forst

Buchenzellstoff als nachhaltige Textilfasern

Gärtnerhaus in Gemmingen
  • Städtebau

Ortszentrum erfolgreich saniert

Ein Fahrradfahrer fährt auf einer Fahrradstraße.
  • Bundesrat

Mehr Spielräume für Rad- und Busverkehr

 Windräder stehen auf den Anhöhen in der Nähe des Kandels bei Waldkirch. (Bild: dpa)
  • Forst

Waldflächen bei Bruchsal für Windkraft bereitgestellt

Handwerker montiert Photovoltaik-Anlage
  • Energiewende

Treibhausgasausstoß so niedrig wie 1990

Ein Monteur befestigt Solarpanele auf einem Dach.
  • Landesgebäude

Splett besichtigt aktuelle Photovoltaikprojekte

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 2. Juli 2024

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
  • Unwetter

Hochwasserhilfen auf den Weg gebracht

Ein Schild, das auf Tempo 30 und Lärmschutz hinweist, steht auf der Bundesstraße 31.
  • Lärmschutz

Landesweiter Lärmaktionsplan

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen (links) begrüßt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts).
  • Auslandsreise

Kretschmann auf Delegationsreise in Wien

Plan eines Stadtgebiets, das farblich in unterschiedliche Bereiche eingeteilt wird
  • Wärmewende

Kommunen bei Wärmeplanung unterstützt

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Dialogreihe mit Spitzenunter­nehmerinnen fortgesetzt

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Delegationsreise

Wirtschaftsdelegation reist nach Frankreich

Ein Mann kontrolliert und putzt die Lichter einer Verkehrsampel.
  • Verkehr

Land startet Testfeld mit KI-gesteuerten Ampeln

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Strategiedialog Wohnen und Bauen läuft auf Hochtouren

Wasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Glas. (Foto: © dpa)
  • Wasserversorgung

Land fördert Neubau des Hochbehälters Langäcker

Auswärtige Kabinettssitzung im Neuen Schloss in Meersburg
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 25. Juni 2024