Mit dem Fahrrad kommt man jetzt von Ostfildern nach Neuhausen ohne den großen Höhenunterschied durch das Körschtal überwinden zu müssen. Ein neuer Radweg an der Körschtalbrücke schließt damit eine ärgerliche Lücke im Radwegnetz.
Eine ärgerliche Lücke im Radwegenetz zwischen Ostfildern und Neuhausen wird endlich geschlossen. Verkehrsminister Winfried Hermann und Regierungspräsident Wolfgang Reimer gaben heute den neu gebauten Radweg auf der Körschtalbrücke an der L 1202 für den Radverkehr frei. „Damit bekommen Radlerinnen und Radler eine weitere attraktive Radverbindung zwischen dem Neckartal und den Fildern, ohne den großen Höhenunterschied durch das Körschtal überwinden zu müssen“, so Verkehrsminister Hermann. „Darauf haben viele Alltagsradlerinnen und -radler lange gewartet.“
Brücke war aus Sicherheitsgründen für Radfahrende gesperrt
Die L 1202 zwischen der A 8 Anschlussstelle Esslingen und der B 10 bei Esslingen überquert im Streckenverlauf das Körschtal auf der Körschtalbrücke, die im Jahre 1994 gebaut wurde und bis zu 55 Meter hoch ist. Radfahrer durften die Brücke bisher aus Sicherheitsgründen nicht benutzen, sie mussten bislang das Körschtal hinunter und wieder hinauffahren. Dieser Umweg wird künftig entfallen.
Regierungspräsident Reimer dankte vor allem der Bevölkerung Nellingens, die den erheblichen Umleitungsverkehr über vier Monate hinweg hinnehmen musste: „Wir wissen um die Beeinträchtigungen, die der Bau dieses Radwegs mit sich gebracht hat. Vor allem für die Berufspendler bedeutet dieser Radweg aber jetzt eine große Erleichterung ihres täglichen Arbeitswegs.“
Um das Radfahren auf der Brücke künftig zu ermöglichen, wurde die Fahrbahn eingeengt und gleichzeitig der vorhandene Notgehweg auf der westlichen Seite um rund zwei Meter breiter gemacht. Dem Kraftfahrzeugverkehr steht jetzt jeweils eine 3,75 Meter breite Fahrspur zur Verfügung, die auch für den Lkw-Verkehr ausreichend ist. Der Radweg auf der Brücke ist 2,75 Meter breit und kann im Gegenverkehr befahren werden. Er ist nördlich und südlich der Körschtalbrücke an vorhandene Wege angeschlossen.
Notwendige Sanierungen verlängerten die Bauzeit
Die Hauptbauarbeiten des Bauabschnitts begannen am 25. Juli 2018 und dauerten bis Anfang Dezember 2018 an. Nach Abfräsen des Fahrbahnbelags und dem Aufnehmen der Abdichtung zeigten sich größere Schäden im Überbaubeton, die aufwendig saniert werden mussten. Dies führte dazu, dass die Bauzeit bis Anfang Dezember verlängert wurde. Die südliche Anschlussrampe muss im kommenden Jahr noch asphaltiert werden, ist aber schon jetzt benutzbar.
Der Lückenschluss hat eine Gesamtlänge von rund 820 Meter. Davon befinden sich auf der Brücke rund 700 Meter, die Rampen zu den Wegen im Norden und Süden sind jeweils rund 60 Meter lang. Zusätzlich wurde auf Gemarkung Ostfildern der Feldweg im weiteren Verlauf auf einer Länge von insgesamt rund 240 Meter ausgebaut und ertüchtigt.
Das Land investiert mit dieser Maßnahme über zwei Millionen Euro in das Radwegenetz und die Verbesserung der Infrastruktur. Die Stadt Ostfildern beteiligt sich ebenfalls am Ausbau der vorhandenen Wege, die später von Radfahrern genutzt werden.