Im neuen Pandemie-Hilfsprogramm „Perspektive Pop“ erhalten landesweit 38 Musikprojekte vom Land rund 1,2 Millionen Euro. Dies soll Akteure und Spielorte stärken und dazu beitragen, dass sich die Live-Musikszene durch neue künstlerische Impulse weiterentwickelt.
„Perspektive Pop“ heißt ein neues Pandemie-Hilfsprogramm für die Musikszene. Mit rund 1,2 Millionen Euro sollen Anreize gesetzt werden, um die Live-Musik-Szene für alle Genres der populären Musik durch neue künstlerische Impulse weiterzuentwickeln, Akteure und Spielorte zu stärken sowie neue Locations zu erschließen. Das Land unterstützt 38 Musik- und Veranstaltungsprojekte von professionellen Musikerinnen und Musikern und Newcomerinnen und Newcomern, aber auch von Veranstaltern und Spielstätten in allen Regionen des Landes.
„Die Popkultur ist in Baden-Württemberg stark vertreten und hat hier eine lange Tradition. Unser neues Programm ‚Perspektive Pop‘ spiegelt genau diese Relevanz wieder. Wir wollen mit dem Förderprogramm Akteure und Spielorte stärken und dazu beitragen, dass sich die Live-Musikszene durch neue künstlerische Impulse weiterentwickelt“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski. „Wir unterstützen dabei, neue Locations für Konzerte zu erschließen – damit Kultur auch in neuer, vielleicht ungewohnter Umgebung erfahrbar wird. Diese neu gewonnenen Potenziale werden nicht nur zur Belebung der lokalen Szene beitragen, sondern auch die Offenheit für pop- und subkulturelle Formate fördern.“
Klares, zukunftsweisendes Zeichen der Unterstützung
Das Impulsprogramm „Kultur trotz Corona“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg soll dazu beitragen, die künstlerische Arbeit der Einrichtungen und Akteure soweit möglich aufrechtzuerhalten und sie bei der Weiterentwicklung ihrer Angebote zu unterstützen. „Unabhängig davon, wann Spielorte und Locations geöffnet sind und Live-Musik stattfindet, setzen wir hier als Land ein klares, zukunftsweisendes Unterstützungszeichen“, betonte die Staatssekretärin.
Im Rahmen von „Perspektive Pop“ sind 62 Projektanträge eingegangen. Die Auswahl der 38 auf Baden-Württemberg fokussierten Projekte erfolgte nach Begutachtung durch eine unabhängige Jury. Die Projekte werden zur einen Hälfte in den städtischen Zentren Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim, zur anderen Hälfte im ländlichen oder ländlich geprägten Raum realisiert.
Beispiele für geförderte Projekte
Bei diesem Duo handelt es sich um Künstlerinnen mit unterschiedlichen Wurzeln, die Diversität und Interkulturalität bereits in ihrer Besetzung leben. Die musikalische Ausrichtung aus orientalischen Harmonien und traditionellen jüdisch-arabischen Elementen klingen besonders in Kombination mit dem DJ, Ivan Shopov, sehr abwechslungsreich. Bei ihrer Bühnenpräsenz mit Fokus auf Mannheim, Stuttgart, Heidelberg und Freiburg achten die Künstlerinnen und Künstler auch auf ein außergewöhnliches Lichtdesign – dies beweist, dass Popmusik auch interdisziplinär innerhalb der jeweiligen Kunstsparten agiert.
Mit dem Projekt „Rapple Box“ möchten Heide Fischer und Brigitte Schönberger Hip-Hop Konzerte mit Fokus auf Intersektionalität in Stuttgart veranstalten. Des Weiteren streben sie an, eine Podcastreihe zu organisieren, um auf Themen wie Sexismus, Rassismus und Diversität einzugehen. Die beiden Frauen haben sich intensiv mit Themen wie Gendergerechtigkeit – mit besonderem Augenmerk auf die Hip-Hop-Kultur – auseinandergesetzt. Ein frisches und reflektiertes Programm, welches nicht nur Künstlerinnen fördert, sondern analog dazu auch Spielstätten.
Die Gruppe LARIFARI möchte für Kinder mit Beeinträchtigungen, welche eine Förderschule besuchen, in Mannheim und Umgebung Konzerte veranstalten und planen eine dazugehörige Tour, welche medial begleitet wird. LARIFARI ist eine Band, die Musik für Kinder zugänglich machen möchte und Themen wie Diversität und Inklusion auf der Bühne anspricht.
Nora OG ist eine sechsköpfige Band aus Mannheim, die sich thematisch mit gesellschaftlichen Problemen wie Sexismus und Geschlechterungleichheit auseinandersetzt. Mit ihrer Musik öffnet die Band Räume für Diversität und setzt beim Genre Rap und Dancehall ein Zeichen für das Empowerment der Frau in einer männerdominierten Umgebung.
Für Sweat Kollektiv, eine multidisziplinäre Künstlergruppe aus Stuttgart, stehen audiovisuelle Liveperformances im Vordergrund, um geplante Lichtinstallationen und Musikperformances in die Realität zu übertragen und für Besucherinnen und Besuchern erlebbar zu machen. Die Gruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, den Kulturraum Club aufzuwerten und über die musikalische Erfahrung hinaus ein multimediales Erlebnis zu kreieren.
Mit Gründungswurzeln in Wiesloch sind THE BUSTERS eine, nach 18 Studioalben, sehr etablierte Clubband, die auf zahlreiche Auftritte in ganz Europa und Übersee zurückblicken kann. Ska ist ein Subkulturgenre im großen Popmusikkosmos, welches sich klar gegen Rassismus ausspricht und jederzeit Raum für politische Botschaften bietet. Neben Konzerten in Karlsruhe, Freiburg, Konstanz, Tübingen und Heidelberg plant die Band eine Videoveröffentlichung, nicht zuletzt mit Livematerial.
Das Freiburger Duo Julia Lauber und Felix Brisner möchte eine Kampagne starten, um mit dem Medium Musik das Thema „Alkohol“ aus einer anderen Perspektive anzusprechen und einen offeneren Diskurs über die Themen Alkoholkonsum, Alkoholsucht und Alkoholprävention zu schaffen. WILLMANN planen eine Tour durch Clubs in Wiesloch, Winnenden, Reichenau, Reutlingen und Freiburg, möchten aber währenddessen auch einen Halt bei mehreren Suchtkliniken einlegen, um Ihre Message weiterzutragen.
Das Pop-Büro Region Stuttgart möchte im Rahmen der Bergkonzerte neben professionellen Musikerinnen und Musikern auch aufstrebendem Nachwuchs eine Plattform bieten, die eigene Musik zu präsentieren und neue Zielgruppen zu erschließen: Themenbereiche wie Nachhaltigkeit und Diversität werden dabei nicht aus dem Auge verloren.
Als Teilprojekt des elften Maifeld Derby Festivals wird zehn jungen Künstlerinnen und Künstler aus der lokalen Szene ermöglicht, in einem internationalen Kontext vor Publikum aufzutreten – Veranstalter ist die Popkultur Rhein-Neckar-Maifeld gGmbH aus Mannheim.
Rantastic Livebühnen GmbH aus Baden-Baden / Haueneberstein möchten zukünftig noch konsequenter Livekonzerte anbieten. Die lokale Verortung dieses Projekts bietet einen starken Fokus auf Singer, Songwriter und Jazzmusik und soll eine Balance zwischen bekannten Künstlerinnen und Künstler und Newcomerinnen und Newcomern liefern. In Planung ist insbesondere Newcomerinnen und Newcomern in Doppelkonzerten oder als Vorband vor einer bekannteren Band auftreten zu lassen, damit diese einen größeren Zuschauerkreis erreichen.
Dieses neue Projekt strebt an, bei vier Abendveranstaltungen regionale Künstlerinnen und Künstlern und Musikerinnen und Musikern in den „Heimat- und Kulturverein Erbach e.V.“ (HKV) einzuladen. In drei Teilen wird eine musikalische sowie eine künstlerische Live-Darbietung geboten: Jeweils spielt eine Band auf der Innenbühne; eine performative Show folgt im Garten des HKV und im Anschluss daran wird ein DJ-Set den Abend abrunden. Die künstlerischen Inhalte sind vielseitig und aufeinander abgestimmt, sie ergänzen sich in ihrer Ästhetik und Stimmung.
„Perspektive Pop“ ist Bestandteil des Impulsprogramms „Kultur trotz Corona“, das aus insgesamt sechs Bausteinen besteht und vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit insgesamt 18,5 Millionen Euro aufgelegt wurde.
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Förderprogramm „Kultur trotz Corona“
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