Eine Fachtagung hat sich mit der ökologischen Entsorgung und dem Recycling von Kunststoffrasenplätzen beschäftigt. Die Verwertung ausgedienter Plätze ist ein wichtiges Thema für den Umweltschutz.
Was passiert mit alten und ausgedienten Kunststoffrasenplätzen? Wie können sie am Ende ihrer Nutzungsdauer so ökologisch wie möglich entsorgt, also verwertet und recycelt werden? Gibt es ökologischere Alternativen zu den gängigen Kunstrasenplätzen, ihre Nutzung und Entsorgung? Mit diesen Fragen beschäftigten sich heute knapp 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der ersten Fachtagung „Ökologische Entsorgung und Recycling von Kunststoffrasenplätzen“. Zu der Online-Veranstaltung hatten das Umweltministerium und der Landessportverband Baden-Württemberg eingeladen.
Verwertung und Recycling ist Umweltschutz
„Es gibt rund 1.000 Kunstrasensportplätze allein in Baden-Württemberg. Verfüllt sind die älteren so gut wie alle mit Kunststoffgranulat. Das ist nichts anderes als umweltresistentes Plastik“, beschrieb Umweltminister Franz Untersteller die Situation. „Zum Teil wird es im Lauf der Jahre durch den Spielbetrieb, die Pflege oder die Witterung ausgeschwemmt und landet als Mikroplastik in Boden und im Wasser. Der Rest wird am Ende der Nutzungsdauer verbrannt. Ökologisch ist das nicht.“ Die Hersteller von Kunstrasensportplätzen sieht Untersteller in einer besonderen Verantwortung. „Wir brauchen Produkte am Markt, deren Bestandteile umweltfreundlicher sind und einfach getrennt und recycelt werden können“, so der Minister.
Technisch habe sich in den vergangenen Jahren auch bereits viel getan. So gebe es bereits spezielle Recyclinganlagen für Kunststoffrasenplätze, die nahezu alle Bestandteile eines Kunststoffrasensystems hochwertig recyceln können. Oft werde Recycling aber aus wirtschaftlichen Gründen nicht umgesetzt, monierte Untersteller. Vor diesem Hintergrund sei es vorbildlich, dass bereits einige innovative und ökologisch engagierte Sportvereine in Baden-Württemberg aktiv geworden seien, um den Austrag von Mikrokunststoffen zu verringern, so Untersteller weiter. Beispielsweise durch Filterrinnen um den Platz, um den Abrieb aufzufangen oder durch die Verwendung von ökologischem Füllmaterial wie Kork oder Olivenkerne. „Wir müssen andere Vereine und Aktive motivieren, den guten Beispielen zu folgen“, so der Umweltminister. „Wir müssen noch stärker sensibilisieren für nachhaltigen Sport und einen ökologischen Umgang mit Kunstrasenplätzen.“
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Mikroplastik