Im Rahmen des Sonderprogramms „Wohnen im Kulturdenkmal“ fördert das Land das Bahnwärterhaus in Lauffen am Neckar. Dank des besonderen Engagements der Eigentümerin kann das ehemalige Bahnwärterhaus schon bald mit neuem Leben erfüllt werden.
Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen fördert das Bahnwärterhaus in Lauffen am Neckar als Leuchtturmprojekt im Rahmen des Sonderprogramms „Wohnen im Kulturdenkmal“. Am Donnerstag, 27. Oktober 2022, besuchte Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, das Bahnwärterhaus und überreichte der Eigentümerin, Natascha Wörner, einen symbolischen Scheck.
Ministerin Razavi sagte: „Dank des besonderen Engagements von Frau Wörner kann das leerstehende und denkmalgeschützte ehemalige Bahnwärterhaus schon bald mit neuem Leben erfüllt werden. So bleibt einerseits das Bahnwärterhaus als ein wichtiges Zeugnis für die verkehrstechnische Erschließung der nördlichen Landesteile für heutige und kommende Generationen erhalten und gleichzeitig wird zusätzlicher Wohnraum geschaffen.“
Die Eigentümerin des Bahnwärterhauses, Natascha Wörner, sagte: „Ich freue mich darauf, den Charme dieses alten Bahnwärterhauses wiederaufleben zu lassen und einem Kulturdenkmal neues Leben einhauchen zu können. Ohne die Unterstützung des Landes, der Landesdenkmalpflege und der Stadt Lauffen wäre dieses Projekt so nicht möglich.“
Bahnwärterhaus liegt an der 1848 eröffneten Württembergischen Nordbahn
Das ehemalige Bahnwärterhaus des Postens 49 wurde bei Kilometer 41,65 an der 1848 eröffneten nördlichen Teilstecke Bietigheim-Heilbronn der von Ludwigsburg nach Heilbronn führenden Württembergischen Nordbahn im Auftrag der Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen erbaut und diente als Dienstwohnung des Bahnwärters und seiner Familie. Das Gebäude liegt zwischen den Stationen Lauffen (Neckar) und Nordheim (Württemberg). Die Württembergische Nordbahn gehörte zu den ersten zehn Eisenbahnstrecken im Königreich Württemberg. Als nördliche Fortsetzung der 1844-46 entstandenen Zentralbahn (Ludwigsburg-Stuttgart-Esslingen) war sie für die verkehrstechnische Erschließung der nördlichen Landesteile und deren Entwicklung von großer Bedeutung.
Sonderprogramm soll Wohnraum in Kulturdenkmalen schaffen
Das Bahnwärterhaus in Lauffen am Neckar ist eines der ersten geförderten Leuchtturmprojekte aus dem Sonderprogramm „Wohnen im Kulturdenkmal“. Mit dem Programm will die Landesregierung die Eigentümerinnen und Eigentümer von denkmalgeschützten Gebäuden ermuntern und unterstützen, zusätzlichen Wohnraum zu schaffen.
Das Sonderprogramm hat ein Gesamtvolumen von zwei Millionen Euro für die Jahre 2022 bis 2024. Gefördert werden damit sogenannte „Leuchtturmprojekte“ bis zu einer Summe von 300.000 Euro sowie Konzepte zur denkmalverträglichen Wohnnutzung von Kulturdenkmalen (Instandsetzung, Umnutzung oder Ausbau) bis zu 20.000 Euro. Zudem gibt es sogenannte Multiplikatoren-Boni, die sich an Kommunen und Landkreise richten, die mit regionalen öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen und Initiativen auf das Sonderprogramm „Wohnen im Kulturdenkmal“ aufmerksam machen, Denkmaleigentümerinnen und Denkmaleigentümer informieren und so zur Aktivierung und zum Ausbau von Wohnraum in Kulturdenkmalen beitragen.
Insgesamt wurden bislang für vier Leuchtturmprojekte rund 860.000 Euro, für 16 Konzeptgutscheine rund 305.000 Euro und für zwei Multiplikatoren-Boni 20.000 Euro freigegeben. Weitere Anträge stehen zur Prüfung an. Aufgrund der hohen Nachfrage und der begrenzt zur Verfügung stehenden Mittel ist eine weitere Antragstellung nicht möglich.
Landesamt für Denkmalpflege: Sonderprogramm „Wohnen im Kulturdenkmal“