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Neuer Pforzheimer Bahntunnel geht pünktlich in Betrieb

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Nach rund vierjähriger Bauzeit wurde der Zugbetrieb im neuen Pforzheimer Tunnel aufgenommen. Damit ging eine der größten Maßnahmen des Modernisierungs- und Investitionsprogrammes im Bestandsnetz von Baden-Württemberg pünktlich ans Netz.
 
Nach rund vierjähriger Bauzeit wurde am 10. September 2018 der Zugbetrieb im neuen Pforzheimer Tunnel aufgenommen. Wie vorgesehen, konnte am frühen Montagmorgen um 5.00 Uhr der erste planmäßige Zug durch den neuen Pforzheimer Tunnel fahren. Damit ging eine der größten Maßnahmen des Modernisierungs- und Investitionsprogrammes im Bestandsnetz von Baden-Württemberg pünktlich ans Netz. Rund 100 Millionen Euro wurden insgesamt für den Bau des 909 Meter langen, zweigleisigen Tunnelbauwerkes investiert.

Mit der pünktlichen Fertigstellung des umfangreichen Bauvorhabens ist damit die langfristige Verkehrsanbindung des Oberzentrums Pforzheim auf der wichtigen Schienenstrecke Karlsruhe–Mühlacker–Stuttgart gesichert.

Bei der offiziellen Inbetriebnahmefeier auf der Baustelle am Portal Ispringen haben der Ministerialdirektor im Ministerium für Verkehr des Landes Baden-Württemberg, Uwe Lahl, der Oberbürgermeister der Stadt Pforzheim, Peter Boch, Ute Plambeck, Personalvorstand DB Netz AG, sowie der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, Sven Hantel, den Zugbetrieb im neuen Pforzheimer Tunnel offiziell freigegeben.

Dank an alle Beteiligten

Bei seiner Begrüßung der rund 300 Gäste aus Politik und Wirtschaft machte Sven Hantel, der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, deutlich: „Die pünktliche Fertigstellung dieses neuen zweigleisigen Pforzheimer Tunnels ist eine großartige Leistung! Die Baustelle, die auf einer der bedeutendsten Strecken in Baden-Württemberg liegt, ist zudem mitten in der Stadt, was auch Beeinträchtigungen während der Bauzeit für unsere Kunden und die Anwohner mit sich gebracht hat. Herzlichen Dank an die beteiligten Firmen, die Stadt Pforzheim und natürlich an meine Bahnkollegen, insbesondere aber an die Pforzheimer Bürger und die Bahnreisenden, die mit Verständnis die Durchführung der Bauarbeiten begleitet haben.“

Leistungsfähigkeit und Sicherheit wurde erhöht

Für das Verkehrsministerium Baden-Württemberg betonte Ministerialdirektor Uwe Lahl: „Modernisierungen und Verbesserungen auf der Residenzbahn Karlsruhe–Stuttgart sind für das Land Baden-Württemberg ein wichtiges Anliegen. Diese sind insbesondere im Interesse des Nordschwarzwaldes und seiner Pforte Pforzheim dringend notwendig. Umso mehr freue ich mich, dass die DB Netz AG als Infrastrukturbetreiber hier in die Zukunft investiert hat und durch den neuen Pforzheimer Tunnel die Leistungsfähigkeit und Sicherheit des Eisenbahnverkehrs auf dieser bedeutsamen Strecke des transeuropäischen Eisenbahnnetzes erhöht.“

Oberbürgermeister Peter Boch hob hervor: „Bei diesem Modernisierungs- und Infrastrukturprojekt ging es ganz zentral darum, die Verkehrsverbindung Karlsruhe–Pforzheim–Stuttgart langfristig zu sichern. Die Anbindung an diese Strecke ist für die Stadt Pforzheim, aber auch für die gesamte Region Nordschwarzwald von herausragender Bedeutung. Deshalb danke ich der DB Netz AG, dass sie die notwendigen Investitionsmittel in die Hand genommen hat. Als Oberzentrum der Region Nordschwarzwald ist Pforzheim tagtäglich ein wichtiger Halt- und Ausgangspunkt für Menschen aus der und über die Region hinaus, um hier zu arbeiten, Festivitäten und Sehenswürdigkeiten zu besuchen oder Ausflüge in und um Pforzheim herum zu machen. Gleiches gilt selbstverständlich auch für die Anwohner selbst. Wenn es an diesem Hauptbahnhof zu Beeinträchtigungen kommt, ist das für sehr viele Menschen spürbar. Ich danke daher für das Verständnis, das Bürger, Anlieger und Bahnreisende während der Bauzeit für die verschiedensten Belastungen aufgebracht haben. Gerade in den letzten Wochen und Monaten war das sicher nicht immer leicht.“

DB Netz Personalvorstand Ute Plambeck machte deutlich: „Wir bringen heute mit der offiziellen Inbetriebnahme nach rund vierjähriger Bauzeit die Arbeiten zum Bau des neuen Pforzheimer Tunnels zum pünktlichen Abschluss. Dies ist ein für die gesamte Region sehr wichtiges Projekt, denn zur Gestaltung nachhaltiger Mobilität und damit natürlich auch als Beitrag zum Umweltschutz, braucht es mehr denn je eine zukunftsfähige, moderne Eisenbahninfrastruktur. Die DB Netz AG investiert gemeinsam mit dem Bund allein in diesem Jahr dafür 9,3 Milliarden Euro.“

Bei ihrem Grußwort würdigte Tunnelpatin Sabine Hager nochmals ausdrücklich die enorme Leistung der Mineure beim unfallfreien Vortrieb des Tunnels. Frau Dekanin Quincke und Herr Pfarrer Walter spendeten den kirchlichen Segen.

Der Bau des neuen Tunnels, parallel zum bestehenden Pforzheimer Tunnel, war mit der Herausforderung verbunden, dass der laufende Eisenbahnbetrieb im alten Tunnel weiterlief. Ein aufwendiges Mess- und Überwachungssystem kam dabei zum Einsatz.

In den vergangenen Wochen wurde während der Vollsperrung der Strecke der Anschluss der Tunnelgleise an die bestehende Bahnstrecke hergestellt. Rund 100 Mitarbeiter aus bis zu 30 unterschiedlichen Gewerken haben neben den Arbeiten am Gleisoberbau, insbesondere die Oberleitungsanlage fertiggestellt, die Leit- und Sicherungstechnik eingebaut und Kommunikationsverbindungen installiert. Nach Abschluss der Arbeiten wurden bei den umfangreichen Prüf- und Abnahmearbeiten die neuen Anlagen auf „Herz und Nieren“ getestet.

In insgesamt rund 130.000 Arbeitsstunden wurden für die neue, zweigleisige Tunnelröhre rund 230.000 Tonnen Gestein zwischen Pforzheim und Ispringen ausgebrochen. Mit einem Teil dieses Materials wird im nächsten Jahr der alte Tunnel verfüllt. Nicht benötigtes Material wird auf eine Deponie bei Mönsheim eingelagert.

Kontaktdaten „Pforzheimer Tunnel“:

Deutsche Bahn: Pforzheimer Tunnel

Darüber hinaus können Fragen und Anregungen per E-Mail an dbnetz.suedwest@deutschebahn.com gerichtet wenden.

Fakten zum Tunnel

Der neue Pforzheimer Tunnel verbindet auf der wichtigen Bahnstrecke zwischen Karlsruhe–Mühlacker–Stuttgart das Oberzentrum Pforzheim und damit auch die Strecken Richtung Bad Wildbad und Richtung Horb/Tübingen.

Die Gesamtinvestitionen für die Erneuerung des Pforzheimer Tunnels liegen bei rund 100 Millionen Euro.

Mit dem Bau des Tunnels wurde 2014 die Firma Baresel aus Leinfelden-Echterdingen beauftragt. Baubeginn war im Januar 2015. Die offizielle Tunneltaufe mit der Tunnelpatin Sabine Hager fand am 15. Januar 2015 statt.

Auf der Tunnelbaustelle arbeiten insgesamt bis zu 80 Personen.

Für den Rohbau der Tunnelröhre wurden rund 15.000 Kubikmeter Spritzbeton und rund 700 Tonnen Stahl verbaut.

Der Tunnelquerschnitt für den Rohbau der zweigleisigen Röhre liegt bei rund 11,5 Metern, das entspricht einer Ausbruchfläche von rund 110 Quadratmetern.

Nach dem Rohbau folgte der Innenausbau des Tunnels. Für die einen halben Meter dicke Tunnelinnenschale wurden zwischen 2017 und 2018 rund 18.000 Kubikmeter Beton und 1.600 Tonnen Stahl eingebaut.

Im Tunnel ist eine so genannte „feste Fahrbahn“ eingebaut. Im Gegensatz zu dem Gleisbau mit Schotterunterbau sind hier die Schienen fest mit einem Betonuntergrund verbunden.

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