Soziales

Neuer GesellschaftsReport BW zur Beratung für LSBTTIQ-Menschen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Silhouetten von Menschen in verschiedenen Lebenslagen

Auch wenn die Sensibilität und die Akzeptanz für Vielfalt merklich zunehmen, sind Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender, Intersexuelle und Queere – kurz: LSBTTIQ-Menschen – immer noch diskriminierendem Verhalten ausgesetzt. Dies geht aus dem aktuellen GesellschaftsReport BW hervor.

Sexuelle Orientierungen wie Homo- oder Bisexualität und sexuelle Identitäten, die nicht dem binären männlich-weiblich Geschlechterschema entsprechen, werden von manchen Menschen noch als Abweichung der Normvorstellungen betrachtet. Dies führt mitunter zu diskriminierendem Verhalten. Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender, Intersexuelle und Queere – kurz: LSBTTIQ-Menschen – fühlen sich infolgedessen häufiger psychisch belastet und weniger zufrieden mit ihrem Leben. Dies geht aus dem aktuellen GesellschaftsReport BW hervor.

Unterstützung in Fragen rund um sexuelle Orientierung und Identität

„Baden-Württemberg steht für eine offene und tolerante Gesellschaft, in der jeder Mensch seine Persönlichkeit frei entfalten kann und mit Respekt zu behandeln ist – unabhängig davon, wer er ist oder wen sie liebt“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha anlässlich der Vorstellung des Reports in Stuttgart. Der Aufbau der landesweiten Beratungsstrukturen ist eine zentrale Maßnahme des Aktionsplans „Für Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg“. Damit soll sichergestellt werden, dass LSBTTIQ-Menschen im ganzen Land Unterstützung in Fragen rund um ihre sexuelle Orientierung und Identität erhalten. Das Ministerium für Soziales und Integration fördert seit 2015 die Etablierung von entsprechenden Beratungsstellen. Diesen widmet sich nun der dritte GesellschaftsReport BW im Rahmen des Aktionsjahres „Für Akzeptanz und gleiche Rechte“.

Bedarf an LSBTTIQ-spezifischer Beratung hält an

Für den Report wurden Daten der mittlerweile 16 landesweiten Beratungszentren analysiert. Durch den Blick auf die verschiedenen Gruppen, die die Beratung als Betroffene, Angehörige oder auch Fachkräfte aufsuchen, wird beispielsweise deutlich, dass den größten Anteil der Klientel homosexuelle Männer ausmachen. Der Report zeigt, dass die Zahl der Beratungsfälle seit Projektbeginn steigt und der Beratungsbedarf anhält. Überdurchschnittlich häufig suchte die Gruppe der 18- bis 27-Jährigen die Beratungsstellen auf, wohingegen die wenigsten Ratsuchenden im Alter von über 60 Jahren waren. Es wird ersichtlich, dass besonders viele Beratungen in den größeren Städten und deren Umfeld in Anspruch genommen werden und Betroffene aus dem ländlichen Raum häufig weite Wege auf sich nehmen, um eine qualifizierte und spezialisierte Beratung zu erhalten.

Anhand von Fallbeispielen wird verdeutlicht, wie vielfältig die Anliegen der Ratsuchenden sein können und weswegen eine LSBTTIQ-spezifische Beratung erforderlich sein kann. So waren beispielsweise Themen rund um die geschlechtliche Identität bei Personen, die sich als transsexuell oder transgender bezeichneten, mit 94 Prozent wesentlich häufiger Teil der Beratung als bei anderen Gruppen. Die GesellschaftsReports BW erscheinen in Kooperation mit dem Statistischen Landesamt und der FamilienForschung Baden-Württemberg vierteljährlich zu unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Themen.

GesellschaftsReport BW Ausgabe 3/2019: Die psychosoziale Beratung für LSBTTIQ-Menschen in Baden-Württemberg (PDF)

Sozialministerium: Informationen zum GesellschaftsReport BW

Weitere Meldungen

Auslandseinsatz in Gambia, Polizei Baden-Württemberg
Polizei

Weihnachtliche Grüße an Einsatzkräfte im Ausland

Schatten Anteilnehmender sind am Portal des Magdeburger Doms zu sehen. Davor liegen Kränze, Blumen und Kerzen.
Sicherheit

Ereignisse in Magdeburg und Sicherheitslage im Land

Ein Mann betrachtet auf einem Computermonitor die Elektronenmikroskopaufnahme eines MERS-Coronavirus, einem engen Verwandten des neuartigen Coronavirus. (Bild: Arne Dedert/dpa)
Gesundheit

Ergebnisse des Long COVID-Forschungsprojekts

Der Erste Senat beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe verkündet das Urteil zur Grundsteuer (Foto: © dpa)
Bundesrat

Stärkung der Resilienz des Bundesverfassungsgerichts

von links nach rechts: Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth, Dr. Horst Mehl, Staatssekretär Siegfried Lorek
Auszeichnung

Staufermedaille in Gold an Dr. Horst Mehl

Wappen von Baden-Württemberg auf dem Ärmel einer Polizeiuniform. (Bild: Innenministerium Baden-Württemberg)
Polizei

Schlag gegen die organisierte Rauschgiftkriminalität

Drei Kinder stehen lachend um ein Spielgerät beim Klosterpark Adelberg.
Familie

Landesfamilienpass auch 2025 mit vielen Vergünstigungen

Eine Hand hält eine Aufenthaltsgestattung. (Foto: © dpa)
Migration

Zahl der Härtefalleingaben geht stark zurück

Wappen der Polizei Baden-Württemberg. (Bild: © Steffen Schmid)
Polizei

International agierende Diebesbanden zerschlagen

Ein Mann tippt auf einer Tastatur eines Laptops.
Polizei

Klares Zeichen gegen Antisemitismus und digitale Hetze

Paragrafen-Symbole an Türgriffen (Foto: © dpa)
Justiz

Rund 276 Neustellen für die Justiz

Das Thermostat einer Heizung.
Energie

Energieberatung wird fortgesetzt

Wappen von Baden-Württemberg auf dem Ärmel einer Polizeiuniform. (Bild: Innenministerium Baden-Württemberg)
Polizei

Erneuter Ermittlungserfolg

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 17. Dezember 2024

Vier Personen
Justiz

Präsident des Landgerichts Tübingen tritt in Ruhestand