Das Land und die kommunale Ebene treiben gemeinsam die Pläne für den Radschnellweg Neckartal im Landkreis Esslingen voran. Die Beteiligten haben eine entsprechende Mitwirkungserklärung unterzeichnet.
Die Pläne für den Bau von Radschnellverbindungen in Baden-Württemberg kommen Schritt für Schritt voran. Beim geplanten Radschnellweg zwischen Stuttgart und dem Landkreis Esslingen haben Land und kommunale Ebene eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Verkehrsminister Winfried Hermann, der Esslinger Landrat Heinz Eininger sowie Vertreter der beteiligten Städte und Gemeinden Esslingen am Neckar, Altbach, Plochingen, Deizisau und Reichenbach an der Fils unterzeichneten eine entsprechende Mitwirkungserklärung. Der Radschnellweg soll zwischen der Landeshauptstadt und der Kreisgrenze bei Reichenbach an der Fils verlaufen. Mit der Unterschrift versichern die Beteiligten ihr Interesse am Projekt und ihre Unterstützung zur Umsetzung der Radschnellverbindung.
Mitwirkungserklärung unterzeichnet
„Das Ziel von insgesamt drei Pilotprojekten ist es, möglichst viele Erfahrungen bezüglich Planung und Bau für künftige Radschnellverbindungen zu sammeln und zeitnah mit der Projektrealisierung zu beginnen“, erläuterte Minister Hermann bei der Auftaktveranstaltung in Esslingen. Neben der Verbindung im Landkreis Esslingen werden auch auf der Achse Heilbronn-Neckarsulm-Bad Wimpfen und Heidelberg-Mannheim Radschnellverbindungen durch das Land realisiert.
Für die Radschnellverbindung im Neckartal, die von der Kreisgrenze bei Reichenbach an der Fils bis in die Landeshauptstadt Stuttgart führen soll, wird nun eine Machbarkeitsstudie erarbeitet. Aufgrund teils räumlich beengter Verhältnisse bringt die Umsetzung des Radschnellwegs große Herausforderungen mit sich. Mit der Studie soll unter anderem geklärt werden, wie viele Menschen die Radschnellverbindung nutzen würden und welche Erschließungswirkungen und Konfliktpunkte in Kreuzungsbereichen entstehen. Aufgrund der Ergebnisse werden dann in einem weiteren Schritt mögliche Trassenverläufe herausgearbeitet und bewertet.
Landrat Heinz Eininger sagte: „Im Zusammenwirken von Land, Landkreis und den betroffenen Kommunen erhoffe ich mir, dass es gelingt, einen Radschnellweg im Neckartal zeitnah zu realisieren und damit eine zukunftsgerechte, alternative und leistungsfähige Mobilitätslösung anzubieten. Es muss uns gelingen, den Radverkehr vor allem für den Alltagsradfahrer attraktiver zu machen. Insgesamt sollen bis 2025 zehn Radschnellverbindungen in Baden-Württemberg umgesetzt werden.
Radschnellverbindungen
Das Thema Radschnellverbindungen ist ein wichtiger Baustein der künftigen Ausrichtung der Radverkehrsinfrastruktur und stellt einen neuen Qualitätsstandard dar. Durch ausreichende Breiten sollen das Nebeneinanderfahren sowie das Überholen problemlos ermöglicht werden. Zeitverluste an Knotenpunkten werden durch Bevorrechtigungen oder den Einsatz von Unter- beziehungsweise Überführungen minimiert. Eine direkte, möglichst umwegfreie Linienführung, geringe Steigungen sowie eine hohe Belagsqualität führen zu einem hohen Fahrkomfort für Radfahrende. Durch die Realisierung von Radschnellverbindungen können vorhandene Potentiale genutzt und eine Verkehrsverlagerung zugunsten des Radverkehrs erreicht werden. Radschnellverbindungen sind deshalb vorrangig an Pendlerachsen vorgesehen.