Die wiederkehrenden Blühpflanzen im Schlossgarten Schwetzingen haben zu einer Ermüdung des Bodens geführt. Deshalb werden die Blumenrabatten nun mit Feldsalat als Gründünger bepflanzt. So kann sich der Boden bis zum nächsten Sommer erholen.
Im Schlossgarten Schwetzingen gehören die Blumenrabatten zu den Höhepunkten für die Gäste. Doch die Böden brauchen jetzt eine Erholungsphase. Finanzstaatssekretärin Gisela Splett hat bei ihrem Besuch im Schlossgarten am Mittwoch den Startschuss für die Bodenregeneration gegeben. Nach der Sommerbepflanzung wird nun Feldsalat als Gründünger in die Rabatten eingesät.
Finanzstaatssekretärin Gisela Splett sagte: „Die Böden mit natürlichen Mitteln zu regenerieren, ist Teil eines großen Maßnahmenpakets, mit dem der Garten der kurfürstlichen Sommerresidenz in Schwetzingen nachhaltig werden soll. Wir hoffen, dass sich die Böden schnell erholen und sich die Besucherinnen und Besucher im nächsten Sommer wieder über die vielen Blumen in den Beeten freuen können.“
Die Blütenpracht gehört zum historischen Erscheinungsbild des Schlossgartens. Jedoch führen diese Kulturen mit ihren immer wiederkehrenden Blühpflanzen zu einer Ermüdung des Bodens, Schadpilze wie etwa das Tulpenfeuer oder die Grauschimmelfäule nehmen zu. Zudem sind die Phosphat- und ph-Werte der Böden in den Rabatten zu hoch.
Sanierungs- und Erholungsphase bis Frühjahr 2022 geplant
Daher werden die Beete abgeräumt und Pflanzen als Gründünger eingesät. Ergänzend wird Pflanzkohle in die Böden eingearbeitet. Der Schlossgarten Schwetzingen wird sich also anders präsentieren: keine Frühjahrsblüher, sondern Beete mit Rapunzel. Die Sanierungs- und Erholungsphase der Böden soll bis zum Frühjahr 2022 dauern.
Im Schlossgarten Schwetzingen und in allen Schlossgärten der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG) stehen die Gartendenkmalpflegerinnen und -pfleger sowie Fachleute der SSG aktuell vor großen Herausforderungen. Der Klimawandel verändert die Lebensbedingungen der Ökosysteme im Garten. Zugleich zeigt sich, dass mit den bisherigen konventionellen Techniken von Düngung und Schädlingsbekämpfung das Bild des Schlossgartens nicht mehr stabil gehalten werden kann. Die Staatlichen Schlösser und Gärten haben daher bereits in den letzten Jahren viele Maßnahmen begonnen, die dauerhaft die Bodenqualität verbessern, die Biodiversität sichern und zugleich die nachhaltige Pflege des Schlossgartens gewährleisten sollen. Dazu gehörten in den vergangenen Jahren die Anlage von artenreichen Blühwiesen, die Nachzucht geeigneter Baumarten, die Untersuchung und Erfassung der Arten und die Bodenverbesserung für die alten Bäume.