Mit verschiedenen Maßnahmen hat der Mobilitätspakt Walldorf/Wieslach im vergangenen Jahr auf die besonderen Anforderungen der Pandemie reagiert: 5-Tagesticket, Luftlinientarif, neue Regiobuslinien und Fortschritte im Fuß- und Radverkehr gehören zu den Errungenschaften.
Mit der Bundesautobahngesellschaft als neuer Partner startet der Mobilitätspakt Walldorf/Wiesloch in die nächste Jahresetappe. Bei der Sitzung am Mittwoch, 23. Februar, sagte Staatssekretärin Elke Zimmer: „Der Mobilitätspakt Walldorf/Wiesloch hat sich enorm weiterentwickelt und ist auf einem guten Weg. Viele Maßnahmen konnten bereits umgesetzt oder konkretisiert werden. Ich freue mich, dass wir dem Fußverkehr im vergangenen Jahr eine zentrale Rolle einräumen und das Portfolio um zahlreiche Maßnahmen im Rad- und Fußverkehr erweitern konnten. Für diese und viele weitere Vorhaben brauchen wir weiterhin die aktive Mitwirkung aller verantwortlichen Akteure.“
Mit verschiedenen Maßnahmen hat der Mobilitätsparkt im vergangenen Jahr auf die besonderen Anforderungen der Pandemie reagiert. Für Beschäftigte, die wegen Corona viel im Homeoffice und nur gelegentlich im Büro arbeiten, stehen mit dem Rhein-Neckar-Ticket Flex, dem Rhein-Neckar-Ticket Plus und einem frei wählbaren 5-Tages-Ticket seit 1. Januar 2022 verbesserte Optionen für die Nutzung von Bus und Bahn zur Verfügung. Neu ist auch der Luftlinientarif mit Bestpreisabrechnung im Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar. Bezahlt wird die kürzeste Entfernung zwischen Einstiegs- und Ausstiegshaltestelle, die Abrechnung erfolgt automatisch mittels Smartphone-App.
Deutliche Verbesserungen dank neuer Regiobuslinien
Walldorf hat zum 1. Januar 2022 außerdem verkehrspolitisches Neuland betreten: Mit St. Leon-Rot, ebenfalls Kommune im Rhein-Neckar-Kreis, ist die Stadt Vorreiter für Mobilität zum Nulltarif. Busfahren im Stadtgebiet ist jetzt kostenlos. Ein weiterer Meilenstein im Mobilitätspakt: Zwei neue Regiobuslinien bringen seit Dezember 2021 deutliche Verbesserungen im überregionalen öffentlichen Nahverkehr. Die Regiobuslinie 798 nach Speyer und die Regiobuslinie 750 nach Schwetzingen verbinden die Gemeinden jetzt mit dem Bahnhof Walldorf/Wiesloch. Mit der Buslinie 749 konnte Nußloch bereits im November 2021 an die Bahnverkehre angeschlossen werden.
Die Radschnellwege von Mannheim über Schwetzingen nach Walldorf/Wiesloch sowie von Heidelberg nach Walldorf/Wiesloch werden weiterhin mit Nachdruck verfolgt. Um die neue Kultur nachhaltiger Mobilität – zu Fuß oder mit dem Fahrrad – dauerhaft zu etablieren, haben die Städte Wiesloch und Walldorf jüngst ihre Bewerbungen für eine Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlichen Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW) eingereicht.
Der Mobilitätspakt Walldorf/Wiesloch
Der Mobilitätspakt Walldorf/Wiesloch wurde im Herbst 2018 unter der politischen Leitung des Verkehrsministeriums gegründet. Er soll Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft an einen Tisch bringen, um gemeinsam an integrierten und nachhaltigen Lösungsansätzen für die Verkehrsprobleme vor Ort zu arbeiten. Einzelprojekte werden ganzheitlich betrachtet und bewertet, und dabei alle Verkehrsarten gleichermaßen berücksichtigt. Partner des Mobilitätspakts Walldorf/Wiesloch sind das Verkehrsministerium, das Regierungspräsidium Karlsruhe, der Rhein-Neckar-Kreis, die Städte Walldorf und Wiesloch, SAP SE, Heidelberger Druckmaschinen AG, MLP SE, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar, der Verkehrsverbund Rhein-Neckar, der Verband Region Rhein-Neckar, die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) und die Autobahn GmbH des Bundes.
Durch gezielte Anreize soll die Fahrt mit umweltfreundlichen Verkehrsträgern attraktiver werden. In Baden-Württemberg gibt es mittlerweile sechs Mobilitätspakte: Neben Walldorf/Wiesloch (2018) arbeiten die Regionen Heilbronn/Neckarsulm (2017), Rastatt und Aalen/Heidenheim (beide 2020) sowie Lahr (2022) gemeinsam an nachhaltigen und verkehrsträgerübergreifenden Lösungen.