Ziel des jetzt gestarteten Mentorinnen-Programm für Migrantinnen 2018 ist es, Frauen mit Migrationshintergrund besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren und sie dabei zu unterstützen, sich in der Arbeitswelt zu orientieren. Sie sollen mit dazu beitragen, den Fachkräftebedarf in Baden-Württemberg mittel- und langfristig zu sichern.
Das Wirtschafts- und Arbeitsministerium hat in Stuttgart den zentralen Auftakt für das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen 2018 veranstaltet. Das Programm soll die Potentiale von Frauen mit Migrationsgeschichte erschließen, und damit dazu beitragen, den Fachkräftebedarf in Baden-Württemberg mittel- und langfristig zu sichern. „Der Fachkräftemangel erweist sich zunehmend als Hindernis im Innovationsgeschehen und im Standortwettbewerb. Wir müssen deshalb noch gezielter alle Potentiale im Land für den Arbeitsmarkt nutzen. Deshalb muss unser Fokus noch stärker den Kompetenzen von Frauen mit Migrationsgeschichte gelten, denn diese sind äußerst wertvoll“, sagte Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut im Vorfeld der Tagung.
Der Pilot-Durchlauf des im vergangenen Jahr gestarteten Programms sei von einer unabhängigen Forschungs- und Beratungsorganisation mit sehr guten Ergebnissen evaluiert worden, so Hoffmeister-Kraut. „Wir setzen in diesem Jahr das Programm fort und verstärken die Vernetzung und Begleitung.“
Ziel des Programms ist es, Frauen mit Migrationshintergrund besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren und sie dabei zu unterstützen, sich in der Arbeitswelt zu orientieren. Das Mentorinnen-Programm ist ein zusätzliches Angebot im Rahmen des Landesprogramms Kontaktstellen Frau und Beruf. Die zentrale Auftaktveranstaltung in Stuttgart dient dabei der landesweiten Information, der einheitlichen Schulung und Vernetzung von Mentees, Mentorinnen und Beraterinnen, bietet Einblicke in die erfolgreiche Arbeit der bisherigen Teams und bereitet durch Kompetenztrainings die nächsten Teilnehmerinnen auf ein erfolgreiches Mentoring vor.
Das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen wirkt
Die Evaluation des bisherigen Programmdurchlaufs in 2017 ergab, dass mehr als die Hälfte der Mentees sich seit Beginn des Mentorings auf eine Arbeitsstelle oder einen Praktikumsplatz beworben haben. Einige Mentees bringen sich bereits erfolgreich am Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg ein. Als positive Ergebnisse des Programms werden der intensive Austausch zur beruflichen Orientierung und zu Bewerbungen sowie das gewachsene Selbstbewusstsein gewertet.
Nicht nur die Mentees, sondern auch die Mentorinnen und Unternehmen profitierten von diesem Programm, betonte die Ministerin. Neben einem offenen und von gegenseitigem Anerkennung geprägten Austausch empfänden die Mentorinnen das Feedback der Mentees als sehr hilfreich für ihre persönliche Entwicklung. Durch das Programm bauten auch sie ihre persönlichen sozialen und kommunikativen Kompetenzen und ihr Netzwerk aus und bekämen neue Impulse für ihre eigene berufliche Laufbahn. Auch die Möglichkeit ehrenamtlich helfen zu können und die eigenen Erfahrungen weiterzugeben, sei für die Mentorinnen ein wichtiger Impuls.
Die Mentorinnen und Mentees des Programms kommen bisher aus über 18 Ländern von vier verschiedenen Kontinenten. Sie bringen für die Südwestwirtschaft wichtige berufliche Profile wie Maschinenbauerinnen und Wissenschaftlerinnen sowie darüber hinaus interkulturelle Kompetenzen mit. „Durch das Mentorinnen-Programm gewinnen alle Beteiligten“, unterstrich Hoffmeister-Kraut.
Mentorinnen-Programm für Migrantinnen
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg fördert das Mentorinnen-Programm mit rund 100.000 Euro. Bei allen zwölf Kontaktstellen Frau und Beruf im Land werden Mentoring-Beziehungen zwischen fest im Beruf etablierten Mentorinnen und am Berufseinstieg oder Berufswiedereinstieg interessierten Mentees initiiert. Das Mentoring ist auf etwas sechs bis acht Monate angelegt.
Als Mentee können sich Frauen bewerben, die Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt haben, über eine berufliche Qualifikation und Deutschkenntnisse auf dem Niveau B1 verfügen. Mentorinnen verfügen über mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in Deutschland und idealerweise selbst über einen Migrationshintergrund. Das Engagement erfolgt ehrenamtlich.
Das Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf berät seit 1994 Frauen in allen beruflichen Belangen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erschließung des Fachkräftepotentials von Frauen und der Gleichstellung von Frauen im Beruf.