Landwirtschaftsminister Peter Hauk schlägt vor, einen Teil der zahlreichen Rasenflächen der Staatlichen Schlösser und Gärten in artenreiche Blühwiesen umzuwandeln.
„Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist eine der großen Aufgaben unserer Zeit, und die Faszination für Bienen und wildlebenden Insektenarten hat zurecht eine breite Öffentlichkeit erreicht. Landwirte, Privatleute und Kommunen gestalten in ihrem Umfeld viele Flächen blütenreich und damit bienenfreundlich. In den Rasenflächen um die Staatlichen Schlösser und Gärten steckt enormes Potenzial, um hier nachzuziehen. Mindestens 20 Prozent der kurz geschorenen Rasenflächen der Staatlichen Vermögensverwaltung, insbesondere des Landesbetriebs Schlösser und Gärten, sollten in ökologisch hochwertige und optisch ansprechende Blühflächen umgewandelt werden“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk. Insgesamt müsse Baden-Württemberg bunter und blütenreicher werden. Dies diene der Biodiversität, senke Pflegekosten und erfreue die Menschen.
„Kurz gemähte Rasenflächen sind aufwändig in der Pflege und haben für die allermeisten Insektenarten praktisch keinen Mehrwert. In der Kombination mit ein- oder mehrjährigen Blühmischungen mit standortsheimischen Pflanzenarten ergeben sich in den Parks ökologisch hochwertige und sehr schöne Landschaftselemente. Wertvolle landwirtschaftliche Nutzfläche geht dadurch nicht verloren“, betonte Hauk.
Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten
Mit einer Umwandlung von 20 Prozent lasse sich die Ästhetik der Parkanlagen sehr gut mit den Belangen der Ökologie in Einklang bringen. Das, was in vielen Hausgärten, auf rund 18.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche oder auf kommunalen Flächen sehr gut funktioniere, müsse auch auf den Rasenflächen des Landes möglich sein. Dabei sei das Spektrum an heimischen und standorttypischen Blühpflanzen enorm. „Kornblume, Klatschmohn, Flockenblumen, Salbei oder Königskerzen sind Pflanzen, die dafür beispielsweise in Frage kommen. Mit unserem Bienenweidekatalog lässt sich aus hunderten von verschiedenen Kultur- und Wildpflanzenarten für jeden Standort die richtige Mischung finden. Zudem sind zwischenzeitlich etliche geeignete Blühmischungen auf dem Markt“, erklärte der Minister.
Hauk habe bereits einen entsprechenden Brief an die zuständige Finanzministerin Edtih Sitzmann geschrieben. Er werde auf sie zugehen und die Möglichkeiten für ein gemeinsames Vorgehen ausloten. „Für den Erfolg von Maßnahmen für blütenbesuchende Insekten ist die Flächenwirksamkeit entscheidend. Bei Arten wie den Wildbienen, die einen Aktionsradius von nur wenigen hundert Metern haben, ist sie gegeben, wenn es gelingt, ein räumlich engmaschiges Netz an Blühflächen zu schaffen. Um das zu erreichen, kommt es auf das Zusammenwirken aller Akteure an, die über eigene Flächen verfügen“, betonte Hauk.