Landwirtschaftsminister Peter Hauk hat sich am Bodensee über Projekte zur Verbesserung der Biodiversität in der Landwirtschaft informiert. Immer mehr Verbraucher wollen Kriterien wie umweltschonende Produktion und artgerechte Tierhaltung in ihrer Kaufentscheidung berücksichtigen.
„Diese Erzeuger stehen für Qualität, Regionalität, Nachhaltigkeit und Transparenz. Wege, die mit der Teilnahme an dem vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz geförderten Pilotprojekt ‚Mehr Biodiversität im Getreideanbau‘ gemeinsam mit der Marktgemeinschaft KraichgauKorn konsequent weiterverfolgt werden“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk in Frickingen und Unterteuringen (Bodenseekreis), wo er sich im Zuge seiner Sommertour über Projekte zur Erhöhung und Verbesserung der Biodiversität am Bodensee informierte. Dazu besuchte er die Landwirte und Verarbeiter der regionalen Partnerinitiative LinzgauKorn, welche bereits seit 2008 nach den Richtlinien des Qualitätszeichen Baden-Württemberg (QZBW) beziehungsweise oder nach den Verbandsrichtlinien von Demeter und Bioland produzieren.
Von den Vertretern der Marktgemeinschaft Bodenseeobst konnte sich Peter Hauk über die zahlreichen Maßnahmen informieren, welche die Obstbauern der Marktgemeinschaft Bodenseeobst umsetzen, um die Biodiversität im Obstbau zu verbessern. Der Minister betonte dabei, dass mit der Landnutzung durch die Landwirtschaft und die zunehmende Spezialisierung der Erhalt der Biodiversität an Bedeutung gewinnt. „Festzustellen ist außerdem, dass immer mehr Verbraucher Kriterien wie umweltschonende Produktion und artgerechte Tierhaltung in ihrer Kaufentscheidung berücksichtigen wollen. Somit bieten sich für Naturschutz und die landwirtschaftliche Vermarktung gleichermaßen interessante Chancen im Marketing. Die Qualitätszeichen des Landes Baden-Württemberg können dabei einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und Transparenz leisten“, betonte der Minister.
Pilotprojekt „Mehr Biodiversität im Getreideanbau“
Das Pilotprojekt ist Teil der EU-weiten Initiative „Biodiversity in Standards and Labels for the Food Industry“. Übergeordnetes Ziel dieser Initiative ist es, den Schutz der Biologischen Vielfalt zu verbessern. Im Rahmen des vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz geförderten Pilotprojekts ‚Mehr Biodiversität im Getreideanbau‘ werden in Zusammenarbeit mit den Landwirten von LinzgauKorn und KraichgauKorn Möglichkeiten zur gezielten und nachprüfbaren Förderung der Biodiversität im Getreideanbau entwickelt und erprobt. Die Erkenntnisse sollen dazu führen, dass konkrete Maßnahmen zur Erhöhung der Biodiversität in die Richtlinien von LinzgauKorn und KraichgauKorn aufgenommen werden können. Die Erkenntnisse werden zudem dem Träger und den Gremien des Qualitäts- und Bio-Zeichen Baden-Württemberg zugänglich gemacht. Projektpartner sind LinzgauKorn, KraichgauKorn, die Bodensee-Stiftung und das Institut für Agrarökologie und Biodiversität (ifab).
Projekte zur Verbesserung der Biodiversität im Obstanbau
Die 1970 gegründete Marktgemeinschaft Bodenseeobst eG (MaBo) ist eine der größten deutschen Erzeugerorganisationen für Tafelobst. Das Anbaugebiet erstreckt sich am nördlichen Bodenseeufer entlang. Zentrale Aufgabe der seit 2002 von der EU anerkannten Erzeugerorganisation ist die Bündelung der Obstproduktion und -vermarktung. So stärkt die MaBo die Stellung der Erzeuger und ermöglicht es strategisch am Markt aktiv zu sein. Die Erzeugnisse der MaBo werden unter dem weithin bekannten Markennamen „Obst vom Bodensee“ vermarktet.
Die Erzeuger der MaBo setzen sich stark für den Erhalt der Biodiversität in ihrem Anbaugebiet ein und schaffen zum Beispiel Lebensräume für Insekten, indem sie Blumenwiesen und blühende Hecken anlegen. Dazu arbeiten Sie unter anderem mit der REWE Group, der Bodensee-Stiftung, dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. und Birdlife Österreich zusammen.
Qualitätszeichen Baden-Württemberg
Bei den mit dem Qualitätszeichen Baden-Württemberg gekennzeichneten Produkten handelt es sich um Lebensmittel in geprüfter Qualität und mit nachvollziehbarer Herkunft in einem dreistufigen Kontrollsystem. Träger des Zeichens ist das Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Diese Qualitätsprogramm erfüllt die Anforderungen der EU für staatliche getragen regionale Qualitätsprogramme und ist daher von der EU-Kommission notifiziert.