Schule

Lernrückstände zügig aufholen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Lehrerin mit Mundschutz gibt zwei Schülern einer Grundschule im Rahmen der sogenannten "Lernbrücken" Nachhilfe.
Förderung im Rahmen der sogenannten „Lernbrücken“ in den letzten Sommerferien (Archivbild)

Mit einem Förderprogramm will die Landesregierung helfen, rasch pandemiebedingte Lernlücken bei Schülerinnen und Schülern zu schließen. Dabei können Schulen Lehramtsstudierende für den Abbau von Lernrückständen einsetzen. Weitere Maßnahmen und Programme sollen folgen.

Um dabei zu helfen, pandemiebedingte Lernlücken bei Schülerinnen und Schülern schon im noch laufenden Schuljahr zu schließen, hat die Landesregierung das Programm „Bridge the Gap“ („Überbrücke die Lücke“) aufgelegt. Dieses Unterstützungsangebot bietet Schulen die Möglichkeit, bis zu den Sommerferien Lehramtsstudierende für den Abbau von Lernrückständen einzusetzen.

Lernende schnell und effektiv unterstützen

„Kinder und Jugendliche sind von den Auswirkungen der Corona-Pandemie in besonderer Weise betroffen. Die Pandemie hat sie gerade im schulischen Bereich mit enormen Anforderungen konfrontiert und das Lernen im Distanzunterricht hat ihnen in den letzten Monaten einiges abverlangt. Unser Ziel ist es, die besten Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Schülerinnen und Schüler schnell wieder auf den aktuellen Lernstand kommen und etwaige Lernrückstände zügig aufholen können“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Anschluss an die Ministerratssitzung am Dienstag, 8. Juni 2021. „Ich bedanke mich herzlich bei allen Studierenden, die sich kurzfristig bereit erklärt haben, unkompliziert dort zu helfen, wo Not am Mann und der Frau ist und die sich mit ihren Kompetenzen als angehende Lehrerinnen und Lehrer einbringen wollen. Dadurch können wir schnell und effektiv handeln und sofort mit unserem Förderprogramm „Brigde the Gap“ loslegen – auch wenn wir zur Bewältigung der Pandemiefolgen noch einen langen Atem brauchen werden.“

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer und Kultusministerin Theresa Schopper haben das Modellprojekt im Ministerrat vorgestellt. „Bridge the Gap“ soll kurzfristig nach den Pfingstferien anlaufen, um unmittelbar Lernrückstände bei den Schülerinnen und Schülern anzugehen.

„Rund 900 Studierende wollen bei „Bridge the Gap“ mitmachen und einen wichtigen Beitrag zur Abmilderung der durch die Corona-Pandemie bedingten Lernrückstände von Schülerinnen und Schülern leisten,“ sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. „Ich bin begeistert von diesem überwältigenden Interesse der Lehramtsstudierenden zu helfen. Es wurde eine Warteliste eröffnet und vermutlich können gar nicht alle Anmeldungen bedient werden. Dieses tolle Engagement von unseren Studenten ist wirklich eine Auszeichnung“, sagte Theresia Bauer. Studierende, die nicht zum Zug kommen, können sich – wenn sie die entsprechenden Bedingungen erfüllen – auch noch für einen Einsatz in den Lernbrücken und im Programm „Rückenwind“ bewerben.

Mit „Bridge the Gap“ unmittelbar nach den Pfingstferien starten

Das Modellprojekt „Bridge the Gap“ soll schnellstmöglich in den ersten 14 Tagen nach den Pfingstferien starten und bis zu den Sommerferien dauern. Bei Schülerinnen und Schülern haben sich zum Teil erhebliche Lernrückstände ergeben. Hier ist schnelles Handeln erforderlich. Bei „Bridge the Gap“ sollen etwa 550 Lehramtsstudierende verschiedener Fachrichtungen von insgesamt elf Hochschulen Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf unterstützen. Koordiniert wird der Einsatz durch die Hochschulen und durch die Schulverwaltung.

Beteiligt sind die Schools of Education (Universität Freiburg/Pädagogische Hochschule Freiburg; Universität Heidelberg/Pädagogische Hochschule Heidelberg; Universität Stuttgart/Pädagogische Hochschule Ludwigsburg; Universität Konstanz; Universität Tübingen) sowie drei weitere Pädagogische Hochschulen (Karlsruhe, Schwäbisch Gmünd, Weingarten).  

Die Lehramtsstudierenden werden bis zu den Sommerferien für bis zu vier Förderstunden pro Woche an Schulen im Umkreis der Hochschulen tätig und erhalten hierfür pro Zeitstunde ein Honorar von 15 Euro. Das Wissenschaftsministerium unterstützt die Hochschulen mit rund 250.000 Euro für die Begleitung, Auswertung und Evaluation des Projekts.

Wichtige Erkenntnisse auch für die folgenden Programme gewinnen

Mit „Bridge the Gap“ können wichtige Erfahrungen gewonnen werden für die weiteren vom Kultusministerium geplanten Fördermaßnahmen in den Sommerferien („Lernbrücken“) und im Schuljahr 2021/2022 im Rahmen des Förderprogramms des Bundes, in denen auch Lehramtsstudierende einen relevanten Beitrag leisten sollen.

„‚Bridge the Gap‘ ist ein toller Start. Wir werden damit die Lernrückstände bei den Schülerinnen und Schülern unmittelbar angehen. In den Sommerferien werden wir außerdem die ‚Lernbrücken‘ durchführen, um gezielt zu fördern und im kommenden Schuljahr mit dem Bund-Länder-Programm über das Schuljahr hinweg im Unterricht selbst und zusätzlich zum Unterricht fördern“, sagte Kultusministerin Theresa Schopper. Sie sieht das Programm auch als Win-Win-Situation für Schülerinnen und Schüler sowie die Studierenden: „Die Schülerinnen und Schüler profitieren von der zusätzlichen Unterstützung durch die Studierenden, die Studierenden sammeln wertvolle Erfahrung für ihren späteren Beruf als Lehrkraft.“

Das Kultusministerium arbeitet derzeit an einer detaillierten Ausarbeitung der beiden Programme und wird dazu noch weitere Details vorlegen. Das Bund-Länder-Programm läuft in Baden-Württemberg unter dem Titel „Rückenwind“, hier sollen zusätzliche Kräfte die Lehrerinnen und Lehrer sowohl zusätzlich zum Unterricht als auch im Unterricht unterstützen. Die „Lernbrücken“ sollen wie im vergangenen Jahr in den letzten beiden Wochen der Sommerferien stattfinden und von Pädagoginnen und Pädagogen geleitet werden, in diesem Jahr können erstmals auch Lehramtsstudierende bei den Lernbrücken mitmachen. Im vergangenen Jahr haben an den rund 5.000 „Lernbrücken“ etwa 61.500 Schülerinnen und Schüler teilgenommen. Die Förderkurse wurden von etwa 6.550 Pädagoginnen und Pädagogen geleitet.

Weitere Meldungen

Schüler warten auf ihr Mittagessen, im Vordergrund stehen Teller mit geschnittenem Gemüse.
Ernährung

Tag der Schulverpflegung

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der designierte Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Prälat Dr. Klaus Krämer (rechts), bei der Unterzeichnung der Erklärung.
Kirche

Treueversprechen des designierten Bischofs von Rottenburg-Stuttgart

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
Weiterbildung

Mit Künstlicher Intelligenz zur passenden Weiterbildung

Landwirtschaft

GAP-Positionspapier der unionsgeführten Agrarressorts der Länder

Blick auf die Burg Hohenzollern.
Kunst und Kultur

Sechs Landespreise für Heimatforschung verliehen

Blick in den Wald
Forstwirtschaft

Hauk kritisiert Blockade­haltung des Bundes bei EUDR

Blick in das Publikum bei der GlobalConnect Konferenz
Außenwirtschaft

Gemeinsam den globalen Umwälzungen begegnen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 19. November 2024

Kabinettsausschuss "Entschlossen gegen Hass und Hetze"
Innere Sicherheit

Entschlossen gegen Gewalt an Schulen

Flur im Krankenhaus mit Personal und Betten
Gesundheit

192 Millionen Euro für die Krankenhäuser

Familie auf Sofa
Familie

Familienförderstrategie verabschiedet

von links nach rechts: Präsidentin des Landesjustizprüfungsamtes Sintje Leßner, Noemi Jahli Anika-Avallone, Rektor Frank Haarer, Nicole Linder, Franziska Maria Martin, Kira Aileen Nußbaumer und Prorektor Rainer Hock, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges
Justiz

168 angehende Rechtspfleger schließen ihr Studium ab

Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges auf der Bühne
Migration

Drittes Heidelberger Symposium zur Migrationspolitik

Zentrum für Islamische Theologie Campus der Theologien Universität Tübingen Visualisierung von Außen
Hochschulen

Zentrum für Islamische Theologie an der Universität Tübingen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Begrüßungsrede
Medienpolitischer Kongress

Kretschmann: Transparenz in Netz und Medien wichtig