Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist eine Aufgabe für uns alle. Machen Sie mit beim Landeswettbewerb „Baden-Württemberg blüht” 2019/2020! Gesucht werden zukunftsweisende Projekte, Maßnahmen und Ideen, die Vorbild für andere sein können und vor Ort zu mehr Biodiversität beitragen.
„Jeder muss sich für den Artenschutz verantwortlich fühlen. Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, zu deren Lösung Jede und Jeder einen Beitrag leisten kann. Seit Jahren unterstützt das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) Förderprogramme und Projekte zur Stärkung der biologischen Vielfalt in der Land- und Forstwirtschaft. Zusätzlich hat die Landesregierung im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt einen Strauß an Maßnahmen und Projekten zusammengeführt, die unsere Landschaft, aber auch Städte und Gemeinden sowie die Straßen- und Wegränder ökologisch aufwerten und damit Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten bieten. Aber das reicht nicht aus, es muss ein Ruck durch das Land gehen und ein Wettbewerb um die nachhaltigsten Ideen geben, um ein klares Signal für mehr Artenvielfalt zu setzen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, in Stuttgart.
Bewerbungen von Juli bis Dezember
Der Startschuss für den Wettbewerb ‚Baden-Württemberg blüht‘ fällt am 1. Juli 2019. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Dezember 2019. Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine Expertenjury aus den Bereichen Landwirtschaft und Naturschutz. Der Wettbewerb ist mit insgesamt 25.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung wird im Frühsommer 2020 stattfinden. „Wir haben die Laufzeit ganz bewusst bis Ende des Jahres gewählt, weil es uns um den Schutz der Arten zu allen Jahreszeiten geht. Wir wollen dadurch das breite Spektrum aufzeigen, das der Artenschutz bietet“, so Minister Hauk.
„Wir brauchen die biologische Vielfalt als Lebensgrundlage, denn sie ist Basis für unsere Ernährung, für fruchtbare Böden, den Wasserhaushalt und das Klima – kurz gesagt für funktionierende, stabile Ökosysteme. Auch kleine Aktionen, wie blühende Pflanzen auf dem Balkon oder ein Insektenhotel tragen zu einer Verbesserung bei. Wir wollen den Fokus noch mehr auf den Handlungsbedarf lenken und die Menschen motivieren, sich an einem blühenden Baden-Württemberg zu beteiligen“, so Peter Hauk.
Landwirte im Land tun viel für die Artenvielfalt
Mit dem Wettbewerb wolle das Land zugleich ein Bewusstsein schaffen, welche Leistungen die Landwirtinnen und Landwirte für die Artenvielfalt im Land erbringen. „Alleine im Jahr 2018 sind im Rahmen des zentralen Agrarumweltprogramms des Landes ‚FAKT‘ beispielsweise rund 16.000 Hektar Blühmischungen in der Landwirtschaft mit rund acht Millionen Euro gefördert worden. Das entspricht einer Fläche von mehr als 22.000 Fußballfeldern. Unsere Bauern stellen damit unter Beweis, dass ihnen der Erhalt der Artenvielfalt wichtig ist“, so Hauk.
Demgegenüber stünden alarmierende Zahlen: Im Schnitt der vergangenen fünf Jahre gingen in Baden-Württemberg täglich fast sechs Hektar Landwirtschaftsfläche vor allem durch Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsfläche verloren. Damit verschwänden pro Monat fünf landwirtschaftliche Betriebe mit einer Durchschnittsgröße von 35 Hektar. „Die Bewirtschaftung unserer vielfältigen Kulturlandschaft ist eine wichtige Voraussetzung für die Artenvielfalt. Ein Schutz der Arten kann nur gemeinsam mit unseren Bauern gelingen. Dabei sind sie auf die Unterstützung der Gesellschaft angewiesen“, so Hauk.
Landeswettbewerb soll einen Ruck im Land auslösen
Für den Landeswettbewerb „Baden-Württemberg blüht” sind Kommunen, Gruppen, Vereine, Verbände, Landwirte, Imker, Streuobstwiesenbewirtschaftende, Jäger, Unternehmen sowie Naturschutzinteressierte aber auch Schulen und Kindergärten, die sich für eine bunt blühende, vielfältige und strukturreiche Kommune einsetzen aufgerufen, sich zu beteiligen. „Wir suchen zukunftsweisende Projekte, Maßnahmen und Ideen, die Vorbild für andere sein können und vor Ort zu mehr Biodiversität beitragen“, betonte Hauk.
Neben Projekt- und Maßnahmenbeschreibungen seien auch Foto- oder Filmbeiträge gefragt. „Mit den schönsten Aufnahmen ihrer Projekte und Maßnahmen zur Stärkung der biologischen Vielfalt können die Wettbewerbsteilnehmer zeigen, wie viel Vielfalt in ihrer Heimat steckt“, betonte der Minister.
Als Ideenquelle verwies der Minister auf den Bienenweidekatalog des Ministeriums, der eine hervorragende Datenquelle und Möglichkeiten biete, kleine und große Flächen insektenfreundlich zu gestalten. „Der Bienenweidekatalog ist ein hervorragendes Beispiel, was jeder von uns leisten kann und zwar mit ganz einfachen Mitteln“, betonte Minister Hauk. Der Katalog kann auf der neuen Internetseite www.bwblüht.de heruntergeladen oder beim Ministerium bestellt werden.
Der Landeswettbewerb im Überblick
Mit dem Landeswettbewerb „Baden-Württemberg blüht”, für den am 1. Juli 2019 der Startschuss fallen soll, zeichnet das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Kooperationen verschiedenster Landnutzer aus, die sich vorbildlich für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Ihrer Heimat engagieren. Das Ende der Bewerbungsfrist ist der 31. Dezember 2019.
Bewerben können sich insbesondere Gruppen, Vereine, Verbände, Gemeinden, Unternehmen, Schulen und Kindergärten. Bewertet werden unter anderem die Zusammenarbeit mit Akteuren aus verschiedenen Bereichen, die Pflege und Unterhaltung bereits vorhandener Maßnahmen und Projekte, die Schaffung von neuen zukunftsweisenden Maßnahmen und Konzepten zur Stärkung der biologischen Vielfalt, die Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung der Bevölkerung sowie fachliche Aspekte und nachhaltige Ansätze.
Weitere Informationen sind auf der neuen Internetseite zu finden. Dort werden auch bereits laufende Projekte veröffentlicht. Am Wettbewerb Interessierte können sich postalisch, per E-Mail oder einfach online bewerben. Die Teilnahmeformulare, Online-Bewerbung, Datenschutzhinweise und weitere Informationen zum Wettbewerb finden Sie ab 14. Juni ebenfalls auf der Webseite.
Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine Expertenjury aus den Bereichen Landwirtschaft und Naturschutz. Der Wettbewerb ist mit insgesamt 25.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung wird im Frühsommer 2020 stattfinden.
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Biodiversität und Landnutzung