Der Landespreis für Heimatforschung geht in diesem Jahr an fünf Autoren und ein Autorenteam. Die Arbeiten beschäftigen sich mit lokalgeschichtlichen Themen. Darüber hinaus haben sechs weitere Forschungsarbeiten eine Anerkennungsurkunde erhalten.
Fünf Autoren und ein Autorenteam erhalten in diesem Jahr den „Landespreis für Heimatforschung“. In ihren ehrenamtlich erstellten Forschungsarbeiten haben die Preisträgerinnen und Preisträger sich mit lokalgeschichtlichen Themen in den Kommunen Esslingen, Stuttgart, Leinfelden-Echterdingen, Karlsruhe, Elztal und Ebringen beschäftigt. Die Auszeichnung wurde durch den Amtschef des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Ministerialdirektor Ulrich Steinbach, im Rahmen einer Festveranstaltung in Karlsruhe verliehen.
„Heimat ist ein Ort, ein Gefühl oder eine Stadt – wir verbinden die unterschiedlichsten und vielfältigsten Dinge mit diesem Begriff. Deshalb erstreckt sich auch die Heimatforschung über ein breites Themenspektrum, von der Orts-, Siedlungs- und Naturgeschichte über Migration bis hin zu lokalen Traditionen und Lebensläufen herausragender Persönlichkeiten. Die Historie Baden-Württembergs zu erforschen, macht den Begriff Heimat konkret, füllt ihn mit Leben und hält die Geschichte des Südwestens für alle kommenden Generationen präsent“, sagte Ulrich Steinbach, Amtschef im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst.
Die ausgezeichneten Arbeiten wurden aus 97 eingereichten Bewerbungen ausgewählt. Der unabhängigen Jury gehörten Vertreterinnen und Vertreter des Landesausschusses Heimatpflege sowie Persönlichkeiten aus der Forschung und dem Schulbereich an. Neben den mit einem Preisgeld von insgesamt 11.000 Euro dotierten Auszeichnungen wurden auch sechs Arbeiten mit Anerkennungsurkunden gewürdigt.
Die Preisträgerinnen und Preisträger 2017
- Erster Preis (dotiert mit 5.000 Euro):
Reinhold Beck (Esslingen), „Flora von Esslingen – Entwicklung in den vergangenen 200 Jahren und Dokumentationen des aktuellen Bestandes“ - Zweite Preise (dotiert mit jeweils 1.500 Euro):
Rudolf Röder (Stuttgart), „Carl von Etzel und Ludwig von Klein – Württembergs Eisenbahnpioniere und ihr Wirken in aller Welt“;
Ernst Kühnle (Leinfelden-Echterdingen), „Das „Esslinger Tagebuch“ der jüdischen Schülerin Marta Goldschmidt (1935/36) Edition und Kommentar“ - Jugendförderpreis (dotiert mit 1.500 Euro):
Tim Hartenstein (Karlsruhe), „Digitale Spurensuche in meinem Lebensraum“ - Schülerpreis (dotiert mit 1.300 Euro; geteilt):
Sophie Rotfuß und Jana Tolksdorf (Elztal), „Von der Mauer zur Tür – Die Simultankirche St. Juliana in Mosbach“;
Paul Klein (Ebringen), „Der Freiburger Trümmerexpreß. Mit Volldampf in Richtung Wiederaufbau!“
Die mit dem Landespreis geehrten Arbeiten und die Arbeiten weiterer Bewerberinnen und Bewerber werden zur Dokumentation des Landespreises für Heimatforschung dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg übereignet und dort archiviert. Folgende weitere Bewerberinnen und Bewerber erhielten für Ihre Werke eine Anerkennungsurkunde:
- Adriana von der Donk (Mosbach), „Schaffe, schaffe Moschee baue – Der Islam wird in Mosbach heimisch!“;
- Alexia Longobardi (Haiterbach), „Religion, Kultur, Arbeit – Vergleich von italienischen und türkischen Migrantinnen im Oberen Gäu“;
- Helmut Meyerhöfer (Hausach), „Bergbauchronik der Stadt Hausach“;
- Karlfriedrich Gruber (Geislingen), „Die Geschichte der Hiltenburg; Teil 1: Von den Anfängen bis 1514, Teil 2: Die Zerstörung der Hiltenburg 1516 und die Folgen“;
- Hansjörg Noe (Lörrach), „Nun kann ich darüber sprechen…“ – Zeitzeugen, Tagebücher und autobiographische Dokumente zum Nationalsozialismus in Lörrach;
- Peter Schmid (Bad Saulgau), „Oberschwäbisch Seealemannisch“.