Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat den Landes-Innovationspreis 2021 an Preisträgerinnen und Preisträger aus Königsbach-Stein, Fellbach und Spaichingen verliehen. Die mittelständischen Unternehmen wurden für ihre herausragenden Entwicklungen und Anwendungen neuer Technologien prämiert.
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister Kraut hat den mit insgesamt 50.000 Euro dotierten Landes-Innovationspreis – „Dr. Rudolf-Eberle-Preis“ – verliehen. Mit dem Preis werden alljährlich mittelständische Unternehmen für ihre herausragenden Entwicklungen und Anwendungen neuer Technologien ausgezeichnet. „Mehr denn je brauchen wir den Willen und den Mut der Menschen, um die Innovationskraft des Landes zu stärken und Investitionen in Zukunftstechnologien voranzutreiben“, sagte die Ministerin im Rahmen der Verleihung des 37. Innovationspreises.
Land ist die europaweit innovativste Region
Dass Baden-Württemberg ein enormes Potential bei kleinen und mittleren Unternehmen habe, zeigen die über 110 Bewerbungen, die dieses Jahr eingingen. „Innovationen sind der entscheidende Faktor, den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg nachhaltig zu sichern und auszubauen. Dabei werden wir die Art und Weise wie wir wirtschaften, arbeiten, produzieren und konsumieren, deutlich verändern müssen. Aber Ideen und Möglichkeiten des technischen Fortschritts, die durch neues Wissen und neue Kooperationen entstehen, sind unbegrenzt“, so Hoffmeister-Kraut. Als europaweit innovativste Region müsse Baden-Württemberg die vorhandenen Potentiale, die das Land mit seinen Wirtschafts- und Forschungsinfrastrukturen habe, nutzen und die enormen Herausforderungen und Aufgaben der Zukunft angehen, sagte die Wirtschaftsministerin.
Drei Unternehmen wurden in diesem Jahr für den Innovationspreis des Landes durch das Preiskomitee ausgewählt: die ZECHA Hartmetall-Werkzeugfabrikation GmbH aus Königsbach-Stein erhielt ein Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro. Die CDM Tech GmbH aus Fellbach und die MANNER Sensortelemetrie GmbH aus Spaichingen wurden für ihre Innovationen jeweils mit 15.000 Euro prämiert. Zusätzlich erhielt die ROTEC GmbH aus Stuttgart den mit 7.500 Euro dotierten Sonderpreis der MBG Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft für Innovationen von jungen Unternehmen. Fünf weitere Unternehmen wurden mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Hoffmeister-Kraut sprach allen Ausgezeichneten ihre Glückwünsche aus.
Auch der Stuttgarter Regierungspräsident Wolfgang Reimer, in dessen Haus das zuständige Patent- und Markenzentrum Baden-Württemberg angesiedelt ist, war beeindruckt von den Bewerbungen und sagte anlässlich der Verleihung: „Es freut mich ganz besonders, wenn unter den ausgezeichneten Unternehmen auch solche zu finden sind, die wir mit unseren Angeboten beim Schutz ihrer Innovationen unterstützen konnten.“
Die Preisträger 2021 im Einzelnen:
Die ZECHA Hartmetall- Werkzeugfabrikation GmbH, Königsbach-Stein, erhält 20.000 Euro für ihre neu entwickelten Mikropräzisionswerkzeuge, die mit Hilfe einer Laserbearbeitung der Diamantbeschichtung und der speziellen Geometrie Schnittkräfte im Einsatz erheblich reduzieren und somit auch für bisher schwer zerspanbare Materialien eingesetzt werden können.
Die CDM Tech GmbH, Fellbach, erhält 15.000 Euro für ihr Qualitätsinspektionstool, das mit Hilfe von Augmented Reality (AR) die Realität mit digitalen Informationen zur Steigerung der Fehlererkennung bei Qualitätsprüfungen insbesondere von Bauteilen verbindet.
Die MANNER Sensortelemetrie GmbH, Spaichingen, erhält 15.000 Euro für ihren Torsionssensor im Briefmarkenformat - ein weltweit erster schweißbarer, miniaturisierter Drehmomentsensor mit integrierter Nahfeldtelemetrie für die dynamische Erfassung von Drehmoment, Temperatur und Drehzahl bei Serienanwendungen. Damit werden unter anderem kostengünstige Lösungen für die Drehmomenterfassung in Seriengetrieben, Pumpen oder Antriebssträngen für Industrie 4.0 Anwendungen ermöglicht.
Den mit 7.500 Euro dotierten Sonderpreis der MBG, der sich an junge Unternehmen richtet, erhält in diesem Jahr die ROTEC GmbH, Stuttgart, für ihre umgesetzte Innovation zur Prüfung von Stahlseilen (zum Beispiel bei Seilbahnen). Prüfgeräte für eine zerstörungsfreie magnetische Seilprüfung, zur hochaufgelösten Ermittlung der Position von Schadstellen am Seil und damit verbesserten Messtechnik mit neuen Möglichkeiten für Prüfdienstleister und Kunden.
Eine Anerkennung erhielten jeweils:
Die ASPION GmbH, Karlsruhe, für den Datenlogger zur Erkennung und sicheren Nachweis von Transportschäden, um Risiken im globalen Warenverkehr zu minimieren, der erstmalig auch die Einhaltung von Transportnormen überprüft und Schocks/Vibrationen auf drei Achsen im Millisekunden-Verlauf zuverlässig erfasst.
Die J.con GmbH, Bühl, für deren Füllstandmesstechnik für (kryogene) Gase und Reichweitenberechnung. Eine hochgenaue Messtechnik in Kombination mit thermodynamischen Simulationsrechnungen, um gefährliche Tanküberläufe zu vermeiden, kritische Tankzustände rechtzeitig zu erkennen und Tankvolumen effizient zu nutzen. Unter anderem können somit bis zu 10 Prozent der Versorgungsfahrten eingespart werden.
Die HD Vision Systems GmbH, Heidelberg, für deren Bildverarbeitungssysteme zum Einsatz in der verarbeitenden Industrie mittels Datenaufnahmen mit diskreten Kameras und KI-gestützter Software sowie Analysemethoden, um vor allem glänzende Oberflächen und schnell bewegte Objekte genauer zu erfassen.
Die e-flox GmbH, Renningen, für deren containerisierte Anlagentechnologie zur wirtschaftlichen Produktion von grünem Wasserstoff aus Biogas mittels Dampfreformierung. Die Anlage ist modular skalierbar.
Die Jörn GmbH, Waiblingen für deren Federungen für Fahr- und Lastenräder, eine Verbesserung von Wartung und Langlebigkeit, Zuverlässigkeit und Komfort, speziell für Lastenräder, für die es bisher nur Kompromisslösungen gab.