Das Land stärkt mit einer Broschüre und einem Folgeprojekt das Junge Wohnen im Ländlichen Raum. Damit junge Menschen sich im Ländlichen Raum wohlfühlen, dortbleiben oder auch wieder zurückkehren, benötigt es attraktiven und für diese Altersgruppe geeigneten Wohnraum.
„Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat im vergangenen Jahr sechs Modellgemeinden in Baden-Württemberg im Rahmen des Projekts ‚Junges Wohnen – Zukunftsorientierte Wohnmodelle für junge Erwachsene durch Umnutzung von leerstehenden Gebäuden im Ortskern‘ begleitet und unterstützt. Die Erkenntnisse aus diesem innovativen Prozess wurden nun ausgewertet und in einer Broschüre (PDF) zusammengestellt. Diese stellen wir allen interessierten Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. Die Broschüre soll viele neue Impulse für unsere ländlichen Räume geben“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk.
Mangelnder attraktiver und bezahlbarer Wohnraum ist einer der Gründe, warum junge Erwachsene nicht im Ländlichen Raum bleiben oder nach Ausbildung oder Studium nicht wieder zurück in die ländlichen Gemeinden kommen. Im Rahmen des Modellprojektes „Junges Wohnen – Zukunftsorientierte Wohnmodelle für junge Erwachsene durch Umnutzung von leerstehenden Gebäuden im Ortskern“ hat das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz diese Thematik aufgegriffen. Die sechs beteiligten Modellgemeinden haben hierbei einen begleiteten Planungsprozess durchlaufen, bei dem vor Ort geeignete Leerstände identifiziert, mögliche Finanzierungsmodelle vorgestellt und passgenau der Bedarf für Junges Wohnen ermittelt wurde. Am Ende des Modellprojektes liegen nun in den Modellkommunen konkrete und umsetzbare Konzepte für ein Junges Wohnen im Ländlichen Raum vor. „Junge Menschen haben ganz besondere Bedürfnisse und Wünsche an ihre Wohnsituation und die Art und Weise, wie sie leben möchten. Diesen müssen wir gerecht werden, wenn wir den Ländlichen Raum auch für junge Erwachsene attraktiv halten wollen. Das Projekt hat gezeigt, dass attraktive Wohnangebote für diese Altersgruppe in unseren ländlichen Gemeinden oftmals fehlen. Es hat sich aber auch gezeigt, dass vorhandene Leerstände mit geeigneten Konzepten optimal für Junges Wohnen genutzt werden können“, so Minister Hauk.
Anschlussprojekt zur Projektumsetzung
In den Modellkommunen wurden Ideen und Skizzen für Wohnraum- und weitere Nutzungskonzepte aktuell leerstehender Gebäude entwickelt, erste bauliche Fragen geklärt, sowie Finanzierungs- und Förderoptionen aufgezeigt. Die tatsächliche Umsetzung der Projekte wird auf dieser Basis von den beteiligten Gemeinden nun weiter vorangetrieben werden. „Das Modellprojekt ist auf eine sehr breite Resonanz gestoßen und wir konnten bereits viele neue Denkanstöße setzen, welche über die Landesgrenzen Baden-Württembergs hinaus Beachtung fanden. Wir möchten auch die nun beginnende Phase der Projektumsetzung eng begleiten, daher starten wir ein entsprechendes Anschlussprojekt“, erklärte Minister Hauk.
„Für die bisherige und auch zukünftige Begleitung und Förderung möchte ich dem Ministerium herzlich danken. Es freut uns sehr, dass dem Thema dort eine solch hohe Bedeutung zugeschrieben wird. Mit der nun ausgesprochenen Förderung wird es dem Projektteam aus SPES e.V., Sutter3 und dem K-Punkt Ländliche Entwicklung möglich sein, eine umfassende Website zum gesamten Themenfeld Junges Wohnen ins Leben zu rufen sowie den Wissenstransfer durch Exkursionen und Fachtagungen zu vertiefen. Zudem werden wir die Modellgemeinden auf dem Weg zur Realisierung der entwickelten Konzepte weiter begleiten können und hieraus sicherlich zusätzliche Erfahrungen und Erkenntnisse gewinnen", erläuterte Ingrid Engelhart, Projektleiterin und Geschäftsführende Vorsitzende von SPES e.V. die zentralen Inhalte des nun beginnenden Projekts.
Konkrete und umsetzbare Konzepte für Junges Wohnen
Das Projekt „Junges Wohnen – Zukunftsorientierte Wohnmodelle für junge Erwachsene durch Umnutzung von leerstehenden Gebäuden im Ortskern“ wurde analog zu einem Projekt aus Oberösterreich und unter Einbeziehung des dort gesammelten Expertenwissens durchgeführt. Die sechs teilnehmenden Modellgemeinden haben einen begleiteten Prozess der Konzeptfindung und Vorplanung durchlaufen, bei dem vor Ort geeignete Leerstände identifiziert, mögliche Finanzierungsmodelle vorgestellt und passgenau der Bedarf für Junges Wohnen ermittelt wurde. In den Gemeinden liegen nun konkrete und umsetzbare Konzepte für Junges Wohnen vor.
Aufgrund des großen öffentlichen Interesses am Thema Junges Wohnen und dessen hoher Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des Ländlichen Raum unterstützt das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg ein Anschlussprojekt mit einer Förderung in Höhe von rund 112.000 Euro. Neben SPES e.V. sind weitere Projektbeteiligte die Sutter3 GmbH & Co.KG sowie der K-Punkt Ländliche Entwicklung der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Jugendstiftung Baden-Württemberg: Jugend im Ländlichen Raum Baden-Württembergs (PDF)
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Unsere Jugend im Ländlichen Raum