Das Land stärkt überbetriebliche Innovationsaktivitäten im Bodenseekreis. Hierfür hat Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut einen Förderbescheid in Höhe von sieben Millionen Euro für die Errichtung des Regionalen Innovations- und Technologietransferzentrums an die Stadt Friedrichshafen übergeben.
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat im Rahmen ihrer Kreisbereisung im Bodenseekreis einen Förderbescheid für das Regionale Innovations- und Technologietransferzentrum (RITZ) in Höhe von sieben Millionen Euro an die Stadt Friedrichshafen übergeben. Mit der Errichtung des RITZ sollen die überbetrieblichen Innovationsaktivitäten in der Region gestärkt werden. Zentraler Beitrag zur inhaltlichen Belebung dieses Zentrums ist die 2016 gestartete Technologietransfer-Initiative BodenseeInnovativ. Das Wirtschaftsministerium stellt für beide RegioWIN-Leuchtturmprojekte insgesamt 8,9 Millionen Euro zur Förderung bereit, davon 6,4 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und 2,5 Millionen Euro aus Landesmitteln.
„Innovationsfähigkeit ist kein Selbstläufer. Damit Baden-Württemberg führende Innovationsregion in Europa bleibt, müssen wir vor allem die Innovationskraft unseres starken Mittelstands weiter verbessern – hier besteht noch Handlungsbedarf“, betonte die Ministerin bei der Übergabe des Förderbescheides. Beide prämierten RegioWIN-Leuchtturmprojekte zielten daher auf ein sehr wichtiges Thema für die Region und das ganze Land: Die Weiterentwicklung des Technologietransfers zwischen der Wissenschaft und den mittelständischen Unternehmen vor Ort. „Das Wirtschaftsministerium stärkt mit der Förderung des RITZ als Kristallisationskern für das regionale Innovationssystem und der Technologietransfer-Initiative BodenseeInnovativ den Standort und die Wettbewerbsfähigkeit des Bodenseekreises mit erheblichen Summen. Dies sind gut investierte Mittel“, sagte Hoffmeister-Kraut.
Die RegioWIN-Leuchtturmprojekte im Einzelnen
Mit der Errichtung des RITZ sollen Räumlichkeiten für ein kooperatives Miteinander innovationsorientierter Einrichtungen für die Region Bodenseekreis im Bereich der System- und Produktinnovation geschaffen werden. In einer Region betrieblicher Innovations-Einzelkämpfer kann die physische Bündelung dieser Akteure das überbetriebliche Engagement zur Innovationsförderung greifbar machen. Vor diesem Hintergrund soll das Zentrum als Nukleus und zentrale Anlaufstelle für die Themen Innovation und Technologietransfer dienen. Auf mehr als 3.000 Quadratmeter Nutzfläche sind Räume für innovationsorientierte Einrichtungen, Jungunternehmen und Existenzgründer in flexiblen Büros vorgesehen. Die Stadt Friedrichshafen und der Bodenseekreis errichten bis 2020 das RITZ auf dem Campus Fallenbrunnen in Friedrichshafen. Die Investitionskosten betragen rund 15 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium stellt hierfür die in RegioWIN höchstmögliche Fördersumme von sieben Millionen Euro bereit, davon fünf Millionen Euro aus dem EFRE und zwei Millionen Euro aus Landesmitteln.
Als Ankermieter ist das Institut für Weiterbildung, Wissens- und Technologietransfer (Partner der DHBW Ravensburg und ein Unternehmen im Steinbeis-Verbund) mit der Technologietransfer-Initiative BodenseeInnovativ vorgesehen. BodenseeInnovativ, seit 2016 operativ, bietet die Möglichkeit zur Erprobung und Durchführung neuer kooperativer Innovationsmethoden. In thematisch unterschiedlichen Innovation-Labs arbeiten interdisziplinäre Teams aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Die Gesamtkosten im Projektzeitraum bis Ende 2020 betragen rund 2,7 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium stellt hierfür 1,9 Millionen Euro zur Förderung bereit, davon 1,3 Millionen Euro aus dem EFRE und 0,6 Millionen Euro aus Landesmitteln.
Der Wettbewerb RegioWIN
Der Wettbewerb RegioWIN ist ein Kernelement des baden-württembergischen Operationellen Programms des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für die Förderperiode 2014 bis 2020. RegioWIN hat Maßstäbe in der Einbindung lokaler Entscheidungsträger aus Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft in die Ausrichtung ihrer regionalen Entwicklung und in der Umsetzung der EU-Strukturpolitik gesetzt. Der Wettbewerb hat im Land und bei der EU-Kommission starke Aufmerksamkeit und durchweg positives Feedback erreicht. Im Rahmen des Wettbewerbs RegioWIN wurden im Januar 2015 die erarbeiteten Regionalen Entwicklungskonzepte von elf WINregionen prämiert. Darauf aufbauend wurden insgesamt 21 Leuchtturmprojekte ausgezeichnet, für deren Umsetzung insgesamt rund 100 Millionen Euro aus EFRE- und Landesmitteln eingesetzt werden.