Die Landesregierung ergreift Maßnahmen zur Stärkung der Amateurmusik. Pünktlich zum 40-jährigen Jubiläum des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg startet der Bau der neuen Musikakademie in Plochingen. Außerdem wird die Pauschale für Orchester- und Chorleiter erhöht.
„In Baden-Württemberg kommt der Blasmusik wie der Amateurmusik insgesamt traditionell eine große Bedeutung zu, die sich in einer Vielzahl von aktiven Musikvereinen, Chören und Orchestern niederschlägt. Musik machen und Musik erleben bringt Menschen zusammen. So leisten die Vereine auch einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Deshalb wollen wir die Amateurmusik im Land stärken“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Petra Olschowski, anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg und des Spatenstichs zum Baubeginn der neuen Musikakademie in Plochingen.
Mit seinen über 1.400 Mitgliedsvereinen kommt dem Blasmusikverband Baden-Württemberg als größtem Verband der instrumentalen Musik im Land eine besondere Rolle zu. „Mit seiner erfolgreichen Arbeit konnte der Verband in den 40 Jahren seines Bestehens viel bewirken als Gestalter und Motor der Blasmusik“, so die Staatssekretärin.
Um die Amateurmusik zu stärken, habe das Land – vorbehaltlich der Zustimmung des Haushaltsgesetzgebers – bereits drei neue Maßnahmen in die Wege geleitet: „Wir unterstützen den Bau eines neuen Musikzentrums Baden-Württemberg in Plochingen und den Bau einer neuen Musikakademie des Bundes Deutscher Blasmusik in Staufen und erhöhen die Dirigenten- und Chorleiterpauschale“, so Olschowski.
Alle Verbände können die Einrichtungen nutzen
Für den Neubau des Musikzentrums in Plochingen stellt das Land 10,8 Millionen Euro bereit, für den Neubau in Staufen 7,2 Millionen Euro. „Von den Akademieneubauten in Plochingen und Staufen wird die gesamte Amateurmusik in Baden-Württemberg profitieren“, so die Staatssekretärin. Alle Musik- und Chorverbände könnten die Einrichtungen für ihre speziellen Bedürfnisse nutzen. Eine Kernaufgabe werde die „zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Bildungswesens der Amateurmusik“ sein.
„Wer in einen Musikverein geht, in den Chor, in das Akkordeon- oder Zupforchester, ist Teil einer Gemeinschaft, die aus Liebe zur Musik unterschiedliche Lebensalter und Herkunft vergisst. Sie wirkt in diesem Sinn mit ihrer verbindenden Kraft in die ganze Gesellschaft hinein. Diese Kultur gilt es zu erhalten. Damit dies gelingt, wird es in dem neuen Musikzentrum daher auch darum gehen, Vereine fit zu machen für die Zukunft“, betonte Olschowski. So sei beispielsweise geplant, eine Fortbildungsserie für alle Bereiche der Amateurmusik anzubieten, die das Vereinsmanagement betrifft – von Vereinsführung über den Erwerb von Führungskompetenzen, Kenntnissen im Marketing, Vereinsrecht bis zum immer wichtiger werdenden Thema Sponsoring.
Pauschale für Orchester- und Chorleiter wird erhöht
„Für unsere Orchester und Chöre brauchen wir engagierte Leiterinnen und Leiter. Deren Leistung muss aber auch honoriert werden. Deshalb wollen wir die Chorleiterpauschale von derzeit 360 Euro stufenweise erhöhen – zunächst um jeweils 35 Euro in den Jahren 2018 und 2019. Mit dieser Erhöhung stärken wir die Amateurmusik im Land zusätzlich“, so Olschowski abschließend.