Das Land fördert die Einrichtung von Applikationsmodulen für Künstliche Intelligenz an 14 bestehenden Lernfabriken 4.0. Mit diesen Projekten werden zukunftsrelevante Kompetenzen an Fachkräfte vermittelt und Auszubildende auf aktuelle Entwicklungen vorbereitet.
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fördert im Rahmen der Wirtschaftsstrategie Künstliche Intelligenz (KI) – „Aktionsprogramm für den Mittelstand“ die Einrichtung von Applikationsmodulen für Künstliche Intelligenz an 14 bestehenden Lernfabriken 4.0 an beruflichen Schulen mit insgesamt rund 520.000 Euro. Dies teilte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut mit.
„Mit der Weiterentwicklung unserer bestehenden Lernfabriken 4.0 stellen wir die Digitalisierung im Land auf einen sicheren Boden und verleihen der Ausbildung im Bereich Industrie 4.0 neuen Schub. Die Stadt- und Landkreise im Land zeigen erneut, dass sie hier tatkräftige Partner sind. Die von uns geförderten Projekte leisten einen wichtigen Beitrag, um unsere Auszubildenden auf die aktuellen Entwicklungen und die sich verändernde Arbeitswelt im Themengebiet um Industrie 4.0 vorzubereiten. Damit ermöglichen wir die Vermittlung weiterer zukunftsrelevanter Kompetenzen an die Fachkräfte von morgen“, betonte die Wirtschaftsministerin. Die neu zu vermittelnden Kompetenzen in den Bereichen KI, Augmented Reality und Digitaler Zwilling vergrößern das Spektrum an Fachwissen und stärken damit eine nachhaltige Fachkräftesicherung im Land.
Lernfabriken mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten
Die geförderten Technologiemodule stellen in sich geschlossene Kleinanlagen dar, deren Hard- und Software mit der jeweiligen Lernfabrik auf unterschiedliche Weise verbunden werden kann. Es sind aber auch sogenannte Stand-alone-Lösungen möglich, die getrennt von der Hauptanlage funktionieren.
Unternehmen, Hochschulen sowie weitere Institutionen und Wirtschaftsorganisationen haben sich stark an einer Unterstützung der jeweiligen Projekte und Konzepte beteiligt. Die einzubindenden Module sollen – wie die bestehenden Lernfabriken 4.0 selbst – nicht nur der Ausbildung dienen, sondern auch zum Beispiel für regionale Unternehmen und Hochschulen Möglichkeiten der Information, Fortbildung und Forschung bieten. Darüber hinaus sind sie eine Plattform für individuelle Projekte, beispielsweise im Rahmen von Technikerarbeiten. Die Orientierung in der Berufswahl im Bereich von gewerblich-technischen Ausbildungsgängen wird mit den Lernfabriken erleichtert, Industrie 4.0 wird durch sie greifbarer und visuell unterstützt.
Bis zu 60.000 Euro pro Projekt
Der Förderaufruf (PDF) zur Einrichtung von Applikationsmodulen zu Künstlicher Intelligenz in Lernfabriken 4.0 an beruflichen Schulen startete im Oktober 2020. Die Stadt- und Landkreise waren als Schulträger der beruflichen Schulen aufgerufen, Projektanträge zur Implementierung von Modulen mit Künstlicher Intelligenz, Augmented Reality oder auch dem Digitalen Zwilling in ihre bestehenden Lernfabriken einzureichen. Förderfähig sind alle drei möglichen Technologieformen innerhalb eines Projekts, wobei eine maximale Zuwendung von 40.000 Euro für ein Projekt an einer Schule und bis zu 60.000 Euro für ein Verbundprojekt von mehreren Schulen gewährt werden kann.
Aus den Einreichungen hatte eine Jury 14 Anträge für eine Förderung ausgewählt. Mittlerweile sind alle Zuwendungsbescheide verschickt, so dass die Vorhaben beginnen können und bis spätestens Ende 2022 vollständig abgeschlossen sein werden. Die einzelnen Module werden dann in die entsprechenden Ausbildungsgänge der Schulen integriert sein.
Lernfabriken 4.0 sind innovative Labore
Die Lernfabrik 4.0 ist ein Labor, das im Aufbau und in der Ausstattung industriellen Automatisierungslösungen gleicht und in dem Grundlagen für anwendungsnahe Prozesse erlernt werden können. Maschinenbau und Elektrotechnik werden dabei durch professionelle Produktionssteuerungssysteme verknüpft.
Zielgruppen der Lernfabrik 4.0 sind Auszubildende in dualen Ausbildungsgängen der Fachbereiche Metall- und Elektrotechnik, sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Fachschulen für Technik oder an Weiterbildungslehrgängen und Trainingsangeboten im Rahmen von Angeboten der Fördervereine der beruflichen Schulen und von Kooperationen mit Wirtschaftsorganisationen, angewandten Hochschulen und der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg.
Zu den Kriterien, nach denen die Jury die eingereichten Projekte beurteilte, gehörten: pädagogisches Konzept, Kooperationen der Schule(n) und Konzepte für eine Nutzung als regionales Demonstrationszentrum für Industrie 4.0.