Das Land hat ein neues Förderprogramm aufgelegt, das den Technologie- und Wissenstransfer im Bereich der nachhaltigen Erzeugung und Nutzung von Ressourcen aus der regionalen Land- und Forstwirtschaft unterstützt.
„Als Landesregierung verfolgen wir das Ziel, die baden-württembergische Wirtschaft auf ein klimaneutrales Fundament zu stellen, neue Wirtschaftsfelder zu besetzen und attraktive und zukunftsfähige Arbeitsplätze im Ländlichen Raum zu schaffen. Nachhaltige, bioökonomische Innovationen können dabei eine wesentliche Rolle spielen. Daher hat das Land ein neues Förderprogramm aufgelegt, das den Technologie- und Wissenstransfer im Bereich der nachhaltigen Erzeugung und Nutzung von Ressourcen aus der regionalen Land- und Forstwirtschaft unterstützt“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am Freitag (19. Juni) in Stuttgart.
Sechs Millionen Euro für neues Förderprogramm
Förderschwerpunkte sind die effiziente und nachhaltige Erzeugung und Bereitstellung von regionaler Biomasse, verbraucherorientierte Produkt- und Prozessinnovationen entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette, intelligentes Rohstoff- und Stoffstrommanagement, neue Materialien aus Holz, lignozellulose-haltigen Aufwüchsen und landwirtschaftlichen Nebenströmen sowie innovative Konzepte zur Weiterentwicklung von Biogasanlagen. „Bisher wurden durch unsere exzellente Forschung innovative Lösungsansätze im Labormaßstab entwickelt oder im Grundsatz gezeigt. Um den Systemwechsel in Zukunft zu ermöglichen, gilt es nun, vielversprechende Ansätze von der Forschung in die Praxis zu bringen“, betonte Hauk. Um möglichst viele Ideen aus Wissenschaft und Wirtschaft zu fördern, sei der Aufruf bewusst breit angelegt. „Gefördert werden Einzel- oder Verbundprojekte, die Innovationen für die Etablierung einer nachhaltigen kreislauforientierten Bioökonomie in Baden-Württemberg vorantreiben und Beiträge für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Baden-Württemberg und die Ziele der Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie leisten“, so Hauk. Antragsberechtigt sind Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen.
In einem zweistufigen Förderprogramm werden zunächst neunmonatige Machbarkeitsstudien gefördert, um die wirtschaftlichen und ökologischen Potentiale vielversprechender Lösungsansätze sorgfältig zu beleuchten. Ausgewählte Projekte haben im Anschluss die Chance, mit einer bis zu dreijährigen Förderung als Innovationsprojekt ausgestattet zu werden. Im Haushalt sind vorerst bis zu sechs Millionen Euro veranschlagt. Das Förderprogramm läuft zunächst bis 2023.
Landesstrategie und Förderprogramm
Mit der bereits im Jahr 2019 beschlossenen ressortübergreifenden Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg wird angestrebt, Baden-Württemberg zu einer Leitregion für biobasiertes, kreislauforientiertes Wirtschaften zu entwickeln. Das Förderprogramm ist eine der Maßnahmen des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz zur Umsetzung der Ziele.
Die Bewerbungsfrist für die Förderung einer Machbarkeitsstudie endet am 8. August 2020. Die ausführliche Bekanntmachung über das Förderprogramm und Formulare für Antragssteller sind ab sofort auf der Website des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz zu finden.
Unternehmen oder interessierte Land- und Forstwirte, die auf der Suche nach einem antragsberechtigten Kooperationspartner sind, können sich gerne beim Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unter biooekonomie@mlr.bwl.de melden.
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Bioökonomie