Schiene

Land fördert Forschungs­projekt zur ökologischen Pflege an Bahnstrecken

Güterzug fährt auf Rheintalbahn (Bild: © dpa)

Das Verkehrsministerium fördert ein Forschungsvorhaben mit der Universität Hohenheim und der Südwestdeutschen Landesverkehrs-AG zur ökologischen Pflege von Flächen entlang landeseigener Bahnstrecken. Ziel ist es, den Einsatz von Glyphosat zu verringern und so die Artenvielfalt an Bahnstrecken zu stärken.

Für einen störungsfreien Eisenbahnbetrieb ist ein stabiles Gleisbett notwendig. Einwachsende Pflanzen machen das Gleisbett im Laufe der Zeit instabil. Teure Sanierungen in kurzen Zeitabständen sind die Folge. Um dies zu verhindern, werden Pflanzen im Gleisbett regelmäßig mit Glyphosat bekämpft. Dazu gibt es im Moment noch keine kostengünstige Alternative.

„Das kann nicht so bleiben – wir brauchen endlich eine Alternative zum Glyphosat“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann. „Die Landesregierung hat das Ziel, den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln bis zum Jahr 2030 landesweit um 40 bis 50 Prozent zu reduzieren. Damit wollen wir zum Erhalt der biologischen Vielfalt und zum Schutz der Insekten in unserem Land beitragen.“

Forschungsvorhaben zur Wirksamkeit von Pflegemaßnahmen

Im Rahmen des Verfahrens zur Verlängerung der Zulassung von Glyphosat durch die EU im Jahr 2017 kam es zu einer breiten gesellschaftlichen Diskussion über die gesundheitlichen und ökologischen Folgen von Pflanzenschutzmitteln. Dazu sagte der Verkehrsminister: „Es ist höchste Zeit, den Einsatz von Glyphosat auf Bahnstrecken zu reduzieren und durch ökologisch verträgliche Methoden zu ersetzen. Wir wollen uns mit den landeseigenen Bahnstrecken an der Suche nach einer solchen Lösung beteiligen und gleichzeitig die Chance nutzen, auf den Flächen entlang der Bahnstrecken die Artenvielfalt zu erhöhen.“

Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg führt deshalb zusammen mit der Universität Hohenheim und der Südwestdeutschen Landesverkehrs-AG (SWEG) ein Forschungsvorhaben durch. Es wird in einem Modellprojekt untersucht, ob durch geeignete Pflegemaßnahmen die Menge der in das Gleisbett einwachsenden Pflanzen von vornherein so reduziert werden kann, dass deutlich weniger Glyphosat erforderlich ist. Gleichzeitig wird untersucht, ob diese Pflege zu einer ökologischen Aufwertung der Begleitflächen und somit zur Stärkung der biologischen Vielfalt führt.

Ziel ist die Stärkung der Artenvielfalt an Bahnstrecken

Die Universität Hohenheim unter Projektleitung von Prof. Frank Schurr, Leiter des Instituts für Landschafts- und Pflanzenökologie, wird an verschiedenen Abschnitten des 210 Kilometer langen Streckennetzes der SWEG Grundlagendaten erheben und auswerten sowie Empfehlungen für die künftige Pflege der Schienenstrecken entwickeln. Professor Schurr sagte: „Wir arbeiten sehr gern mit dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg zusammen und hoffen, dass wir durch unsere Forschung zur Stärkung der Artenvielfalt entlang von Bahnstrecken beitragen können.“ Das Forschungsvorhaben wird aus Mitteln des vom Land aufgelegten „Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt“ gefördert.

Die Bahnstrecken der SWEG werden in den Jahren 2020 und 2021 untersucht. Die SWEG hat ein hohes Interesse daran, die Menge des derzeit noch notwendigen Glyphosats deutlich zu reduzieren und im Idealfall letztlich ganz darauf verzichten zu können. Markus Remmel, Geschäftsführer der SWEG Schienenwege GmbH, sagte: „Wir freuen uns, an diesem wichtigen Forschungsprojekt mitwirken zu können und werden die Empfehlungen der Universität Hohenheim bei der Pflege unserer Bahnstrecken berücksichtigen.“

Versuchsflächen werden angelegt

In zwei Naturräumen (Oberrhein und Schwäbische Alb) werden jeweils mehrere Versuchsflächen angelegt, die Streckenabschnitte mit unterschiedlicher Pflege der Begleitvegetation enthalten. Jede Versuchsfläche wird glyphosatfrei behandelt, der Aufwuchs wird quantifiziert und die Wirkung der unterschiedlichen Pflege untersucht. Außerdem sollen Untersuchungen der Bodensamenbank dazu dienen, das Entwicklungspotenzial der Begleitvegetation zu erfassen.

Weitere Meldungen

Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
  • Ausbildung

Ausbildungsbündnis tagt in Stuttgart

Ein Thermometer zeigt fast 36 Grad Celsius an. (Bild: © Patrick Pleul / dpa)
  • Schule

Informationen zum Thema „Hitzefrei“ an Schulen

Eine Pflegerin im Gespräch mit einem alten Mann.
  • Pflege

Fünf Millionen Euro gegen Personalmangel in der Pflege

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen (links) begrüßt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts).
  • Auslandsreise

Kretschmann auf Delegationsreise in Wien

Plan eines Stadtgebiets, das farblich in unterschiedliche Bereiche eingeteilt wird
  • Wärmewende

Kommunen bei Wärmeplanung unterstützt

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Dialogreihe mit Spitzenunter­nehmerinnen fortgesetzt

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Delegationsreise

Wirtschaftsdelegation reist nach Frankreich

Ein Mann kontrolliert und putzt die Lichter einer Verkehrsampel.
  • Verkehr

Land startet Testfeld mit KI-gesteuerten Ampeln

Traktor auf dem Feld
  • Landwirtschaft

Erleichterungen für GAP-Förderung beschlossen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Strategiedialog Wohnen und Bauen läuft auf Hochtouren

Eine Ratte schaut aus einem Käfig (Bild: © dpa, Ronald Wittek)
  • Tierschutz

Projekte zur Vermeidung von Tierversuchen gefördert

Visualisierung Neubau des Transfer Hub for Innovation in Society an der Pädago-gischen Hochschule Schwäbisch Gmünd
  • Bauen

Neubau eines Forschungszentrums in Schwäbisch Gmünd

Wasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Glas. (Foto: © dpa)
  • Wasserversorgung

Land fördert Neubau des Hochbehälters Langäcker

Auswärtige Kabinettssitzung im Neuen Schloss in Meersburg
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 25. Juni 2024

Logo der Landesstrategie Bioökonomie Baden-Württemberg
  • Bioökonomie

Fortschreibung der Bio­ökonomiestrategie beschlossen

Gruppenfoto aller Preisträger des Jugendbildungspreises DeinDing 2024 auf der Bühne des Stuttgarter Jugendhauses Cann
  • Jugendliche

Jugendbildungspreis „DeinDing 2024“ verliehen

Startsignal zur nächsten Phase Cyber Valley
  • Künstliche Intelligenz

Erstes ELLIS Institut im Cyber Valley eröffnet

Bohnen
  • Ernährung

Stuttgarter Bohnentag

Regionalzug im gelb-schwarz-weißen Design von bwegt an der Haltestelle Maulbronn-West
  • Schienenverkehr

Zusatzzüge zum Maulbronner Klosterfest

Blick in den Wald
  • Forst

Innovationen auf Holzbasis für Textilbranche

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Weiterbildung

Drittes Festival der beruflichen Weiterbildung in Stuttgart

Ein fahrender Regionalzug
  • Schienenverkehr

Freie Fahrt für junge Menschen

Säue schauen durch die Absperrung eines Stalles auf einem Bauernhof. (Bild: © dpa)
  • Tierschutz

Nachbesserungen am Tierschutzgesetz gefordert

Weg im ländlichen Raum
  • Ländlicher Raum

Zuschüsse für Modernisierung ländlicher Wege

Bescheidübergabe_Förderung_von_LoRaWAN
  • Digitalisierung

Land fördert smarte digitale Städte und Gemeinden