Das Land fördert die Digitalisierung und Qualifizierung der Sammlungsbestände von 19 nichtstaatlichen Museen mit insgesamt rund 300.000 Euro. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Bewahrung des kulturellen Erbes von Baden-Württemberg.
19 nichtstaatliche Museen in Baden-Württemberg werden bei der Digitalisierung und Qualifizierung ihrer Sammlungsbestände von der Landesstelle für Museen Baden-Württemberg mit insgesamt rund 300.000 Euro unterstützt.
Kunststaatssekretär Arne Braun sagte am 22. Mai in Stuttgart: „Mit dem Sonderprogramm unterstützt das Kunstministerium des Landes nichtstaatlichen Museen dabei, ihre wertvollen Sammlungsbestände aufzuarbeiten und zu digitalisieren. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Bewahrung des kulturellen Erbes von Baden-Württemberg. Wie reich die kulturelle Vielfalt in unserem Bundesland ist, zeigt ein Projekt des Stadtmuseums Tübingen. Neben der Aufarbeitung einer Teilsammlung des Museums zur Künstlerin Lotte Reiniger, zu deren Ehrung am 6. Juni 2024 eine eigene Briefmarke erscheint, wird der gesamte Sammlungsbestand auf Objekte von Migrantinnen und Migranten untersucht und in einer partizipativen Sammelaktion mit der Bürgerschaft um Objekte der Migrationsgeschichte erweitert.“ Lotte Reinigers Scherenschnitte wurden unter anderem für Walt Disney-Produktionen eingesetzt.
Digitale Erfassung und richtige thematische Zuordnung
Sammlungsqualifizierung in der Museumsarbeit umfasst neben der digitalen Erfassung auch die richtige thematische Zuordnung der Objekte zu den unterschiedlichen Sammlungsbereichen eines Museums. Gefördert werden zudem nachhaltige Ansätze wie die Diversifizierung der Sammlung, die Entwicklung von Sammlungskonzepten und -strategien sowie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. „Die Museumssammlung ist das Herz eines jeden Museums. Bei der Aufarbeitung besteht bei vielen nichtstaatlichen Museen noch Bedarf“, so Arne Braun weiter. Die Förderung hat eine große Bedeutung für die 19 Museen, die davon abgesehen kaum über personelle wie finanzielle Ressourcen für die Sammlungsarbeit verfügen.
Durch die Sonderförderung soll die Arbeit an nichtstaatlichen Museen unterstützt und optimiert werden. „Ziel der Zuwendung ist die weitere Profilierung der Sammlungsbestände in den nichtstaatlichen Museen“, sagte Shahab Sangestan, Leiter der Landesstelle für Museen. Hierfür solle die grundlegende Erschließung der Sammlung fortgeführt und die Qualität gesteigert werden. Außerdem solle die hieraus resultierende Weiterqualifizierung der Sammlung gefördert werden, die zu einer nachhaltigeren und effizienteren Nutzung von musealen Depotflächen führt, erklärte Shahab Sangestan weiter. Mit der Aufarbeitung wird es den Museen zukünftig möglich sein, aus dem eigenen Bestand Sonderausstellungen zu generieren.
Geförderte Museen
Folgende Museen in Baden-Württemberg haben eine Förderzusage erhalten:
- Stadtmuseum Hornmoldhaus, Bietigheim-Bissingen
- Urgeschichtliches Museum, Blaubeuren
- Deutsches Fleischermuseum, Böblingen
- Stadtmuseum Crailsheim, Crailsheim
- Stadtmuseum im Gelben Haus, Esslingen
- Städtische Museen Heilbronn, Heilbronn
- Städtische Galerie Karlsruhe, Karlsruhe
- Städtische Wessenberg-Galerie, Konstanz
- Lobdengau-Museum, Ladenburg
- Garnisonmuseum Ludwigsburg, Ludwigsburg
- Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim
- Museum im Ritterhaus, Offenburg
- Museum Humpis-Quartier, Ravensburg
- Galerie Stadt Sindelfingen, Sindelfingen
- Archäologisches Hegau-Museum, Singen
- StadtPalais – Museum für Stuttgart, Stuttgart
- Stadtmuseum, Tübingen
- Franziskanermuseum, Villingen-Schwenningen