Wasserwirtschaft

Land fördert Bau von zwei Aktivkohleanlagen in Baden-Baden

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Wasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Glas. (Foto: © dpa)

Mit knapp 1,4 Millionen Euro fördert das Land den Bau zweier Aktivkohleanlagen in Baden-Baden. Damit werden die Menschen vor Ort geschützt, da die Anlagen nahezu sämtliche poly- und perfluorierte Chemikalien aus dem Grundwasser herausfiltern können.

Umwelt-Staatssekretär Andre Baumann hat am 1. Oktober im Stadtteil Sandweier zwei Förderbescheide an die Verantwortlichen der Stadtwerke Baden-Baden übergeben. Das Wasserwerk Sandweier erhält für den Bau einer Aktivkohleanlage einen Landeszuschuss in Höhe von 974.400 Euro. Ebenfalls für eine neue Aktivkohleanlage stellt das Land Baden-Württemberg für das Wasserwerk Steinbach 394.100 Euro bereit.

„Das sind gute Nachrichten für die Stadt Baden-Baden“, sagte Baumann in Sandweier. „Mit dem Einbau der technisch hochwertigen Anlagen werden die Bürgerinnen und Bürger auch künftig zuverlässig vor den gesundheitlichen Risiken durch poly- und perfluorierte Chemikalien (PFC) geschützt. Außerdem wird dadurch in Baden-Baden und im benachbarten Verbandsgebiet eine verlässliche, sichere und zukunftsfähige Trinkwasserversorgung auch in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels sichergestellt.“

Vorgaben der EU-Trinkwasserrichtlinie werden erfüllt

Beide Wasserwerke sind Teil der Versorgungskonzeption der Stadtwerke Baden-Baden. Mit dem Bau der Aktivkohleanlagen können schädliche Stoffe, darunter auch PFC, nahezu komplett aus dem Grundwasser herausgefiltert werden. Die Aufbereitung mit Aktivkohle trägt dazu bei, dass ein Wert von 0,1 Mikrogramm PFC pro Liter erreicht werden kann. „Damit erfüllen wir die Vorgaben der novellierten Trinkwasserrichtlinie der Europäischen Union (EU)“, betonte Staatssekretär Baumann.

Allerdings sei mit den Aktivkohleanlagen auch ein hoher Betriebsaufwand verbunden, fügte Baumann hinzu. So werde aktuell von einem jährlichen Tausch der Aktivkohle ausgegangen. So müsse eine Filtereinheit in Sandweier zeitversetzt alle fünf bis sechs Wochen ausgetauscht werden. „Aber der Aufwand ist notwendig, damit die Menschen hier auch weiterhin ihr Trinkwasser unbedenklich nutzen können“, hob Baumann hervor.

„Wir sind froh, dass wir die Stadtwerke Baden-Baden bei der Realisierung eines zukunftsfähigen Verbraucherschutzes unterstützen können“, freute sich Regierungspräsidentin Sylvia Felder. „Die Investitionen verbessern die vorhandenen Versorgungsstrukturen und ermöglichen auch den Aufbau von sicheren Verbundsystemen mit benachbarten Kommunen, Aspekte, die zukünftig immer wichtiger werden“, betonte die Regierungspräsidentin.

Städtewerke Baden-Baden versorgen zahlreiche Ortschaften

Die Stadtwerke Baden-Baden versorgen als kommunaler Wasserversorger über das Wasserwerk in Sandweier und die Quellgebiete Scherr-Plättig sowie Lichtental neben der Stadt Baden-Baden zahlreiche umliegende Ortschaften mit einem jährlichen Verbrauch von mehr als 4.000.000 Kubikmetern. Die Grundwasserförderung am Wasserwerk Sandweier erfolgt über Horizontalfilterbrunnen und zwei Vertikalbrunnenreihen mit jeweils zehn einzelnen Brunnen.

Die Stadtwerke Baden-Baden versorgen vom Wasserwerk Steinbach und dem Quellgebiet Neuweier aus das Baden-Badener Rebland mit den Stadtteilen Neuweier, Steinbach und Varnhalt. Im Wasserwerk Steinbach erfolgt aktuell eine durchschnittliche Grundwasserentnahme von rund 400.000 Kubikmeter pro Jahr. Dazu kommt noch ein Anteil Quellwasser und die Option für Bezug von Fremdwasser von den Stadtwerken Bühl. Die Grundwasserförderung am Wasserwerk Steinbach erfolgt über zwei Tiefbrunnen. Im Wasserwerk findet (bei Bedarf) die Vermischung mit Fremdwasser statt. Der Fremdwasserbezug betrug im Jahr 2020 49.563 Kubikmeter.

Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Trinkwasser – streng überwacht

Weitere Meldungen

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
Strasse

Querspange Erbach der B 311 freigegeben

PV-Anlage auf dem Werkstattgebäude des LAD in Esslingen
Denkmalpflege

Neuer Innovationspreis „Denkmal – Energie – Zukunft“ ausgeschrieben

Eine Laborantin untersucht Lebensmittel im Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart. (Foto: © dpa)
Verbraucherschutz

Prüfung von Advents- und Weihnachtsprodukten

Ein Baufahrzeug hobelt auf der Salierbrücke in Speyer den Asphalt ab. Die Brücke, eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, ist wegen Modernisierungsarbeiten für mehr als zwei Jahre gesperrt.
Verkehrsinfrastruktur

Land reagiert bei Brückensicherheit

Umweltdaten 2024
Umweltzustandsbericht

Umweltdaten 2024 jetzt interaktiv und digital verfügbar

Bauarbeiter erneuern den Fahrbahnbelag auf einer Straße (Bild: © dpa).
Verkehr

Ortsumfahrung Güglingen-Pfaffenhofen freigegeben

Pheromonfalle
Weinbau

Land erhöht Pheromonförderung im Weinbau

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
Bioökonomie

Land fördert neue Projekte für Nachhaltige Bioökonomie

Ein Radfahrer fährt auf einem Fahrrad-Schutzstreifen.
Radverkehr

Radunterführung an der B 27 fertiggestellt

Gesundes Essen bei der Zubereitung.
Ernährung

Weihnachten nachhaltig und genussvoll genießen

Luchs Verena
Artenschutz

Dritter Luchs in Baden-Württemberg ausgewildert

Eine gebrochene Tafel "Dubai-Schokolade" von "Kikis Kitchen"
Verbraucherschutz

Vorsicht bei importierter Dubai-Schokolade

Geldscheine mit dem Wert von 100 und 50 Euro und Münzen liegen auf einem Tisch.
Haushalt

Landeshaushalt 2025/2026 verabschiedet

Datenarbeit und Tablet, Laptop mit Architekturprojekt auf der Baustelle am Schreibtisch im Büro.
Landes- und Regionalplanung

Änderungen des Landesplanungsgesetzes

Auf Aspahlt das Logo des Landesprogramms: Wir sind MOVERS – AKtiv zur Schule
Fußverkehr

Landesprogramm MOVERS kürt Schulwegprofis 2024