Das Land geht bei Arten- und Naturschutz mit gutem Beispiel voran. So erwerben wir wichtige Flächen für den Naturschutz. 2018 kamen weitere 78 Hektar dazu.
Das Land hat im Jahr 2018 rund 78 Hektar naturschutzwichtige Flächen erworben. Dafür investierte Baden-Württemberg knapp 1,4 Millionen Euro. Insgesamt sind in über 50 Jahren etwa 11.500 Hektar Grund für Zwecke des Naturschutzes in das Eigentum des Landes übergegangen.
„Als Eigentümer zahlreicher Grundstücke und Grünflächen trägt das Land Verantwortung für den Erhalt der Artenvielfalt“, sagte Finanzstaatssekretärin Gisela Splett. „Dieser Verantwortung kommen wir auf den naturschutzwichtigen Flächen in besonderer Weise nach. Wir sichern damit wichtige Teile des Naturerbes Baden-Württembergs.“
Umweltstaatssekretär Andre Baumann betonte: „Die vom Land erworbenen Moore, Magerrasen und Wiesen sind das Tafelsilber unserer Natur. Dieses Erbe gilt es genauso zu bewahren wie das Kloster Maulbronn oder das Heidelberger Schloss.“
Mehr als 31 Hektar und damit rund 41 Prozent der 2018 erworbenen Gesamtfläche liegen im Regierungsbezirk Stuttgart. Dazu zählen Grundstücke im Naturschutzgebiet „Kailstadt-Mühlhelde“ der Stadt Boxberg und Grundstücke im Naturschutzgebiet „Haigergrund“ der Gemeinde Königheim im Main-Tauber-Kreis. Die Flächen in beiden Naturschutzgebieten sollen zu blütenreichem Magerrasen entwickelt werden und so mit großem Pflanzenreichtum zu einer Lebensgrundlage für zahlreiche heimische Insektenarten werden. Die Pflege soll künftig durch eine naturverträgliche Beweidung erfolgen, beispielsweise durch Schafe.
Im Kreis Esslingen kamen insgesamt rund sechs Hektar Fläche hinzu: im Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebiet „Filder“, im Vogelschutzgebiet „Grienwiesen und Wernauer Baggerseen“ sowie im Naturschutzgebiet „Grienwiesen“.
Wichtige Lebensräume für stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten
Im Regierungsbezirk Tübingen hat das Land 2018 rund 20 Hektar naturschutzwichtige Flächen erworben. Davon befinden sich insgesamt rund vier Hektar im Kreis Ravensburg, unter anderem in den Naturschutzgebieten „Bodenmöser“ in Isny im Allgäu und Argenbühl sowie „Taufach- und Fetzachmoos mit Urseen“ in Isny im Allgäu und Leutkirch. Beide Naturschutzgebiete gehören zu einem großen Moorkomplex. Dieser ist ein wichtiger Lebensraum für stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten wie zum Beispiel dem Hochmoor-Gelbling, einer Schmetterlingsart.
Auch in den Regierungsbezirken Karlsruhe und Freiburg kamen weitere naturschutzwichtige Flächen in Landesbesitz. So erwarb der Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg unter anderem im Naturschutzgebiet „Henschelberg“ in Mosbach im Neckar-Odenwald-Kreis und im Naturschutzgebiet „Bodenseeufer, Gemarkung Gaienhofen, Horn, Gundholzen“ in Gaienhofen im Kreis Konstanz Flächen.
Auch im Jahr 2019 stehen Gelder für den Naturschutzgrunderwerb zur Verfügung. „Wir wollen gezielt in ausgewählten Mooren weitere Flächen für das Land erwerben. Die Moorflächen können dann naturschutzkonform entwickelt und als CO2-Speicher geschützt werden. Damit leisten wir auch einen Beitrag zum Klimaschutz“, sagte Splett.
Wichtiges Instrument für den Naturschutz
Baumann ergänzte: „Der Erwerb naturschutzwichtiger Flächen durch das Land Baden-Württemberg war und ist ein sehr wichtiges Instrument des Naturschutzes, das den Vertragsnaturschutz ergänzt. Auf eigenen Naturschutzflächen kann äußerst sensible und schützenswerte Natur besonders geschützt werden.“
Zur Naturschutzstrategie des Landes gehört der Erwerb naturschutzwichtiger Flächen. Die Liegenschafts- und die Naturschutzverwaltung stellen sich dieser Aufgabe gemeinsam. Seit 2016 hat Baden-Württemberg rund 219 Hektar Naturschutzflächen erworben. Den Erwerb solcher wertvoller und wichtiger Flächen für das Land setzen wir auch im Jahr 2019 fort.