Forst

Kurtz tauscht sich über den Wald im Klimawandel aus

Kranke und abgestorbene Buchen auf dem Schönberg bei Freiburg

Staatssekretärin Sabine Kurtz hat sich bei einem Waldspaziergang über die Situation des Waldes im Klimawandel ausgetauscht. Die baden-württembergische Waldpolitik und die nachhaltige multifunktionale Waldbewirtschaftung können als Beispiele dienen, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.

„Als Folge des Klimawandels haben die Waldschäden durch Trockenheit, Hitze, Sturmereignisse und den Borkenkäfer in den letzten Jahren in Baden-Württemberg stark zugenommen. Der Wald ist aber nicht nur Betroffener und Geschädigter des Klimawandels, sondern er birgt für dessen Bewältigung und Abmilderung auch erhebliches Potenzial“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Sabine Kurtz, am 14. September 2023 anlässlich einer „Waldexkursion der Europäischen Union (EU)“ zum „Wald im Klimawandel“ im Staatswald bei Offenburg.

In Anbetracht der angespannten Situation der Wälder aufgrund mehrerer extrem trockener und heißer Jahre hat das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) zusammen mit dem Deutschen Forstwirtschaftsrat (DFWR), dem Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) und ForstBW Vertreter aus Politik auf europäischer sowie auf Bundes- und Landesebene und Verbänden zu einem Waldspaziergang am Rande des Schwarzwaldes bei Offenburg eingeladen.

Zukunft des Waldes auch in der Klimakrise sichern

„Um die Zukunft des Waldes unter Beteiligung aller relevanten Akteure auch in der Klimakrise zu sichern, wurde die Waldstrategie Baden-Württemberg aufgelegt und wird als fortlaufender Prozess durchgeführt. Zur Unterstützung der Waldbesitzer setzt die Waldpolitik in Baden-Württemberg insbesondere auf die drei Säulen: Beratung, Betreuung und Förderung der Waldbesitzer – und weniger auf ordnungsrechtliche Vorgaben“, erläuterte Staatssekretärin Sabine Kurtz.

Aktuell im Fokus steht dabei, die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer bei der Bewältigung der Waldschäden zu unterstützen und möglichst klimatolerante, stabile und anpassungsfähige Wälder aufzubauen, um die Waldfunktionen umfassend zu erhalten. „Dieser Ansatz ist aus unserer baden-württembergischen Sicht prädestiniert, um die richtigen Antworten auf den Klimawandel und seine Dynamik zu geben. Und das nicht nur hier im Land, sondern EU-weit, um die gesetzten Ziele des Green Deal zu erreichen“, so die Staatssekretärin weiter.

 „Der Erhalt und die Stärkung unserer Wälder sind wesentliche Bestandteile für erfolgreichen Klima- und Biodiversitätsschutz. Nachhaltige Bewirtschaftung und aktive Pflege haben hier eine Schlüsselrolle – auch für folgende Generationen“, betonte Staatssekretärin Sabine Kurtz.

Waldbesitzer benötigen Unterstützung beim Erhalt und Wiederaufbau der Wälder auf allen Ebenen

„Mit Blick auf die weitere Ausgestaltung der europäischen Biodiversitätsstrategie und des ‚Nature Restoration Law‘ gilt es, zielführende praxisgerechte Lösungen zu finden. Die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer benötigen lokale Flexibilität, finanzielle Unterstützung und professionelle fachliche Beratung, um auf die Dynamik des Klimawandels angemessen reagieren zu können,“ so Staatssekretärin Sabine Kurtz. 

Keine Kürzung der GAK-Mittel

Was die Bundesebene betrifft, so würde gemäß der aktuellen Kürzungspläne des Bundes die Unterstützung für die Waldbesitzer zur akuten Bewältigung der Klimaschäden durch Trockenheit, Hitze, Sturm und Borkenkäfer entfallen. Diese standen in den vergangenen Jahren für circa vier Fünftel der gesamten über die „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) bereitgestellten forstlichen Fördermittel. Gerade aber diese nun entfallende Unterstützung ist für die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer dringend erforderlich, um die schwer geschädigten Waldökosysteme zu erhalten und damit die vielfältigen Waldfunktionen zu sichern. Präventive Maßnahmen wie das Borkenkäfermonitoring bis hin zur Wiederbewaldung von Schadflächen im Sinne eines klimastabilen Waldumbaus könnten nicht mehr oder nur noch in stark reduziertem Umfang gefördert werden. „Die Klimaschutzleistung des Waldes und weitere Waldfunktionen wie die Nutzung als Erholungsraum, Trinkwasserspender und Erosionsschützer würden in der Folge bei reduzierter Waldpflege leiden“, so die Staatssekretärin.

Waldstrategie Baden-Württemberg 2050

Der Erhalt der Wälder mit ihren vielfältigen Funktionen ist eine große, gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Mit der Waldstrategie Baden-Württemberg 2050 gehen wir die damit verbundenen Herausforderungen an. Die Waldstrategie ist unser langfristiges waldpolitisches Programm, in dem wir adaptiv und unter Beteiligung aller betroffenen Gruppen Ziele und Maßnahmen für die Zukunft des Waldes entwickeln.

Infokampagne „Das Blatt wenden – Gemeinsam für die Zukunft unserer Wälder“

Um auf die klimawandelbedingten Waldschäden aufmerksam zu machen und über den Beitrag der Waldbewirtschaftung zur Bewältigung der Klimakrise zu informieren, wurde als Teil der Waldstrategie im letzten Jahr die landesweite Infokampagne „Das Blatt wenden – Gemeinsam für die Zukunft unserer Wälder“ gestartet.

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