Im Fokus der Delegationsreise von Ministerpräsident Winfried Kretschmann nach Paris stehen der Austausch mit führenden Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zum Thema Künstliche Intelligenz und moderne Mobilitätslösungen sowie die Vertiefung von Kooperationen und die Stärkung von Netzwerken.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann startet am 20. November seine Delegationsreise nach Paris. „Europa kann es sich nicht leisten, bei der Digitalisierung am Rande zu stehen. Und wenn wir den USA und China bei den Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz in Wirtschaft und Wissenschaft etwas entgegensetzen wollen, müssen wir in Europa noch enger zusammenarbeiten und alles in die Waagschale werfen, was wir an Talent und Ressourcen haben“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
Im Fokus der Reise stehen der Austausch mit führenden Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zum Thema Künstliche Intelligenz und moderne Mobilitätslösungen sowie die Vertiefung von Kooperationen und die Stärkung von Netzwerken. „Mit keinem Land ist Baden-Württemberg so eng und durch solch vielschichtige Beziehungen verbunden wie mit seinem unmittelbaren Nachbarn Frankreich. Uns verbindet eine besondere Freundschaft. Dies zeigt sich auch in der Wertschätzung, die wir auf dieser Reise erfahren. Ich freue mich auf die hochrangigen Gespräche und die Vertiefung unserer Zusammenarbeit“, so Kretschmann.
Gerade in Bezug auf die europäische Zusammenarbeit gibt es von Seiten der französischen Nachbarn großes Interesse am einzigen deutschen Bundesland unter grün-schwarzer Regierung. „Denn insbesondere die innovativsten Regionen Europas wie Paris und Baden-Württemberg müssen bei den aktuellen Schlüsseltechnologien gemeinsam vorangehen, damit Europa in die Gänge kommt.“ Beide Regionen gehen mit zahlreichen Einrichtungen und Forschungszentren vorneweg. „Wir versprechen uns von der Reise interessante Einblicke in aktuelle digitale Entwicklungen, die für die Zukunft von großer Bedeutung sind. Ziel muss es sein, eine europäische KI aufzubauen, die wettbewerbsfähig ist und die die europäischen Werte verkörpert. Wir brauchen eine ‚KI made in Europe‘“, so Kretschmann.
Künstliche Intelligenz und moderne Verkehrssteuerung
„Der Erforschung von Methoden der Künstlichen Intelligenz und des Maschinellen Lernens wie auch der Entwicklung von konkreten Anwendungsmöglichkeiten kommt eine überragende Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit Europas und gerade Baden-Württembergs zu. Frankreich ist ein starker Partner, um eine europäische KI aufzubauen. Die Roadmap zur KI, die der deutsch-französische Ministerrat im Oktober in Toulouse verabschiedet hat, ist ein erster Schritt, dem nun aber konkrete Maßnahmen folgen müssen“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Für den weiteren Ausbau der europäischen Spitzenforschung biete die ELLIS-Initiative des Cyber Valley ein sehr gutes Netzwerk. „Baden-Württemberg unterstützt diese Initiative deshalb mit einer Million Euro. Ich würde es begrüßen, wenn sich auch der Bund mit relevanten Mitteln engagieren würde“, betonte Bauer. Ziel des von führenden Forscherinnen und Forschern aus Europa gegründeten Verbundes European Labratory for Learning & Intelligent Systems (ELLIS) ist es, die internationale Konkurrenzfähigkeit der europäischen Spitzenforschung im Bereich Künstlicher Intelligenz sicherzustellen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Reise liegt auf intelligenter Verkehrssteuerung im städtischen Ballungsraum. „Paris und Stuttgart sind zwar sehr unterschiedlich – aber auch sie haben, wie alle Städte, mit großen Verkehrsproblemen zu kämpfen. Die autogerechte Stadt hat massive negative Folgen auf Mobilität und Lebensqualität: Staus, schlechte Luft, Lärm, Flächenknappheit. Eine Verkehrswende hin zu nachhaltiger Mobilität und zu einer Stadt der kurzen Wege mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln ist überfällig. Der Erfahrungsaustausch darüber ist ein wesentliches Ziel dieser Reise. Wir sind gespannt darauf, wie die Megastadt Paris die Probleme angeht“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann. Einen guten Einblick erhalten der Minister und die Mitglieder der Mobilitätsdelegation bei einer Radtour entlang des Boulevard de Sébastopol.
Entsprechend den Schwerpunkten der Reise wird Ministerpräsident Kretschmann von einer hochrangigen Delegation aus über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern begleitet. Aus seinem Kabinett nehmen Ministerin Bauer und Minister Hermann an der Reise teil. Darüber hinaus gehören der Staatssekretär der Landesvertretung Baden-Württemberg beim Bund, Volker Ratzmann, zuständig für die Beziehungen zu Frankreich, und der Verkehrspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Thomas Dörflinger der Delegation an, außerdem Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft sowie von Hochschulen und Wissenschafts- und Forschungsinstitutionen.
Spitzengespräche mit französischen Regierungsmitgliedern
Zum Auftakt der Reise am 20. November 2019 besucht die Delegation um Ministerpräsident Kretschmann den weltweit größten Startup-Campus Station F. Das Gründerzentrum für Startups bietet Platz für 1.000 Startups und gilt als Leuchtturm der französischen Startup-Szene. Am Nachmittag findet eine gemeinsame Podiumsdiskussion mit den Veranstaltungspartnern Cap Digital und Hub France AI zum Thema „Wie können mit KI-Champions ‚made in Europe‘ und europäischen Allianzen kreative Geschäftsmodelle der Zukunft entstehen?“ statt. Ministerpräsident Kretschmann hält einen Impulsvortrag. Am Abend trifft Kretschmann zum Abendempfang im Palais Beauharnais den deutschen Botschafter Dr. Nikolaus Meyer-Landrut. Der Ministerpräsident hält eine Rede zum Thema deutsch-französische Freundschaft und Zusammenarbeit.
Am 21. November empfängt der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire Ministerpräsident Kretschmann zum politischen Austausch. Dabei soll es vornehmlich um die Zusammenarbeit mit dem französischen Nachbarn bei den Themen Künstliche Intelligenz und Digitalisierung gehen. Im Anschluss trifft Kretschmann zu weiteren Gesprächen die Ministerin für ökologischen Wandel sowie Verkehr Elisabeth Borne. Im Mittelpunkt stehen hier die grenzüberschreitenden Schienenverbindungen sowie die Abschaltung des AKW Fessenheim.