Kultur

Kleinkunstpreis Baden-Württemberg verliehen

Die Kabarettisten Werner Koczwara, Michael Krebs und Ulrich Michael Heissig sind mit dem Kleinkunstpreis 2017 ausgezeichnet worden. Den Ehrenpreis erhielt Uli Keuler.

Der Kleinkunstpreis Baden-Württemberg genießt einen besonderen Status, denn er wird als einziger Wettbewerb in Deutschland von einer Landesregierung als Staatspreis ausgelobt.

Kunststaatssekretärin Petra Olschowski betonte im Vorfeld der Preisverleihung: „Der Kleinkunstpreis Baden-Württemberg spiegelt die große Vielfalt, experimentelle Offenheit und Aktualität der Kleinkunstszene im Land wider. Ob Kabarett oder Chanson, Stimmenimitation oder Schattenspiel - über alle Genres hinweg greift die Kleinkunst Themen und Ausdrucksmittel auf und führt Menschen zusammen. Sie ist ein wertvoller Bestandteil unserer Kulturszene.“ Lotto-Geschäftsführerin Marion Caspers-Merk hob hervor: „Kleinkunst ist immer auch Ausdruck von künstlerischer Freiheit. Für eine offene Gesellschaft ist diese Freiheit lebenswichtig. Lotto wird die Kleinkunst auch in Zukunft tatkräftig unterstützen, denn sie bewegt sich nah an den Menschen und deren Alltag.“

Hauptpreise für Werner Koczwara, Michael Krebs und Ulrich Michael Heissig

Sprachkünstler Werner Koczwara punktete bei den Juroren durch Vielseitigkeit: Hochdeutsch, Schwäbisch und – Juristisch! Der Schwäbisch Gmünder schwingt sich seit mehr als 30 Jahren mit Kabarett-Programmen wie „Am achten Tag schuf Gott den Rechtsanwalt“ urkomisch durch den deutschen Rechte-Dschungel. Songs voller rhythmischem Drive und jazzigem Flair sind die Markenzeichen von Michael Krebs. Sein Rock’n’Roll-Kabarett wecke das müde Sitzfleisch des Publikums, urteilte die Jury. Zeitgeistkritisch, bissig, überzeugend und mit einer hinreißenden Bühnenpräsenz – der Wahl-Berliner sei nicht mehr aus der Szene wegzudenken. Mit „Irmgard Knef“, der fiktiven Zwillingsschwester von Hildegard Knef, schuf der in Sindelfingen geborene Regisseur, Autor und Schauspieler Ulrich Michael Heissig eine dramatische Figur. Diese habe sich, so die Jury, zu einem lebendigen, eigenständigen Menschen entwickelt.

Die Hauptpreise zu je 5.000 Euro werden zu gleichen Teilen vom Land Baden-Württemberg und der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg finanziert.

Förderpreise für Nektarios Vlachopoulos und Sarah Lesch

Mit seinem Talent, Texte so scharfsinnig und präzise vorzutragen, dass jedes Wort nachhallt, überzeugte Nektarios Vlachopoulos die Juroren. Der „Deutschlehrer mit griechischem Integrationshintergrund“ präsentiere sich als Slampoet und Humorist, so die Jury über den Ludwigsburger Förderpreisträger. Feine Beobachtungen über Hoffnung und Freiheit, eine luftige Stimme, die phantastische und eindringliche Bilder malt – das zeichne die zweite Förderpreisträgerin Sarah Lesch aus. Lesch formuliere klare Gebote der Menschlichkeit und überzeuge als Liedermacherin der neuen Generation, urteilte die Jury über die heute in Leipzig lebende Künstlerin.

Ehrenpreis für Uli Keuler

Der mit 5.000 Euro dotierte Ehrenpreis ging an den Kabarettisten Uli Keuler aus Kirchheim/Teck. Der Preis wurde 2017 zum achten Mal verliehen. Er wird von Lotto Baden-Württemberg gestiftet. Mit ihm sollen Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die sich um die Kleinkunst im Land verdient gemacht haben. Keuler sei seinen Figuren und ihrer Welt bis heute treu geblieben, so die Jury. Der 64-Jährige Schwabe zeige Alltagsbilder, in denen sich das Publikum bei aller Skurrilität mühelos wiederfinde. Und obwohl die Mehrzahl seiner Helden aus dem südwestdeutschen Raum stamme, könne man ihre lebendigen Vorbilder auch in anderen Teilen der Republik antreffen. „Uli Keuler, das ist Sprachwitz auf höchstem Niveau. Egal ob Gedicht, Prosa, Witz, Poesie oder Rap. Die Jury ist sich einig, da kann einer was, was kein anderer so kann“, so Lothar Hasl, Hauptabteilungsleiter SWR-Kommunikation, in seiner Laudatio.

Kleinkunstpreis Baden-Württemberg

Der Kleinkunstpreis Baden-Württemberg ist der einzige Landespreis für Kleinkunst in Deutschland. Nicht wenige der ausgezeichneten Künstler, unter ihnen Rolf Miller, Bülent Ceylan und Florian Schröder, konnten den Preis als Sprungbrett in eine nationale Karriere nutzen. Zu den Gewinnern des erstmals 1986 vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport ausgelobten Preises zählen auch die Füenf, Christoph Sieber, Eure Mütter, Martina Brandl, Topas, Bernd Kohlhepp und Christine Prayon. Den Ehrenpreis erhielten bisher die Kabarettisten Thomas Freitag, Georg Schramm, Mathias Richling, das Musiktrio Grachmusikoff, Matthias Deutschmann,  Maren Kroymann und zuletzt posthum der Liedermacher Christof Stählin. Insgesamt ging die Auszeichnung bisher an 141 Preisträger aller Kleinkunstgenres. Betreut wird der Kleinkunstpreis für das Land durch die Akademie Schloss Rotenfels bei Gaggenau. Die Staatliche Toto-Lotto GmbH unterstützt die Kleinkunstpreisträger seit Jahren mit landesweiten Auftritten bei Festivals oder auf renommierten Kleinkunstbühnen.

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