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Jahresstatistik der Feuerwehren 2022

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Feuerwehrfahrzeug (Foto: dpa)

Immer mehr Menschen engagieren sich für das Ehrenamt in den Gemeindefeuerwehren und leisten dort einen wertvollen Dienst für Menschen in Not, was vor allem der hervorragenden Nachwuchsarbeit zu verdanken ist. Das zeigt die nun veröffentlichte Feuerwehrjahresstatistik 2022.

„Unsere Feuerwehren im Land haben die Herausforderungen im Jahr 2022 gut bewältigt. Das vergangene Jahr hat wieder einmal gezeigt: Baden-Württemberg hat leistungsstarke und verlässliche Feuerwehren. Mein herzlicher Dank gilt den Feuerwehrleuten für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr großes Engagement“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl anlässlich der Vorstellung der Feuerwehrjahresstatistik 2022 (PDF) am 15. August 2023.

Im Jahr 2022 waren die Feuerwehren aufgrund des ungewöhnlich trockenen und heißen Sommers und den daraus resultierenden Bränden enorm gefordert. Durch die extreme Dürre sind die Einsatzzahlen bei den Bränden landesweit um circa 28 Prozent in die Höhe geschnellt. Die Anzahl von landesweit 21.195 Einsätzen bei den Bränden und Explosionen (2021: 16.608) stellt einen neuen Höchststand dar. Lediglich im sogenannten Jahrhundertsommer 2003 waren die Zahlen ähnlich hoch.

Die Einsatzzahlen

Von den insgesamt 124.335 Einsätzen im Jahr 2022 entfielen:

  • 53.924 (43 Prozent) auf Technische Hilfeleistungen,
  • 25.824 (21 Prozent) auf Fehlalarme,
  • 21.195 (17 Prozent) auf Brandeinsätze,
  • 9.538 (acht Prozent) auf rettungsdienstliche Notfalleinsätze und
  • 13.854 (elf Prozent) auf sonstige Einsätze.

Bei den insgesamt 124.335 Einsätzen und Alarmierungen hatten die Technischen Hilfeleistungen, wie etwa die Rettung von Personen aus verunfallten Fahrzeugen oder die Beseitigung von Sturmschäden, mit 53.924 Einsätzen den größten Anteil (43 Prozent) am Einsatzgeschehen. Die Anzahl dieser Einsätze ist im Vergleich zum Vorjahr um circa 18 Prozent gesunken. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Hochwassereinsätze im Vorjahr aufgrund des sehr nassen Sommers 2021 überdurchschnittlich hoch war.

21 Prozent aller Alarmierungen der Feuerwehren waren Fehlalarme, die um zwölf Prozent auf 25.824 Fälle zugenommen haben.

Bei den inzwischen 164 Werkfeuerwehren in Baden-Württemberg ist die Gesamtzahl der Einätze im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent gestiegen.

Gerettete, Verletzte und Tote

Im Jahr 2022 wurden 14.788 Personen von den Feuerwehren bei Brandeinsätzen und Einsätzen zur Technischen Hilfeleistung gerettet und in Sicherheit gebracht. 1.870 Menschen konnten im Berichtsjahr nur tot geborgen werden.

Im zurückliegenden Jahr verstarb ein Angehöriger der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz. Die Zahlen der im Einsatz verletzten Feuerwehrleute sind wieder ungefähr auf demselben Niveau wie vor Beginn der Corona-Pandemie. Die Zahl der verletzten Feuerwehrangehörigen bei den Berufsfeuerwehren ist von 81 auf 100 gestiegen. Bei den Freiwilligen Feuerwehren ist die Zahl der Verletzten nach Angaben der Unfallkasse Baden-Württemberg von 949 auf 1.417 gestiegen.

Zahl der Feuerwehrangehörigen erneut gestiegen

Die Zahl der Feuerwehrangehörigen ist im letzten Jahr erneut gestiegen. Insgesamt 114.861 Angehörigen (2021: 113.740) verrichten ihren wertvollen Dienst in den Einsatzabteilungen der Gemeindefeuerwehren. „Es freut mich sehr, dass sich immer mehr Menschen für das Ehrenamt bei der Feuerwehr engagieren und darin Sinn sehen, anderen Menschen in Not zu helfen. Der Dienst bei der Feuerwehr ist ein besonders bedeutender und herausragender Einsatz zum Wohl der Allgemeinheit, dient er doch der Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger in unserem Land“, so Innenminister Thomas Strobl.

Von den 114.861 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern, die 2022 in den Einsatzabteilungen der Gemeindefeuerwehren ihren Dienst leisteten, taten dies 112.262 ehrenamtlich bei einer Freiwilligen Feuerwehr (2021: 111.219). Im Jahr 2022 gab es bei den Gemeindefeuerwehren 8.305 Feuerwehrfrauen (2021: 7.721), was einer Steigerung von circa 7,6 Prozent entspricht.

Hervorragende Nachwuchsarbeit in den Gemeindefeuerwehren

Aktuell haben 1.070 Gemeindefeuerwehren eine Abteilung Jugendfeuerwehr, also fast alle der 1.097 Gemeindefeuerwehren in Baden-Württemberg. Insgesamt sind in den Jugendfeuerwehren 34.428 Kinder und Jugendliche aktiv. Damit waren 7,5 Prozent mehr Jugendliche als 2021 (32.014) bei den Jugendfeuerwehren gemeldet. Zählt man die jüngsten „Nachwuchsretter“ unter acht Jahren in den Kindergruppen mit hinzu, wird im Jahr 2022 sogar der Rekordwert von insgesamt 35.780 Kinder und Jugendlichen erreicht. „Die gute personelle Aufstellung der Feuerwehren ist vor allem der hervorragenden Nachwuchsarbeit in den Gemeindefeuerwehren zu verdanken. Ungefähr ein Fünftel der Jugendfeuerwehrangehörigen sind inzwischen Mädchen. Deren Anzahl hat sich in den letzten 20 Jahren kontinuierlich gesteigert – das freut mich sehr“, sagte Minister Thomas Strobl. Der Anteil der Mädchen in den Jugendfeuerwehren beträgt nun 20,1 Prozent (2021: 19,8 Prozent). „Den Gemeindefeuerwehren ist es gelungen, in der Jugendarbeit die Begeisterung für die Feuerwehr aufrechtzuerhalten“, sagte Innenminister Thomas Strobl und dankte in diesem Zusammenhang allen Jugendgruppenleiterinnen und -leitern wie auch den Bildungsreferenten der Jugendfeuerwehr BW im Landesfeuerwehrverband und allen, die sich intensiv für die wichtige und wertvolle Jugendarbeit einbringen.

In den Altersabteilungen waren 30.215 Feuerwehrangehörige. Das sind 609 Seniorinnen und Senioren weniger als 2021. Die Zahl der Angehörigen der Musikabteilungen ist ebenfalls leicht gesunken und beträgt 3.563 Personen (2021: 3.701).

164 Werkfeuerwehren im Land

Zusätzlich zu den 114.861 Frauen und Männern in den Einsatzabteilungen der Gemeindefeuerwehren übernehmen die 6.513 Angehörigen in den 164 Werkfeuerwehren in Baden-Württemberg eine wichtige Aufgabe in der betrieblichen Gefahrenabwehr. Davon sind 1.544 als hauptberufliche Kräfte angestellt.

Mehr als jeder vierte Feuerwehrangehörige der Freiwilligen Feuerwehr ist inzwischen zum Gruppen- oder sogar zum Zugführer ausgebildet. „Der stetig steigende Anteil an Menschen, die bereit sind, auch im Ehrenamt Führungsverantwortung zu übernehmen zeigt, dass die Feuerwehren auch für die Zukunft gut aufgestellt sind. Mein tiefer, herzlicher Dank gilt allen Menschen, die sich bei unserer Feuerwehr engagieren. Ihr Einsatz macht mich stolz und ist nicht selbstverständlich“, so Innenminister Thomas Strobl abschließend.

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