Das Land unterstützt den Wissenstransfer und zukunftsgerichtete Projekte in der Landwirtschaft. Im Rahmen der Veranstaltung „EIP-AGRI – Ergebnistransfer“ wurden Lösungen für aktuelle Fragestellungen in der landwirtschaftlichen Produktion und Vermarktung diskutiert und vorgestellt.
„EIP-AGRI ist ein großer Erfolg in Baden-Württemberg. Mit dieser Fördermaßnahme können wir Innovationsprozesse anstoßen und die Suche nach Lösungen für aktuelle Fragestellungen in der landwirtschaftlichen Produktion und Vermarktung beschleunigen. Wir müssen Anreize bieten, damit sich Innovationen schneller in der Praxis verbreiten. Dies tun wir, indem wir die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und landwirtschaftlicher Praxis gezielt über die EIP-AGRI unterstützen“, sagte die Staatssekretärin für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch. Im Rahmen der Veranstaltung „EIP-AGRI – Ergebnistransfer“ präsentierten Akteure Resultate aus ihren Kooperationsprojekten der Europäischen Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-AGRI).
Nachhaltiges Wirtschaften im Mittelpunkt
Wie kann der Stall der Zukunft aussehen? Welche Möglichkeiten im Bereich des Stallbaues gibt es, Emissionen zu vermindern, das Tierwohl zu verbessern und wie können Ressourcen besser geschützt werden? Aufgrund der Klimaerwärmungen künftig Feigen in Baden-Württemberg erzeugen und als regionales Produkt vermarkten? Alkoholfreien Wein als neues Produkt anbieten oder einen neuen hochwertigen Wein für den Steillagenweinbau kreieren und auf den Markt bringen? Eine App im Schweinestall unterstützend bei der Hand haben, um frühzeitig Probleme im Stall schneller erkennen zu können?
Die über die EIP-AGRI unterstützten innovativen Projekte sind vielfältig. Das Land hat insgesamt sechs Schwerpunktthemen gesetzt. So können Projekte in den Bereichen „Digitale Landwirtschaft“, „Bioökonomie“, „Ökolandbau“, „Pflanzenproduktion“, „Nutztierhaltung“ und „Sonderkulturen“ umgesetzt werden. Der Innovationsbegriff ist dabei weit gefasst. So können unter anderem Prozess- oder Produktinnovationen im Mittelpunkt der Projekte stehen. Die Nachhaltigkeit des wirtschaftlichen Handelns hat bei den Entwicklungen und Themenfeldern der Projekte stets Priorität.
Wissenschaft und Landwirtschaft arbeiten zusammen
In den laufenden EIP-Projekten engagieren sich zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hohenheim, der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen und Unternehmerinnen und Unternehmer der Landwirtschaft, des Gartenbaus und des Weinbaus. Darüber hinaus sind zahlreiche Beratungskräfte aktiv. Wichtige Partner in den Projekten sind zudem die landwirtschaftlichen Landesanstalten, die in vielen der Projekte involviert sind.
Die Europäische Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ ist eine Fördermaßnahme des Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum Baden-Württemberg 2014 bis 2020 (MEPL III). Die Fördermaßnahme wird über den Europäischen Landwirtschaftsfonds des Ländlichen Raums kofinanziert. Baden-Württemberg startete in die Fördermaßnahme mit einem ersten Förderaufruf zur Einreichung von Projektvorschlägen im Jahr 2015. Insgesamt konnten über vier Förderaufrufe 31 Projekte an den Start gebracht werden. Drei Projekte sind bereits abgeschlossen. Zwei Abschlussberichte liegen bereits vor und sind veröffentlicht. Die Veröffentlichung der Abschlussberichte und weitere Aktivitäten während der Projektlaufzeit, wie Veranstaltungen und Veröffentlichungen in der Fachpresse, tragen zur Verbreitung der Ergebnisse aus den Projekten bei.