Das Umweltministerium will die Bürgerinnen und Bürger für die Gewässer in Baden-Württemberg begeistern. Mit der nun gestarteten Initiative „Blaues Gut – wir machen Gewässer besser“ soll unter anderem auch der Lebensraum von Fischen und Pflanzen verbessert werden.
Wer die Gemeinde Winterbach länger nicht besucht hat, wird staunen, wenn er an der Rems entlangschlendert. Wo sie früher nur monoton geradeausfloss, hat sie sich wieder in einen echten Fluss verwandelt, der Spaziergänger wie Radfahrer zum Verweilen einlädt. Die Rems sucht sich nun ihren eigenen Weg durch die Natur, nichts ist mehr vorgegeben, sie mäandriert in schönen und natürlichen Formen. „Das Leben ist in die Rems zurückgekehrt“, sagte Umweltminister Franz Untersteller.
Gewässer ganzheitlich betrachten
Es gebe zahlreiche wunderschöne Renaturierungen im Land wie in Winterbach, wo sich das Leben im Fluss wieder entfaltet hat. Fische und Pflanzen haben eine Heimat gefunden. „Wir wollen und müssen Gewässer wieder zu intakten Lebensräumen mit einer guten Wasserqualität machen“, betonte der Umweltminister. Aber die Flüsse allein zu renaturieren reiche nicht aus, fügte er hinzu: „Wir müssen die Gewässer vielmehr ganzheitlich betrachten.“ Das bedeute, dass es noch weitere Maßnahmen geben müsse. „Beispielsweise müssen wir auch den Nährstoffgehalt reduzieren. Und ganz wichtig ist auch, dass die Fische und andere im Wasser lebenden Tiere wandern können – Wanderhindernisse müssen deshalb durchgängig gestaltet werden und in den Gewässern muss ausreichend Wasser vorhanden sein.“
Untersteller stellte aus diesem Grund in Winterbach die neue Initiative des Umweltministeriums vor: „Blaues Gut – wir machen Gewässer besser“. Ziel ist es, die Menschen mit Infotafeln vor Ort und im Internet für die Flüsse und Bäche im Land zu begeistern, ihnen die Gewässer und das Leben drumherum näher zu bringen und sie ihnen erlebbar zu machen. „Wir wollen mit unserer Initiative nicht nur das Fachpublikum erreichen, sondern die breite Öffentlichkeit, angefangen bei Schülerinnen und Schülern, über Familien, vom Spaziergänger oder Radfahrer bis zum Wassersportler. Sie alle sollen spüren, dass es der Seele guttut, sich an lebendigen Gewässern aufzuhalten.“
Unterstützung für Renaturierungsmaßnahmen
Ganz uneigennützig geschehe das nicht, gibt Minister Untersteller in Winterbach freimütig zu, „nur wer seine Gewässer kennt und liebt, wird uns bei unserer Arbeit auch unterstützen.“ Er hofft zudem, dass die Initiative andere Gemeinden in Baden-Württemberg dazu ermuntern kann, mitzumachen und auch ihre Flüsse zu renaturieren oder die sonst notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Untersteller betonte: „Unsere Initiative soll dafür die nötige Unterstützung bieten.“