Mit neuen Handlungsempfehlungen unterstützt das Land Städte, Gemeinden und Landkreise bei der Digitalisierung. Die Empfehlungen sind ein Ergebnis des Förderprojekts Digitale Zukunftskommune@bw.
Bereits im Jahr 2018 hat das Land Baden-Württemberg im Rahmen der Digitalisierungsstrategie digital@bw kommunale Projekte im Förderwettbewerb „Digitale Zukunftskommune@bw“ ausgewählt. Die geförderten Kommunen wurden durch das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO eng begleitet und im Rahmen einer wissenschaftlichen Forschung entstanden Handlungsempfehlungen, die nun für alle Städte, Gemeinden und Landkreise zur Verfügung stehen.
Echter Mehrwert durch gegenseitigen Erfahrungsaustausch
„Die Zukunft unserer Kommunen ist digital. Unsere Städte, Gemeinden und Landkreise sind die Lebensader unseres Gemeinwesens, die erste Anlaufstelle für viele Anliegen der Bürgerinnen und Bürger. Gemeinsam mit unseren Kommunen treiben wir die Digitalisierung voran,“ erklärt Thomas Strobl, stellvertretender Ministerpräsident und Digitalisierungsminister, anlässlich der Veröffentlichung des Forschungsberichts zur Begleitforschung des Projekts „Digitale Zukunftskommune@bw“.
Insgesamt seien 59 ausgewählte Städte, Gemeinden, Landkreise und Verbünde während der letzten drei Jahre im Rahmen des Wettbewerbs bei der Digitalisierung unterstützt und begleitet worden. So werde für die Menschen vor Ort echter Mehrwert geschaffen.
„Große und kleine Kommunen und Landkreise können – und müssen – voneinander lernen. Ich freue mich, dass wir als Ergebnis der Förderung durch das Land nun konkrete Handlungsempfehlungen bereitstellen können, um interkommunale Zusammenarbeit, Akzeptanz und aktiven Wissensaustausch zu fördern,“ so Strobl.
Starke Partner waren mit im Boot
Im Auftrag des Digitalisierungsministeriums begleiteten das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO als Koordinator zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE und weiteren Partnern die Kommunen und Landkreise bei der Umsetzung ihrer geförderten Projekte wissenschaftlich und beratend.
Die Begleitforschung berücksichtigte auch die Erkenntnisse des Kommunalen InnovationsCenter@bw (KIC@bw) der Digitalakademie@bw. Auch KIC@bw und die Digitalakademie sind Innovationsprojekte des Landes aus der Digitalisierungsstrategie digital@bw, deren Fokus auf der Stärkung von Städten, Gemeinden und Landkreisen im Kontext kommunaler Digitalisierung liegt.
„Digitalisierung ist ein stetiger Prozess und kein Projekt, das zu einem gewissen Zeitpunkt abgeschlossen werden kann. Gerade kommunale Verwaltungen, die ressourcentechnisch schnell an ihre Kapazitätsgrenzen kommen und vor unterschiedlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen stehen, können von den Lösungsideen anderer Kommunen profitieren und doppelte Arbeit ersparen“, so Fatma Cetin, Projektleiterin am Fraunhofer IAO.
Wettbewerb Digitale Zukunftskommune@bw
Grundlage der Begleitforschung war eine Erhebung zum Stand der Digitalisierung aller teilnehmenden Kommunen. Den Vorbildcharakter der Projekte stellte die Begleitforschungsgruppe dar. Um Inspiration und Motivation zu unterstützen, entwickelte sie zudem interaktive Hilfsmittel: Zwei Quartettspiele stellen internationale Digitalisierungsprojekte sowie bereits umgesetzte aus Baden-Württemberg vor. Ein „Digital Cook Book“ unterstützt Kommunen auf anschauliche Art und Weise, sozusagen die passenden Zutaten für die eigene Digitalisierungsstrategie zu finden.
Der Förderwettbewerb Digitale Zukunftskommune@bw ist ein Projekt aus der Digitalisierungsstrategie digital@bw des Landes Baden-Württemberg. Die Digitalisierung ist ein zentraler Arbeitsschwerpunkt der Landesregierung: Rund zwei Milliarden Euro wurden in der vergangenen Legislaturperiode in die Digitalisierung investiert, über eine Milliarde Euro davon in den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Mit Beschluss der Digitalisierungsstrategie digital@bw wurde im Sommer 2017 die erste landesweite und ressortübergreifende Digitalisierungsstrategie vorgestellt, die alle Vorhaben unter dem Dach des Digitalisierungsministeriums koordiniert und bündelt. Über 70 ganz konkrete Projekte mit einem Volumen von mehr als 400 Millionen Euro wurden geplant, um Baden-Württemberg als Leitregion des digitalen Wandels in Europa zu stärken. Viele dieser Projekte sind schon erfolgreich abgeschlossen, ein Teil der Maßnahmen sind noch in der Umsetzung.