Naturschutz

Herdenschutzmaßnahmen gegen Wolfsangriffe sollen stärker gefördert werden

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)

Die zunehmende Verbreitung der Wölfe in Deutschland bedeutet für Nutztierhalter einen großen Mehraufwand, um ihre Tiere wirksam zu schützen. Deshalb setzt sich das Land dafür ein, möglichst bald zu einer Regelung zu kommen, die eine 100-Prozent-Förderung von Herdenschutzmaßnahmen zulässt.

Am aktuellen europäischen Beihilferecht und den Regelungen für Präventions- und Entschädigungszahlungen im Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gibt es nach Auffassung des Umweltministeriums Änderungsbedarf.

„Die zunehmende Verbreitung der Wölfe in Deutschland bedeutet für Nutztierhalterinnen und -halter einen großen Mehraufwand, um ihre Tiere wirksam zu schützen“, sagte der Ministerialdirektor im Umweltministerium Helmfried Meinel. „Der von Brüssel vorgegebene europäische Rechtsrahmen ist aber zu eng, um sie beim Aufbau eines wirkungsvollen Herdenschutzes angemessen finanziell unterstützen zu können.“

Meinel ist deshalb gemeinsam mit dem Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jochen Flasbarth, und Staatssekretären aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg in Brüssel, um sich für eine Änderung der Förderbedingungen einzusetzen. Ziel sei es, möglichst bald zu einer Regelung zu kommen, die eine 100-Prozent-Förderung von Herdenschutzmaßnahmen zulasse. „Wir streben an, entsprechende Präventions- und Entschädigungszahlungen nach Wolfsangriffen schlicht aus dem Beihilferecht zu streichen. Das würde uns die Chance geben, die Förderung selbst zu regeln und zum Beispiel auch zusätzlichen Arbeitsaufwand oder die Anschaffung von Herdenschutzhunden zu bezuschussen.“ Außerdem, so Meinel, würden Gelder für Prävention und Entschädigung schneller und unkomplizierter ausbezahlt werden können, wenn allein das Land für die Förderung zuständig ist.      

„Das Dilemma, dass zwei wichtige Schutzinteressen miteinander konkurrieren – auf der einen Seite der Schutz der bedrohten Tierart „Wolf“, auf der anderen der Schutz und die Pflege unserer Kulturlandschaften durch Weidetiere – ist mit Geld zwar nicht aufzulösen“, sagte Meinel abschließend, „aber ohne finanzielle Hilfe stünde die Weidetierhaltung in Baden-Württemberg an vielen Orten vor dem Aus.“

Mit dem Anliegen, die Fördermöglichkeiten für Herdenschutzmaßnahmen auszuweiten, stünde Baden-Württemberg im Übrigen nicht alleine. Ähnliche Forderungen und Ziele hätten auch andere Bundesländer, die der Herausforderung durch sesshafte Wölfe gegenüberstünden.

Weitere Meldungen

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
Strasse

Querspange Erbach der B 311 freigegeben

Eine Laborantin untersucht Lebensmittel im Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart. (Foto: © dpa)
Verbraucherschutz

Prüfung von Advents- und Weihnachtsprodukten

Umweltdaten 2024
Umweltzustandsbericht

Umweltdaten 2024 jetzt interaktiv und digital verfügbar

Pheromonfalle
Weinbau

Land erhöht Pheromonförderung im Weinbau

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
Bioökonomie

Land fördert neue Projekte für Nachhaltige Bioökonomie

Gesundes Essen bei der Zubereitung.
Ernährung

Weihnachten nachhaltig und genussvoll genießen

Luchs Verena
Artenschutz

Dritter Luchs in Baden-Württemberg ausgewildert

Eine gebrochene Tafel "Dubai-Schokolade" von "Kikis Kitchen"
Verbraucherschutz

Vorsicht bei importierter Dubai-Schokolade

Das Thermostat einer Heizung.
Energie

Energieberatung wird fortgesetzt

In einem Stuttgarter Kindergarten gibt es Lasagne zum Mittagessen. (Bild: dpa)
Ernährung

500. Zertifikat für bewusste Kinderernährung übergeben

Wildschweine
Tierschutz

Saufänge zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest

Gruppenbild bei der Regierungschefkonfererenz der Internationalen Bodensee-Konferenz: Europastaatssekretär Florian Hassler (5. von rechts) übernimmt für die Landesregierung symbolisch das Steuerrad der Internationalen Bodensee-Konferenz
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Baden-Württemberg übernimmt Vorsitz der Bodenseekonferenz

Ein Schwan fliegt in einem Feuchtgebiet
Tierschutz

Geflügelpest in einem Vogelpark im Landkreis Karlsruhe

Genussführer 2025
Ernährung

Genussführer 2025 vorgestellt

Hunde im Tierheim. (Bild: Norbert Försterling / dpa)
Tierschutz

Tiere sind Lebensbegleiter, keine Weihnachtsgeschenke