Verkehrsminister Winfried Hermann hat die grundhaft sanierte Eninger Steige zwischen Eningen unter Achalm und St. Johann-Würtingen symbolisch wiedereröffnet. Ab morgen steht die Strecke wieder für alle Verkehrsteilnehmer zur Verfügung.
Verkehrsminister Winfried Hermann hat nach einer Bauzeit von sieben Monaten die 5,3 Kilometer lange grundhaft sanierte Eninger Steige zwischen Eningen unter Achalm und St. Johann-Würtingen im Zuge der L 380 wiedereröffnet. Gemeinsam mit dem Tübinger Regierungspräsidenten Klaus Tappeser, Landrat Thomas Reumann sowie den Bürgermeistern von Eningen unter Achalm, Alexander Schweizer, und von St. Johann, Florian Bauer, gab er die sanierte Strecke symbolisch für den Verkehr frei. Für die Verkehrsteilnehmer steht die L 380 in diesem Abschnitt im Laufe des Freitagvormittags, 17. Juli 2020, nach Abbau der Umleitungsbeschilderung und der Verkehrsabsicherung wieder zur Verfügung.
„Die kontinuierliche Erhaltung unserer Straßeninfrastruktur stellt eine Daueraufgabe dar, die für Baden-Württemberg zur Sicherstellung der Mobilität und für den Wirtschaftsstandort unerlässlich ist“, führte der Minister aus.
Ende August 2019 hatten die Arbeiten zur Hangsicherung der Steige in mehreren Sicherungsabschnitten auf einer Gesamtlänge von rund 270 Metern begonnen. Zur Stabilisierung der talseitigen Böschung wurden in vier Teilabschnitten Bohrpfahlwände mit rückverankerten Kopfbalken im anstehenden Fels angebracht. Parallel wurde die Fahrbahndecke in der Ortsdurchfahrt von Eningen unter Achalm bis zur Zufahrt zum Schützenhaus erneuert. Von Ende Dezember 2019 bis Anfang Mai 2020 mussten auf Grund von naturschutzrechtlichen Vorgaben die Arbeiten in der Steige unterbrochen werden. Die Verkehrsteilnehmer konnten in diesem Zeitraum die Landesstraße in diesem Abschnitt nutzen.
Von Mitte April bis Anfang Mai 2020 wurde der Fahrbahnbelag auf der Albhochfläche von der Zufahrt „Eninger Weide“ bis zum Wanderparkplatz „Würtinger Sträßle“ auf einer Länge von rund 600 Metern erneuert.
Ab Anfang Mai 2020 wurden die Hangsicherungsmaßnahmen in der Steige mit der Herstellung der Kappen auf den Kopfbalken und den dazugehörigen Schutzeinrichtungen samt Absturzgeländer wiederaufgenommen. Parallel hierzu lief die Instandsetzung weiterer Setzungsbereiche und schadhafter Asphalttragschichten, an die sich die Erneuerung der Fahrbahndecke ab der Zufahrt zum Schützenahaus bis zur Zufahrt Eninger Weide anschloss.
Sanierung der Eninger Steige
Die Sanierung der Eninger Steige war erforderlich, da die Steige in mehreren Streckenabschnitten teilweise gravierende strukturelle Deformationen in der talseitigen Fahrbahn aufwies. Die Deformationsbereiche mussten in den letzten Jahrzehnten immer wieder teilsaniert werden. Die Eninger Steige verläuft zum Teil auf großflächigen Abraumhalden ehemaliger Steinbrüche und zum anderen auf talseitigen Auffüllbereichen. Aufgrund des differenzierten Aufbaus aus künstlichen Auffüllungen und quartären Hangsedimenten kam es in Kombination mit der zunehmenden Verkehrsbelastung und der sehr steilen Hanglage zu den starken Setzungen/Verformungen am talseitigen Fahrbahnrand.
Im gesamten rund 5,3 Kilometer langen Streckenabschnitt wurde die Asphalttragschicht lokal auf einer Fläche von rund 10.000 Quadratmetern und die Asphaltdeckschicht auf der Gesamtfläche von rund 39.000 Quadratmetern erneuert.
Im 270 Meter langen Bereich der Hangsicherungsmaßnahmen kamen insgesamt 96 Bohrpfähle mit einem Durchmesser von 90 Zentimeter und einer Gesamtlänge von rund 690 Meter zur Ausführung. Die Bohrpfahlwände sind mit 84 Ankern mit einer Gesamtlänge von rund 1.050 Meter im anstehenden Fels verankert. In den Bohrpfahlwänden sind rund 1.300 Quadratmetern Beton und etwa 145 Tonnen Bewehrung verbaut.
Das Land Baden-Württemberg hat in die grundhafte Sanierung der Eninger Steige im Zuge der L 380 rund 3,6 Millionen Euro investiert. Wobei gut 1,5 Millionen Euro für den Straßenbau und rund zwei Millionen Euro für die Hangsicherungsarbeiten angefallen sind.