Bei einer Gewalttat in einer Schule in Offenburg hat ein Jugendlicher einen Mitschüler getötet. Innenminister Thomas Strobl und Kultusministerin Theresa Schopper haben den Angehörigen ihre Anteilnahme ausgesprochen.
Der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl sagte zum Großeinsatz in einer Schule in Offenburg:
„Bei einer Gewalttat in einer sonderpädagogischen Schule in Offenburg hat am 9. November 2023 ein Jugendlicher einen Mitschüler mit einer Schusswaffe so schwer verletzt, dass er inzwischen verstorben ist. Unsere Gedanken sind bei der Familie des getöteten Jugendlichen und seinen Freunden sowie allen betroffenen Schülerinnen und Schülern und deren Familien. Meine aufrichtige Anteilnahme gilt den Angehörigen des Getöteten.
Die Polizei hat den mutmaßlichen Täter schnell gefasst und ermittelt mit Hochdruck die Hintergründe der Tat. Stand jetzt gehen wir von einem Einzeltäter aus, der aus persönlichen Motiven gehandelt hat. Hinweise auf einen politischen Hintergrund der Tat hat die Polizei derzeit nicht.
Intensive Betreuung für Schüler, Familien und Lehrer
Den Schülerinnen und Schülern und den Lehrerinnen und Lehrern, die Zeugen dieses schrecklichen Gewaltausbruchs wurden, wünsche ich, dass sie das Geschehene gut verarbeiten können. Wir haben daher gleich zu Beginn des Einsatzes dafür gesorgt, dass die Schülerinnen und Schüler sowie deren Familien und Lehrerinnen und Lehrer intensiv betreut werden.
Den Polizei- und Rettungskräften, die sehr schnell vor Ort waren, gilt mein aufrichtiger Dank für ihren Einsatz. Der Tatverdächtige konnte noch vor Ort festgenommen werden. Herzlichen Dank allen Einsatzkräften, die übrigens schon wenige Minuten nach Alarmierung vor Ort waren, und die unter der Einsatzleitung von Polizeipräsident Jürgen Rieger eine exzellente und hochprofessionelle Arbeit gemacht haben. Nun ist es die Aufgabe der Staatsanwaltschaft und der ermittelnden Beamtinnen und Beamten der Kriminalpolizei, die genauen Hintergründe dieser Tat aufzuklären.“
Gedanken bei Familie und Angehörigen des Opfers
Kultusministerin Theresa Schopper hat ebenfalls ihre tiefe Betroffenheit über den getöteten Schüler an der Waldbachschule in Offenburg zum Ausdruck gebracht. „Unsere Gedanken sind jetzt bei der Familie und den Angehörigen des Opfers. Ein Ereignis wie dieses schlägt tiefe Wunden in eine Schulgemeinschaft. Was wir tun können, für die Hinterbliebenen, für die Schülerinnen und Schüler sowie für die Lehrkräfte der Waldbachschule, das werden wir tun.“
Die Kultusministerin befindet sich im Austausch mit den lokalen Behörden vor Ort.
Schulpsychologen unterstützen vor Ort
Seit Donnerstagnachmittag sind Schulpsychologen vor Ort, um zu unterstützen. Das zuständige Regierungspräsidium und die Regionalstelle des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung sind seit Beginn der Krisenlage im Kontakt mit Einsatzkräften und Behörden.
Aufgrund der Schließung der Waldbachschule am 10. November 2023 werden die Schulpsychologinnen und Schulpsychologen zunächst die umliegenden Schulen in der Nachsorge beim Umgang mit der Gewalttat unterstützen. Das schulische Krisenteam der Waldbachschule wird selbstverständlich weiterhin durch die Schulpsychologie begleitet. Die Krisennachsorge vor Ort in der Waldbachschule wird am Montag fortgesetzt.
Obwohl sie Respekt für das öffentliche Interesse habe, bittet die Kultusministerin die Medien, Distanz zu wahren, insbesondere zu den Familien des Opfers wie auch zu Schülerinnen und Schüler der betroffenen und umliegenden Schulen. Was es in und um die Schule vor Ort nun brauche, sei Ruhe, um das Geschehene verarbeiten zu können. „Den Schmerz und die Trauer, die eine solch furchtbare Tragödie bei den Betroffenen hinterlässt, kann sich niemand von uns vorstellen.“
Opferbeauftragter des Landes bietet Hilfe an
Angesichts der Schüsse an der Waldbachschule in Offenburg mit einem getöteten Schüler und zahlreichen betroffenen Schülerinnen und Schülern hat auch der Opferbeauftragte der Landesregierung, Alexander Schwarz, seine tiefe Erschütterung und Anteilnahme geäußert: „Es erschreckt mich sehr, dass es an einer Schule in unserem Land zu einer so schlimmen Tat gekommen ist. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen des getöteten Schülers. Wir denken aber auch an die zahlreichen jungen Schülerinnen und Schüler, die Furchtbares erleben und über Stunden hinweg große Ängste erdulden mussten. Als Opferbeauftragter stehe ich allen Betroffenen mit meinem Team als Ansprechpartner zur Verfügung. Gemeinsam mit den in so hervorragender Weise Engagierten vor Ort ist es uns ein Anliegen, für sie da zu sein und sie in dieser schweren Situation nicht alleine zu lassen.“
Der Opferbeauftragte der Landesregierung ist Ansprechpartner für alle Angehörigen sowie Menschen, die selbst verletzt wurden oder das Geschehen in der Waldbachschule als Augenzeuge miterleben mussten. Das Amt des ehrenamtlichen Opferbeauftragten und seine Geschäftsstelle gibt es in Baden-Württemberg seit 2020.
Pressemitteilung vom 10. Januar 2024: Auszeichnung für Lebensretter aus Offenburg