Das Wirtschaftsministerium stellt für die Umsetzung strategischer Maßnahmen zur Fachkräftesicherung in den Regionen und Kreisen 300.000 Euro bereit. Aufgrund der wirtschaftlichen und demografischen Entwicklungen sowie des technologischen Wandels sei die Fachkräftesicherung eine zentrale unternehmerische und wirtschaftspolitische Herausforderung, so Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut.
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg stellt im Jahr 2017 für die Umsetzung strategischer Maßnahmen zur Fachkräftesicherung in den Regionen und Kreisen 300.000 Euro bereit.
„Nur mit ausreichenden Fachkräften lassen sich die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der Südwestwirtschaft sichern. Eine Strategie zur Fachkräftesicherung ist nur dann erfolgreich, wenn sie auch von den Praktikern vor Ort mitgetragen wird. Um passgenaue Ansätze zur Fachkräftesicherung konzipieren und umsetzen zu können, muss man die regionalen Besonderheiten des Arbeitsmarkts genau kennen und lokal alle relevanten Akteure gut vernetzt einbinden“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut.
Fachkräftesicherung stellt Mittelstand vor große Herausforderung
Aufgrund der wirtschaftlichen und demografischen Entwicklungen sowie des technologischen Wandels sei die Fachkräftesicherung eine zentrale unternehmerische und wirtschaftspolitische Herausforderung, so die Ministerin weiter. Für mittelständische Betriebe stelle die Sicherung geeigneter Fachkräfte derzeit eine besonders große Herausforderung dar: Dem Mittelstandsbarometer von Ernst & Young zufolge beklagen in Baden-Württemberg zurzeit 56 Prozent der mittelständischen Betriebe, dass Aufträge nicht angenommen werden können, weil Fachkräfte fehlen.
Das neue Regionalprogramm fördert Projekte und gemeinsame Veranstaltungen der regionalen Fachkräfteallianzen, die sich am Themenspektrum der landesweiten Fachkräfteallianz orientieren. „Besonders wichtig sind uns dabei Initiativen, die die Beschäftigungschancen für Ältere, Menschen mit Behinderung oder Geringqualifizierte in Baden-Württemberg weiter verbessern“, so Hoffmeister-Kraut.
Verstetigung der Netzwerkbildung der regionalen und lokalen Partner
Regionale Fachkräfteallianzen bestehen in Baden-Württemberg flächendeckend in allen zwölf Regionen des Landes. Sie bieten den Arbeitsmarktakteuren vor Ort eine Plattform, um das breite Themenspektrum der Fachkräftesicherung gemeinsam zu bearbeiten. Um die regionalen Besonderheiten zu berücksichtigen und die strategischen Aktivitäten der einzelnen Allianzen zu unterstützen, hat das Wirtschaftsministerium das Regionalprogramm in Teilkategorien gegliedert: Die Bandbreite der Förderung reicht von halbtägigen Veranstaltungen bis zu umfangreicheren Einzelprojekten. Neben der finanziellen Unterstützung der Aktivitäten vor Ort ist die Verstetigung der Netzwerkbildung der regionalen und lokalen Partner daher ein wichtiges Ziel des Wirtschaftsministeriums, das mit diesem Programm weiter gefördert wird.
Die regionalen Fachkräfteallianzen gehen auf eine Vereinbarung der Fachkräfteallianz Baden-Württemberg zurück. In dieser landesweiten Allianz haben sich unter dem Vorsitz von Wirtschafts- und Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut mehr als 40 Akteure zusammengeschlossen, die gemeinsam an der Sicherung des Fachkräfteangebots arbeiten. Baden-Württemberg als das Land mit der höchsten Industriedichte in Deutschland und als handwerksstarker Standort verzeichnet bereits Fachkräfteengpässe in technischen Berufen sowie in der Pflege. Im technischen Bereich fehlen hauptsächlich Informatikerinnen und Informatiker, Softwareentwicklerinnen und Softwareentwickler, Fahrzeugbauingenieurinnen und Fahrzeugbauingenieure, Mechatronikerinnen und Mechatroniker, Baupolierinnen und Baupoliere sowie Sanitär- und Heizungstechnikerinnen und -techniker. Zudem fehlen ganz besonders Altenpflegefachkräfte und Krankenpflegefachkräfte.