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Kleine Fächer, große Wissenschaft

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„Manche Fächer mögen im Hinblick auf Personal oder Studierendenzahlen ‚klein‘ sein, groß ist jedoch ihre gesellschaftliche und wissenschaftliche Bedeutung. Wir wollen verhindern, dass ihre Kompetenzen verlorengehen, denn sie sind unersetzlich und kaum wiederzugewinnen“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.

Auch wenn sie im Hinblick auf Personal, Ressourcen oder Studierendenzahlen vergleichsweise klein erscheinen mögen‚ haben sogenannte „Kleine Fächer“ eine große Bedeutung für die Gesellschaft und prägen unser Leben. Doch erst besondere Ereignisse machen dies vielen Menschen wieder bewusst. Ein Beispiel ist die „Assyriologie“: Im Kontext des Bürgerkriegs in und um Syrien sowie der damit verbundenen Zerstörung von einzigartigen Kulturschätzen wird der Stellenwert der wissenschaftlichen Disziplin sehr deutlich.

Assyriologinnen und Assyriologen sichern das kulturelle Erbe für die Nachwelt, indem sie bedrohte Objekte erkennen, einschätzen, restaurieren und Daten über sie pflegen. Zudem unterstützen sie Kolleginnen und Kollegen in der Krisenregion beim Erhalt der Kulturgüter und der Aus- sowie Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses in ihrem Fachbereich. Unter anderem eine wichtige Grundlage für den künftigen Wiederaufbau der beschädigten Kulturdenkmäler.  

„Wir sind glücklich, dass wir diese Expertise sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben, die ihr ganzes Wissen für den Erhalt der bedrohten Kulturschätze aus dem Nahen Osten einsetzen“, betont Ministerin Bauer.  

Das Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg fördert daher innovative und kreative Projekte, die die Leistungsfähigkeit und Zukunftsperspektive solcher Kleinen Fächer an den Universitäten des Landes sichern sollen. Dafür stehen bis zu drei Millionen Euro in einem Strukturfonds zur Verfügung. „Die ‚Kleinen Fächer‘ sind ein Garant für Innovationen, sie sichern die Vielfalt des Wissens und sind von unschätzbarer Bedeutung für die Grundlagenforschung“, so Bauer.  

Trotz ihrer Bedeutung ist die Lage der Kleinen Fächer jedoch vielfach prekär: Wenn nur Quantität an den Hochschulen als Maßstab gelten würde, dann erschienen Kleine Fächer im Vergleich zu größeren Fächern oft als weniger leistungsstark. Ein Trugschluss, der zur Folge hat, dass hier oftmals zuerst gekürzt und gespart wird. Dadurch kann ein struktur- und planungsloser Abbau von Kompetenzen und unwiederbringlicher Verlust von Wissen entstehen. Das Wissenschaftsministerium wirkt dem mit einer im Jahr 2015 ins Leben gerufenen „Landesinitiative ‚Kleine Fächer‘“ entgegen.  

„Wir fördern keine neuen Forschungsvorhaben, sondern wollen übergreifende Ansätze finden und aufbauen, die die Kleinen Fächer langfristig sichern und stärken“, betont Ministerin Bauer. Zudem sei die Förderung explizit darauf angelegt, die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit der Kleinen Fächer in den Bereichen Lehre, Forschung und gesellschaftlicher Transfer stetig zu verbessern.  

Bis Ende Oktober können sich Hochschulen mit ihren Kleinen Fächern bewerben. In einer ersten Ausschreibungsrunde wurden im Mai dieses Jahres bereits sieben Projekte zur Förderung ausgewählt: Von einer Masterclass in assyriologischer Keilschriftepigraphie bis hin zur Förderung eines Netzwerks von Numismatikern (Münzkunde). 

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Ausschreibungen

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von links nach rechts: Präsidentin des Landesjustizprüfungsamtes Sintje Leßner, Noemi Jahli Anika-Avallone, Rektor Frank Haarer, Nicole Linder, Franziska Maria Martin, Kira Aileen Nußbaumer und Prorektor Rainer Hock, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges
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