Gemeinsam mit dem Behindertenbeauftragten des Bundes, Jürgen Dusel, hat Landes-Behindertenbeauftragte Simone Fischer das Stuttgarter Rathaus und das Landesmuseum Württemberg besucht. Themen waren die inklusiven Arbeitsplätze bei der Stadt Stuttgart und barrierefreie Ausstellungen.
Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, hat am 5. Februar 2024 zusammen mit der Beauftragten der Landesregierung Baden-Württemberg für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Simone Fischer, das Stuttgarter Rathaus besucht. Dort haben sie sich über die inklusiven Arbeitsplätze bei der Landeshauptstadt informiert. Anschließend haben sie zwei Ausstellungen des Landesmuseums Württemberg besucht.
Im Stuttgarter Rathaus wurden Jürgen Dusel und Simone Fischer von Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, empfangen. Jennifer Langer, Beauftragte der Stadt Stuttgart für die Belange von Menschen mit Behinderungen, gab einen Überblick über die inklusiven Arbeitsplätze bei der Stadt Stuttgart. Die Stadt schafft Stellen für Menschen mit wesentlicher Behinderung, um ihnen den Einstieg auf den ersten Arbeitsmarkt in der Stadtverwaltung und den städtischen Eigenbetrieben zu ermöglichen.
Potenzial von Menschen mit Behinderungen beispielhaft genutzt
Simone Fischer betonte: „Die Landeshauptstadt Stuttgart nutzt das Potenzial von Menschen mit Behinderungen und zeigt beispielhaft, wie Inklusion im Arbeitsmarkt erfolgreich gelebt werden kann. Das ist in Zeiten des Arbeitskräftemangels nicht nur klug, sondern auch notwendig und fair. Es ist eine Chance, die sich Arbeitgeber nicht entgehen lassen dürfen. Ich gratuliere der Stadt Stuttgart zu diesem Engagement. Sie ist Vorbild für andere Arbeitgeber in Baden-Württemberg und ganz Deutschland.“
Bei dem Austausch waren drei der inzwischen 19 bei der Stadt Stuttgart beschäftigten Menschen mit Behinderungen anwesend. Sie haben aus ihrem Arbeitsalltag und von ihren Erfahrungen mit dem sogenannten „job carving“ berichtet, bei dem zu ihren Fähigkeiten passende Aufgaben in einer Stelle gebündelt werden. So können die Angestellten ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis finden, das ihren Stärken entspricht. Dieses Vorgehen hat sich bewährt, sodass im Doppelhaushalt 2024/2025 20 weitere Stellen geplant sind.
Jürgen Dusel begrüßt diesen Ansatz: „Ich finde es vorbildlich, wie die Landeshauptstadt Stuttgart Menschen mit Behinderungen Wege bereitet, um die Teilhabe am Arbeitsleben auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Um diesen Fortschritt zu wagen, braucht es gute Ideen und Gestaltungsmut.“
Ausstellungen für Menschen mit Behinderungen erlebbar
Im Anschluss besuchten Jürgen Dusel und Simone Fischer zwei Ausstellungen des Landesmuseums Württemberg. Dabei wurden ihnen von der wissenschaftlichen Direktorin, Prof. Dr. Christina Haag, und der Kuratorin Ida Schneider Einblicke in die Ausstellungen „Urformen. Eiskunst zum Anfassen“ und „Die kleine Hexe“ gegeben. In beiden Ausstellungen wurde auf Barrierefreiheit und Interaktivität geachtet, sodass die Ausstellungen für Menschen mit Behinderungen zugänglich werden. „Urformen“ bietet unter anderem die Möglichkeit, die ausgestellten eiszeitlichen Kunstwerke als vergrößerte Modelle zu ertasten. So wird sie besonders für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglich. Taube Besucherinnen und Besucher werden in der „kleinen Hexe“ mit Videos in Deutscher Gebärdensprache durch die Ausstellung begleitet.
Mit der seit 2009 gültigen Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN) hat sich Deutschland nicht nur dazu verpflichtet, die volle und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen und Sonderstrukturen abzubauen. Auch die gleichberechtigte Teilhabe am kulturellen Leben wird durch die UN-BRK garantiert. Jürgen Dusel und Simone Fischer machen sich für die kulturelle Teilhabe von Menschen mit Behinderung stark und arbeiten auf die vollumfängliche Umsetzung der UN-BRK auch in diesem Aspekt hin. Der Besuch bei der Landeshauptstadt Stuttgart und im Landesmuseum Württemberg hat gezeigt, dass es gelingende Projekte gibt, die sich andere Arbeitgeber und kulturelle Institutionen zum Vorbild nehmen können.